Ein Totalausfall von zehn Minuten vor der Pause sorgte für eine wieder einmal unnötig hohe Niederlage, bei der die Mannschaft von Dirk Escher erneut zu viele Fehler produzierte. [Bilder]
Die Rollen vor dem Anpfiff waren klar verteilt, und so durfte man sich von der Tatsache nicht täuschen lassen, dass die Partie ein tabellarisches Nachbarschaftsduell darstellte. Der TV Bad Windsheim hatte mit Post, Stadeln und Zirndorf bereits die Aufstiegsaspiranten als Gegner, womit die Westmittelfranken trotz ihres vermeintlichen Fehlstarts als klarer Favorit in das Spiel gingen. Eigentlich deutete nach 20 Minuten so gar nichts auf das anstehende Debakel hin, denn bis dato hatten die Zuschauer eine ausgeglichene Partie gesehen, in der die Roßtaler dem Favoriten ordentlich Paroli bieten konnten. Gegen die körperlich überlegenen Gäste mussten die Roßtaler zwangsweise über ein schnelles Spiel und mit viel Druck auf die Lücken kommen, was anfangs ganz gut funktionierte. Bis zum 9:10 gelang es keiner der beiden Teams, sich entscheidend abzusetzen, und als der TVR dann eine Überzahlsituation erhielt, witterte die Escher-Sieben die Chance auf die Führung. Der erste Angriff in der Überzahl wurde gut ausgespielt, doch man scheiterte frei vor Bad Windsheims Schlussmann und musste die Führung erst einmal auf Eis legen. Was dann aber folgte, ist schwer zu erklären, denn in den folgenden Minuten gelang weder die Führung, noch der Ausgleich, sondern kein einziges selbst erzieltes Tor mehr. Die Gäste nutzten diese Schwächephase eiskalt aus und sorgten mit neun Treffern am Stück bereits zur Pausensirene für die Vorentscheidung. Die Mannschaft von Dirk Escher hatte das Ruder komplett aus der Hand gegeben und phasenweise scheinbar das Handballspielen verlernt. Selbst klare Torgelegenheiten wurden nun vergeben und unnötige Fehler im Spielaufbau produziert.
Dementsprechend unaufgeregt verlief dann der zweite Durchgang, in dem die Windsheimer ihren Vorsprung noch leicht ausbauen konnten. Nur noch phasenweise gelang es der „Zwäddn“, die Gäste-Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Diese hatten inzwischen auf 5:1 umgestellt, womit die Gastgeber nicht so recht klarkamen. Hätte das Team von Gäste-Coach Wolfgang Schmidt – im übrigen ein alter Bekannter in Roßtal – im zweiten Durchgang nicht so viele Zeitstrafen erhalten, wäre die Niederlage womöglich noch drastischer ausgefallen. Es bleibt zu klären, warum man sich nach gutem Beginn, plötzlich dermaßen aus dem Konzept bringen lässt und im Spielaufbau vollkommen den Kopf verliert. Zum Glück bleibt nicht lange Zeit zum Grübeln, denn bereits in einer Woche hat man mit der Rothenburger Reserve den nächsten Gegner vor der Brust und somit die Chance zur Wiedergutmachung.
TVR: Oliver Brandscher, Sebastian Kurrer – Harald Heindel 1, Dominik Jordan 1, Patrick Wild 1, Michael Auerochs 2, Niklas Gerbing 3, Thomas Zehnder 1, Rene Gerbing, Thorsten Schmidt 3/1, Thomas Köhler 1, Stefan Hofer, Fabian Eggen 1, Manuel Erben 6/2