11 Endspiele

Turbulente Wochen liegen hinter der Handballabteilung des TV Roßtal – im unerfreulichen, positiven wie auch kuriosen Sinne. Als unerfreulich erwies sich zunächst der plötzliche Rücktritt von Trainer Klaus Jahn, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sah, alles für seine Mannschaft zu geben und diese vollends zu erreichen. Als äußerst positiv gestaltete sich dann aber das rasche Finden eines Nachfolgers. Mit Wolfgang Schmidt konnte ein alter Bekannter zurück nach Roßtal geholt werden, an den man ausschließlich gute Erinnerungen pflegt. Er führte die Mannschaft 2007 zum ersten Mal seit langer Zeit zurück in die Landesliga, in der man im darauffolgenden Jahr trotz eines hervorragenden 7. Tabellenplatzes nur aufgrund einer Ligenreform mit verschärftem Abstieg scheiterte. Erfolgreich abhaken kann man außerdem den stimmungsvollen Start ins Jubiläumsjahr mit der Silvesterfeier am Marktplatz. Als eher kurioses Ereignis und Stoff für allerhand Verschwörungstheorien wird den meisten Anwesenden der Weihnachtsfeier selbige in Erinnerung bleiben. Nur wenige blieben von der dort verbreiteten Magen-Darm-Erkrankung verschont, was sich leider auch auf das Auswärtsspiel unserer „Erschdn“ beim TSV Partenstein auswirkte. Mit einer Rumpftruppe hatte das Team von Interimscoach René Gerbing nicht den Hauch einer Chance. Umso erstaunlicher, dass sich Wolfgang Schmidt, der das Debakel von der Tribüne aus betrachtete, dennoch für ein Engagement beim TVR entschieden hat.
Seit Ende Dezember leitet nun also der Ansbacher wieder die Geschicke in der Roßtaler Mittelschulhalle, und man hat gleich den Eindruck bekommen, dass ein neuer Schwung in die Mannschaft eingekehrt ist. Undankbarerweise war die Hürde beim ersten Rückrundespiel eine vergleichsweise hohe, da man es mit keinem geringeren als dem aktuellen Tabellenführer HC Erlangen III zu tun bekam, von dem man im Hinspiel zudem eine deutliche „Watschn“ erhalten hatte. Nichtsdestotrotz präsentierte sich die „Erschde“ am vergangenen Samstag von einer sehr guten Seite, vor allem in kämpferischer Hinsicht muss man der Mannschaft Respekt zollen.
Was nun folgt, sind elf Endspiele, in denen das Team seine Landesligatauglichkeit unter Beweis stellen muss. Endspiel Nummer 1 gibt‘s am Samstagabend gegen den aktuellen Tabellenfünften der HSG Lauf/Heroldsberg. Ein Derby also zum Heimspielauftakt – was will man mehr? Das Team von Trainer Andreas Tam war als einer der Aufstiegsaspiranten in die Landesligasaison gestartet, jedoch erwiesen sich die beiden Bundesligareserven des HC Erlangen und der DJK Rimpar schon bald als das Maß aller Dinge. Nichtsdestotrotz bleibt die Spielgemeinschaft ein Kandidat für die vorderen Plätze, was sie mit dem Rückrunden-Auftaktsieg gegen den ASV Cham unterstrichen. Der HSG gelang im Übrigen ein Jahr nach den Roßtalern der Aufstieg in die Landesliga, wo sie in ihrer nunmehr dritten Saison eine feste Größe geworden sind. Verstärkung erhielt man vor der neuen Runde aus der letztjährigen Bundesliga-A-Jugend des Post SV, aus der drei Spieler ihr Glück beim direkten Konkurrenten suchten. Mit Felix Ehler, Torsten Artz und Nils Kemper verfügen die Gäste über gefährliche Leute aus dem Rückraum, doch auch über ihre schnellen Außenspieler kommt die Tam-Sieben sehr häufig zum Torerfolg. In der Abwehr agiert die HSG zumeist mit einer 5-1 Deckung, kann jedoch jederzeit auf eine defensivere 6-0 Abwehr umstellen. Alles in allem gehen die Gäste heute als klarer Favorit in die Partie, wenngleich die „Erschde“ versuchen will, mit neuem Schwung zu alter Heimstärke zurückzufinden.
Zuvor wird die 2. Mannschaft versuchen, die Scharte aus der Hinspielniederlage in Gunzenhausen auszuwetzen. Gegen die „Gunners“ muss zwingend ein Sieg her, um die hinteren Plätze möglichst schnell zu verlassen.
Nicht profitieren von der überraschenden Pleite des Tabellenführers HG Zirndorf III konnten unsere Damen. Leider mussten diese selbst eine nicht unbedingt eingeplante Niederlage bei der SG Altenfurt/Feucht einstecken und verpassten so den Sprung an die Tabellenspitze. Dennoch befindet sich die Mannschaft von Christian Haushühl und Oliver Brandscher weiter im Kampf um den Aufstieg und freut sich über jede Unterstützung am Sonntag um 17:00 Uhr in eigener Halle. Gegner ist die HG/HSC Fürth.
Ebenso greift die Dritte am Wochenende wieder ins Geschehen ein. Direkt nach den Damen geht es um 19:00 Uhr gegen den TSV Wendelstein III. Auch das Team von Spielertrainer Marvin Herrmann hat noch beste Chancen auf die Meisterschaft, immerhin beträgt der Abstand zum führenden MTV Stadeln II lediglich zwei Zähler.
Viel Spaß und spannende Spiele an diesem umfangreichen Heimspielwochenende!
Manuel Erben

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