Vorbericht: Schlüsselspiel gegen Allach

Die ersten sechs Saisonspiele sind absolviert, und so lassen sich erste aussagekräftige Analysen machen. An der Spitze brachte das Aufeinandertreffen der Topteams aus Erlangen und Rimpar wieder Spannung in den Kampf um die Tabellenführung. Die übrigen Aufsteiger tun sich wie erwartet schwer und befinden sich allesamt im unteren Drittel der Tabelle. In diesen Gefilden weilt derzeit auch die „Erschde“, die ihr schweres Auftaktprogramm einigermaßen glimpflich überstanden hat. Mit dem 30:29-Sieg gegen den TV Erlangen-Bruck konnte man sogar einen Überraschungscoup landen, während gegen Erlangen, Rimpar, Lauf und Münchberg die Früchte zu hoch hingen. Punkten muss man im Kampf um den Klassenerhalt sowieso gegen andere. Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr und es gilt, möglichst viele Punkte in den folgenden Wochen zu hamstern.
Die erste Möglichkeit dazu gibt es am kommenden Wochenende im Spiel gegen den TSV Allach. Die Münchner kennt man noch aus der Saison 2007/08, als man hier in eigener Halle in einem ziemlich kuriosen Spektakel 38 Tore warf – aber eben auch 41 Stück kassierte (!). Die Lehren aus dieser Niederlage hatte der damalige Trainer Wolfgang Schmidt offensichtlich gezogen, und so gewann man mit einer tempoverschleppenden Taktik das Rückspiel im Februar überraschend mit 33:27. Übrig geblieben vom damaligen Allacher Team sind tatsächlich noch vereinzelte Akteure, unter anderem Mittelmann Steffen Fried, der die „Erschde“ vor fünf Jahren mit neun Treffern im Hinspiel schier zur Weißglut brachte. Nach der Ligareform trennten sich die Wege beider Teams jedoch erst einmal, da der TSV sinnvollerweise in der Süd-Staffel an den Start ging. Durch einen Überschuss an südbayrischen Mannschaften änderte sich dies jedoch vor der aktuellen Saison, und das ganz sicher nicht zur Freude der Kleeblättler, die nun teils immense Auswärtsfahrten in Kauf nehmen müssen und sportlich gesehen weitestgehend auf Neuland stoßen. Nichtdestotrotz finden sich die Oberbayern prima zurecht in der für sie neuen Landesliga-Nord. Mit 8:4 Punkten befindet man sich im großen Pulk der Verfolger von Platz drei bis acht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit zwei Niederlagen zum Auftakt, legte das Team von Trainer Kurt Neumaier mit zuletzt vier Siegen in Folge eine beeindruckende Serie hin, die für ordentlich Selbstvertrauen gesorgt haben dürfte.
Ob dieses bei den Hausherren abhandengekommen ist, bleibt zu befürchten. Bei der 30:37-Auswärtsniderlage in Münchberg verlor man nicht nur beide Zähler, sondern mit Steffen Schmitt (Sprunggelenksverletzung) auch noch einen wichtigen Spieler im Rückraum. Da man auf dieser Position sowieso eher spärlich besetzt ist, wiegt der Ausfall natürlich schwer. Egal ob Sören Hirschsteiner zu einem Comeback überredet werden kann, oder eventuell Moritz Fröschel aus der 2. Mannschaft den Kader verstärkt, die Verantwortung wird nun umso mehr auf den Schultern der beiden derzeit besten Roßtaler Torschützen Lukas Franke und Dietmar Mathias lasten. Ein Blick auf die Tabelle genügt, und man weiß, dass es ein absolutes Schlüsselspiel wird. Zwar ist der TSV Allach auf den ersten Blick der direkte Tabellennachbar, allerdings trennen beide Teams bereits vier Zähler, weshalb man Gefahr läuft, bei einem Misserfolg den Anschluss an das Mittelfeld zu verlieren. Drücken wir die Daumen, dass den Schützlingen von Klaus Jahn eine ähnlich couragierte Leistung wie gegen Erlangen-Bruck gelingt, dann bleiben hoffentlich auch beide Zähler in Roßtal.
Zeitgleich ans Werk gehen wird die Roßtaler „Zweite“ diesmal in Zirndorf. Nach den äußerst knappen Niederlagen gegen Rothenburg II (28:30), Mögeldorf (24:25) und den TSV 46 Nürnberg (27:28), musste man am vergangenen Wochenende nun bereits zum vierten Mal eine extrem bittere Schlappe einstecken. Es scheint wie verhext zu sein, denn auch gegen den TSV Altenberg zog man am Ende mit 34:35 den Kürzeren. Vielleicht gelingt ja am Samstag (19:00 Uhr) gegen die Zirndorfer Reserve endlich der heiß herbeigesehnte erste Sieg, bevor Trainer Dirk Escher ab kommender Woche endlich wieder das Krankenbett verlassen und ins Trainingsgeschehen eingreifen kann.
Durch die parallele Spielansetzung beider Männerteams darf sich die weibliche A-Jugend auf das Vorspiel der „Erschdn“ um 17:30 Uhr freuen.
Viel Spaß und macht wie immer ordentlich Lärm!
Manuel Erben

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