Irgendwie ist die derzeitige Situation der „Erschdn“ mit der des 1. FC Nürnberg in den zurückliegenden Wochen zu vergleichen. Die Leistungskurve geht seit dem Trainerwechsel eindeutig nach oben, nur die Punkte bleiben bislang aus. Im Gegenteil zur Hinrunde fanden die Duelle gegen das Führungstrio diesmal auf Augenhöhe statt, was für die restlichen Spiele eine ordentliche Portion Selbstvertrauen geben sollte. Dass man den Bock noch umstoßen kann, davon ist man fest überzeugt in Roßtal, und schließlich folgen nun auch wieder Gegner aus den hinteren Regionen der Tabelle.
Und damit herzlich willkommen zum Kellerduell des 16. Spieltages! Der TV Roßtal empfängt am Samstag zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr das Tabellenschlusslicht der SG Bad Rodach/Großwalbur. Die Oberfranken waren mit viel Zuversicht in die Landesligasaison gestartet. Die Zielangabe „Klassenerhalt mit Hoffnung nach oben“ ließ eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein erkennen. Immerhin hatte man mit sechs Zählern Vorsprung auf den HC 03 Bamberg die Meisterschaft in der vergangenen BOL-Saison souverän eingefahren und so nach 12 Jahren die Rückkehr in die Landesliga feiern können. Mit vier Neuzugängen fühlten sich die Verantwortlichen bei der Spielgemeinschaft gut gewappnet für die schwierige Aufgabe. Doch dann kam alles ganz anders. Ohne Punktgewinn beendeten die Badstädter frustriert die Hinrunde, wenngleich dem Team von Spielertrainer Stefan Fladt oft nicht viel fehlte, um am Ende auch einmal selbst als Sieger das Parkett zu verlassen. Geklappt hat es dann aber doch noch mit dem ersten Punktgewinn. Zum Rückrundenauftakt gegen den TSV Partenstein gelang den Rodachern mit dem 26:26 immerhin ein Teilerfolg, der noch einmal den nötigen Schwung für eine versöhnliche Rückrunde geben kann. Der Klassenerhalt ist zwar in weite Ferne gerückt, einen kämpferischen Gast erwarten die Roßtaler aber allemal. Was der Tabellenstand nicht gleich erahnen lässt: Die SG Bad Rodach/Großwalbur verfügt über einen durchaus gefährlichen Rückraum. Allen voran der lange Ferdinand Wagner zeigt sich regelmäßig als treffsicher und hat bereits im Hinspiel mit acht Toren seine Rückraumgefahr unter Beweis gestellt. Mit Spielmacher Stefan Schuhmann wechselte zudem ein Spieler nach Rodach, der bei der HC Erlangen und dem HSC Coburg bereits Zweitligaeinsätze aufweisen kann.
Die „Erschde“ geht am Wochenende seit langem einmal wieder als Favorit in eine Partie. Die Hoffnungen sind groß, dass die Mannschaft von Wolfgang Schmidt in den kommenden Wochen das Projekt „Aufholjagd“ starten kann. Um noch einmal die Parallelen zum Club aus Nürnberg zu ziehen: Wie sich dieser am vergangenen Wochenende schlug, ist bekannt, und man hätte sicher nichts dagegen, wenn es ihm die Roßtaler Handballer gleichtun könnten.
In die Erfolgsspur zurückgefunden hat bereits die Zweite Mannschaft von Trainer Dirk Escher. Mit zuletzt zwei Siegen gelang der Reserve der Sprung ins Mittelfeld der Tabelle. Nach einer sensationellen Schlussphase schaffte es die junge Mannschaft am vergangenen Wochenende, einen 29:33-Rückstand vier Minuten vor Schluss noch in einen 34:33-Sieg zu verwandeln. Im Vorspiel am Samstag um 17:30 Uhr empfängt man den Tabellenelften SpV Mögeldorf, bei dem man in der Hinrunde nach katastrophaler Vorstellung mit einem Treffer Unterschied verloren hatte. Hier wäre also noch einiges gutzumachen, und gleichzeitig der Abstand zu den Abstiegsrängen weiter auszubauen.
Etwas gutzumachen haben außerdem unsere Damen, die letzte Woche mit 17:20 beim TSV Wendelstein den Kürzeren zogen. Das Team von Christian Haushühl und Oliver Brandscher hat am Sonntag um 17:00 Uhr den Post SV Nürnberg II in eigener Halle zu Gast, wo man seine Restchance auf den Aufstieg wahren möchte.
Im Anschluss um 19:00 Uhr gibt es dann einen echten Kracher zu sehen. Wenn die Dritte den Tabellenführer des MTV Stadeln II empfängt, geht es um nichts Geringeres als den Platz an der Sonne. Die Meisterschaft in der Gruppe 4 der Bezirksklasse könnte am Sonntagabend entschieden werden. Wer sich das entgehen lässt, ist selbst schuld.
In diesem Sinne: allen Roßtaler Mannschaften ein erfolgreiches Wochenende mit möglichst vielen Punkten!
Manuel Erben
