TV Roßtal – Post SV Nbg 35:35

Mit acht Toren lag der TV Roßtal im Derby der Handball-Landesliga Nord gegen den Post SV Nürnberg schon vorne, doch am Ende reichte es nur für ein 35:35. Eine Punkteteilung, die sich für die Roßtaler wie eine Niederlage anfühlt.

Eigentlich hatten die Roßtaler ganze zwei Wochen Zeit, um sich auf die Partie gegen den Aufsteiger aus Nürnberg vorzubereiten. Doch das Team des wieder genesenen Trainers Klaus Jahn, der die beiden vergangenen Spiele aus gesundheitlichen Gründen verpasst hatte, zeigte in den beiden Wochen nur begrenzten Trainingseifer. Immer wieder fehlten Spieler, vor allem auch die Torhüter, was eine optimale Vorbereitung erschwerte. „So etwas muss sich ja auf das Spiel auswirken“, sagte Jahn nach dem Remis gegen den Post SV.
Dabei hatten seine Spieler den Gegner über weite Strecken gut im Griff: Nach ausgeglichenem Beginn (8:7, 10. Spielminute) und einer zwischenzeitlichen 11:8-Führung der Gäste zeigten sich die Roßtaler von ihrer guten Seite, standen solide in der Defensive und verwerteten vorne ihre Möglichkeiten konsequent. Die Folge war eine 20:15-Führung zur Halbzeit. Etwa bei fünf Toren spricht man im Handball schon von einem komfortablen Vorsprung. Und weil die Roßtaler es dabei im zweiten Durchgang nicht beließen, sondern weiter mächtig Gas gaben und die Partie diktierten, stand es bald schon 27:18. Da waren nur noch 20 Minuten zu spielen. Doch der TVR verfiel in der Folgezeit in eine merkwürdige Lethargie. Von „unserem schon fast obligatorischen Aussetzer“ sprach Trainer Jahn hinterher. Vor allen Dingen im Angriff schluderten die Roßtaler fortan. Mehrere sehr gute Chancen blieben ungenutzt, dazu kamen in der Schlussphase noch zwei verworfene Siebenmeter. Die Gäste nutzten den Durchhänger der Gastgeber und kamen zunächst bis auf 32:28 heran. Dann nahm Jahn eine Auszeit. Doch im Gegensatz zum ersten Durchgang, als eine solche Maßnahme beim Zwischenstand von 8:11 noch gefruchtet hatte, verfehlte sie nun ihre Wirkung. Die Nürnberger holten weiter auf, kurz vor dem Ende hieß es 34:34.

Packendes Finish

In der packenden Schlussminute sahen die Roßtaler dann einmal mehr wie der sichere Sieger aus, nachdem sie 15 Sekunden vor dem Spielende durch einen artistischen Kempa-Trick, bei dem ein Spieler den Ball während des Sprunges fängt und direkt aufs Tor wirft, das 35:34 erzielt hatten. Allerdings gestatteten sie im Anschluss den Nürnbergern zur großen Enttäuschung der Heim-Fans doch noch den Ausgleich. „Wir brauchen jetzt nicht zu jammern, denn diesen Punktverlust haben wir uns selbst zuzuschreiben“, fand Jahn deutliche Worte, um dann noch einmal den Schwenk zur schwachen Vorbereitung zu machen: „Wie man trainiert, so spielt man. Ich hoffe, dass meine Spieler das jetzt auch verstanden haben.“
 

TVR: Butze, Kurrer; Franke 6, Wild, Mathias 8/3, Stockfleth 3, R. Gerbing, Brandscher 1, Wick 9, Gruber, Nepf 5, Schmitt 3

 
Rie/FN

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