TV Roßtal – HSV Hochfranken 41:36 (18:16)

In der Landesliga Nord bleibt der HC Sulzbach weiter das Maß aller Dinge. Aus einem ausgeglichenen Verfolgerduell auf Platz 2 vorgerückt ist aber urplötzlich die „Erschde“, die am vergangenen Samstag im „Schützenfest von Roßtal“ als Sieger hervorging. [Bilder]
Der HSV Hochfranken, eine Fusion aus der letztjährigen Landesligamannschaft TS Selb und dem TV Rehau, war nicht zuletzt aufgrund von Verletzungspech in die hintere Tabellenregion abgerutscht, konnte am Wochenende aber erstmals wieder mit vollem Kader antreten. Unterschützen wollte man den Gegner also nicht, und tatsächlich sollte die Partie bis zum Ende ein hartes Stück Arbeit werden. Gleich die Anfangsphase machte klar, dass sich hier zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegneten, und so wechselte bis zur 20. Minute die Führung laufend. Dann legten die Hausherren den Schalter um und nahmen das Heft in der Folgezeit fest in die Hand. Es war vor allem die linke Seite mit Lukas Franke sowie Dominik Schmidt und der später eingewechselte Michael Stockfleth, die den TVR aus seiner Lethargie rissen und die wichtigen Tore erzielten. Die Mannen von Carsten Peine zogen nun von 12:10 auf 17:12 davon, sahen sich aber nach einer Auszeit der Gäste auf einmal mit einer 4:2-Abwehr konfrontiert, die ihnen prompt Probleme bereitete. Die Oberfranken nutzten die kurzzeitige Verwirrung und verkürzten bis zur Pause auf zwei Treffer zum 18:16. Bereits die erste Hälfte hatte verdeutlicht, was an diesem Abend das Hauptmanko der „Erschdn“ werden sollte. Während in den zurückliegenden Partien meist die Abwehr und Torhüter die Sieggaranten waren, zappelte diesmal nahezu jeder Wurf des Gegners im Netz. Vor allem aus dem Rückraum traf der HSV scheinbar nach Belieben, doch zum Glück war das heutige Motto des „Tags der offenen Tür“ nicht auf eine Seite beschränkt.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs kamen die Peine-Schützlinge besser mit der offensiven Abwehrvariante der Gäste zurecht. Sukzessive setzten sich die Hausherren wieder auf vier Tore ab (23:19). Wenige Minuten später hatten die Oberfranken dann aber schon wieder auf 25:24 verkürzen können, und irgendwie erinnerte alles ein wenig an die verkorkste Heimpremiere gegen Erlangen-Bruck. Diesmal zeigten die Roßtaler jedoch, dass sie sich weiterentwickelt haben und setzten etwa zehn Minuten vor Schluss den Grundstein für den späteren Erfolg. Beim 29:28 stand das Spiel zuletzt auf Messers Schneide, doch mit drei Treffern in Folge zum 32:28 zog man dem HSV endgültig den Zahn. Die Schlussphase blieb – wie eigentlich die gesamte Partie – ein wahres Schützenfest auf beiden Seiten, und so knackte die „Erschde“ am Ende sogar die 40-Tore-Marke.
Wenig aussagekräftig, aber dennoch ein Grund zur Freude, war der dadurch eroberte 2. Tabellenrang hinter dem HC Sulzbach, der in dieser Saison kein Maßstab zu sein scheint.
TVR: Thorsten Neukirchen, Florian Blaßneck – Lukas Franke 9, Dominik Schmidt 7, Dietmar Mathias 2, Michael Stockfleth 4, Simon Wild, Alexander Brandscher 7/6, Reinhold Polster 4, Tobias Hartmann 4, Christoph Nepf 2, Jochen Pelz, Sören Hirschsteiner 2.
HSV: Vladimir Michanek, Oliver Roch – Johannes Kempf 4, Martin Misanek 3/1, Daniel Wiedel 4, Jan Schönberner 5, Lukas Kempf 6, Volker Böhme 4, Marcus Kropf 1, Thorsten Kirsch 3, Daniel Fischer 5, Timo Nätzel, Philipp Mocker 1.
Zeitstrafen:
TVR 3 (Franke, Schmidt, Polster)
HSV 7 (2x Misanek, Wiedel, Kempf, Böhme, Kirsch, Mocker)
Siebenmeter:
TVR 6/7
HSV 1/2
Disqualifikation:

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