Judobezirk Mittelfranken – Doppellehrgang 2024 Samstag 19.10 bis Sonntag 20.10 beim TV 1848 Erlangen

Im Oktober war ein Doppellehrgang für die Erwachsenen Judokas in Erlangen ausgeschrieben. Die
Trainer: Igor Wandtke und Sebastian Seidl, zwei erfolgreiche Olympiateilnehmer. Beide gewannen,
neben weiteren Titeln, 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaillen im Mixed-
Team.
Los ging es Samstag früh um 9:30 Uhr mit einem Theorieblock, in dem uns Igor und Sebastian
anhand aktueller Videos die geplanten Inhalte des Trainings vorstellten.
Aufwärmen, sehr ausgiebig und abwechslungsreich, gefolgt von dem ersten Praxisblock:
Umdrehtechniken mit Gürtelgriff. Es war wirklich beeindruckend wie anschaulich die beiden alle
Techniken erklärten und mit einer unglaublichen Körperbeherrschung mühelos vorzeigten.
Nach der Mittagspause begann der zweite Praxisblock mit Kata-guruma (Schulterrad) und einem
Abtaucher, den wir in verschiedenen Varianten ausführten. Als Abtaucher werden Würfe
bezeichnet bei denen der Tori (der Werfende) unter ein Körperteil des Gegners taucht und durch
die Dynamik, den Gegner zu Boden wirft. Zum Beispiel aus dem Hürdensitz oder dem Kniestand.
Nach der zweiten Pause folgte Sumi-gaeshi, eine Selbstfalltechnik, bei der sich Tori vor Uke auf den Boden setzt und ihn mit Schwung über sich wirft. Damit beendeten wir den ersten Tag und machten uns fertig für das gemeinsame Abendessen in großer Runde im Steinbach-Bräu. Wir waren hungrig, aber auch sehr erschöpft, die meisten gingen danach nach Hause, nur zu sechst zogen wir in den Pleitegeier weiter. Mit dabei waren Igor und Sebastian. Der Abend gestaltete sich äußerst kurzweilig mit vielen interessanten Geschichten von ihren sportlichen Reisen und dem Leben im Zeichen des Olympiazyklus. Nur die Vernunft beendete diesen Abend nicht all zu spät.
Sonntag früh schälten wir unsere gut spürbaren Knochen wieder aus dem Bett zum zweiten Teil des Lehrgangs. Der Einstieg war sanft, Igor nahm uns mit einigen Fotos und Erzählungen mit zu einem Rückblick auf die Olympischen Spiele in Paris. Die Kantine (nicht so wohlschmeckend und nicht gut organisiert), den Austragungsort (ein Denkmal, das auf dem Platz stand wurde einfach in die Halle integriert), der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (besser nicht anfassen), die Unterkunft und mentale Herausforderungen bei so einem wichtigen Wettkampf.
Nach dem Angrüßen bekamen Oli und Monika den orangenen Gürtel überreicht, beide hatten in
diesem Rahmen nicht damit gerechnet und waren total überrascht. Wer kann schon sagen seinen
Gürtel von Olympiateilnehmern überreicht bekommen zu haben? Durchaus beflügelt ging es ans
Aufwärmen, danach gab es einiges zum Thema Griffkampf und die Techniken vom Vortag wurden
damit verbunden und wiederholt.
Auf das geplante Randori hat glücklicherweise keiner mehr bestanden. Man merkte allen den
gestrigen Trainingstag und diverse Blessuren an. Und so beendeten wir das rundum gelungene
Wochenende mit einer Abschlussrunde, in der es einiges an positivem Feedback gab.
Man kann nur jeden ermuntern solche Lehrgänge wahr zu nehmen, auch wenn man eher zu den
helleren Gürtelfarben gehört. Es gibt immer etwas dazu zu lernen und jeder erhält die Hilfestellung
und Erklärung, die er persönlich benötigt.