Den inzwischen vierten Anlauf in dieser Saison nimmt die Mannschaft des TV Roßtal kommenden Samstag, um endlich die ersten Pluspunkte für das eigene Konto zu sammeln. Nach dem erwartet happigen Auftaktprogramm steht die Schmidt-Sieben weiterhin ohne Zähler da und gerät in Gefahr, bald mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Vorwürfe kann man der Mannschaft indes kaum welche machen, zumindest kämpferisch konnte der Aufsteiger in allen drei Partien überzeugen. Die Niederlagen sind bisher vor allem der fehlenden Konstanz über 60 Minuten hinweg geschuldet. Jedoch haben die beiden erfolgreichen Pokalwochenenden gezeigt, dass die „Erschde“ – auch gegen höherklassige Gegner – das Gewinnen noch nicht verlernt hat. Dies sollte dem Team Zuversicht geben, dass es auch in der Liga bald die ersten Früchte zu ernten gibt.
Dazu bräuchte man endlich einen schlagbaren Gegner. Wer kommt noch gleich am Wochenende? Ach ja, mit dem TV Münchberg gibt niemand Geringeres als der aktuelle Tabellenführer seine Visitenkarte in der Roßtaler Mittelschulhalle ab. Für die Oberfranken hat die Saison mit dem Derbysieg gegen den TV Helmbrechts bereits verheißungsvoll begonnen. Nun steht man nach drei weiteren Siegen und 8:0 Punkten sogar an der Tabellenspitze der Landesliga Nord. Auf dem Papier dürfte also die Favoritenrolle zwischen den bisher verlustpunktfreien Münchberger und dem TVR eindeutig geklärt sein. Und dennoch darf man als Roßtaler Zuschauer schon ein wenig auf den ersten Heimsieg hoffen. Blickt man nämlich auf die bisherigen Erfolge der Mannschaft von Trainer Christian Seiferth, so stellt man fest, dass diese allesamt gegen Mannschaften aus dem unteren Tableau waren. Dass man bisher von Sieg zu Sieg geeilt ist, hat also auch mit einer für die Oberfranken günstigen Auslosung des Spielplans zu tun. Immerhin folgt mit den Roßtalern im fünften Spiel bereits der dritte Aufsteiger. Es muss der Schmidt-Sieben demnach nicht Angst und Bange werden, wenn man zum zweiten Mal in Folge gegen den derzeitigen Klassenprimus antritt. Man kennt den TV Münchberg aus den vergangenen Jahren noch recht gut. Gegen das Team um den agilen Spielmacher Jan Lad hat man bereits diverse Schlachten geschlagen und immerzu konnten die Zuschauer davon ausgehen, dass die Aufeinandertreffen äußerst knapp endeten. Die Münchberger verfügen mit Wurfmaschine Vit Kalas und dem starken Kreisläufer Stefan Müller außerdem über erfahrene Landesligahandballer, die in den zurückliegenden Saisons stets einen großen Bogen um die Abstiegsplätze machen konnten.
Fazit: Auch wenn die Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten erst noch kommen, sind die Punkte, die es gegen den TV Münchberg auszuspielen gibt, im Kampf um den Klassenerhalt für unsere „Erschde“ nicht minder wichtig – nicht zuletzt für die Moral. Jetzt zählt’s!
Das Vorspiel bestreiten um 17:30 Uhr unsere Damen, die es mit dem Landesligaabsteiger Post SV Nürnberg zu tun bekommen. Die Mannschaft von Trainer Michael Pernet ist mit einem überzeugenden Heimsieg und einer knappen Auswärtsniederlage zufriedenstellend in die neue Saison gestartet und wird versuchen, am Wochenende den zweiten Heimsieg einzufahren. Mit einer im Vergleich zur Vorwoche verbesserten Abwehrarbeit sollen die beiden Zähler in Roßtal bleiben. Am Sonntag dann muss die 2. Männermannschaft gegen den Post SV II antreten. Die Truppe von Sebastian Schuh konnte sich nach der ärgerlichen Auftaktniederlage am vergangenen Wochenende beim TV Gunzenhausen mit einem 38:28-Auswärtserfolg erfolgreich rehabilitieren und strebt nun den ersten Heimerfolg an. Los geht es ebenfalls um 17:30 Uhr.
Manuel Erben