Viel verändert hat sich nicht am Tabellenstand der „Erschdn“, denn noch immer beträgt der Rückstand drei (auf den Post SV Nürnberg) beziehungsweise vier Zähler (auf den ASV Cham). Gegen beide Teams – genau wie gegen den auf Rang 9 platzierten TV Helmbrechts – stehen die direkten Duelle in der Rückrunde noch aus. Kein Grund also, vorzeitig die Segel zu streichen – ganz im Gegenteil: „Jetzt erst recht!“ lautet das Motto für die sieben verbleibenden Spiele, und das gegen alle Widrigkeiten, die dem TVR das Ziel „Klassenerhalt“ erschweren. Von denen gab es am vergangenen Wochenende genug, denn mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Top-Shooter Lukas Franke, dem krankheitsbedingten von Alexander Brandscher und dem beruflich bedingten von Dietmar Mathias stand die Partie beim TV Erlangen Bruck von vornherein unter keinem guten Stern. Hinzu kam, dass man in einem eigentlich fair geführten Spiel ganze 15 Zeitstrafen aufgebrummt bekam – alles in allem ein paar Faktoren zu viel, die eine Überraschung in der Hugenottenstadt unmöglich machten. Immerhin erledigten die Roßtaler die Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht aus Bad Rodach/Großwalbur mehr als solide, auch wenn man mit dem Ausfall von Lukas Franke einen hohen Preis dafür zahlte.
Nichtsdestotrotz muss die Schmidt-Sieben versuchen, den Schwung aus dem letzten Heimspiel in das am kommenden Samstag mitzunehmen. Freilich gastiert mit dem Tabellenvierten TV Münchberg ein ganz anderes Kaliber als vor zwei Wochen, doch dass man in eigener Halle jeden Gegner schlagen kann, hat die Mannschaft oft genug bewiesen. Die Oberfranken sind dem TVR aus den letzten Jahren bestens bekannt. Mit Jan Lad verfügen die „Grün-Schwarzen“ über einen schnellen, dynamischen Mittelmann, der nicht nur konsequent aufs Tor zieht, sondern jederzeit auch seine Mitspieler in Szene setzen kann. Dazu zählt allen voran Linkshänder Vit Kalas, der regelmäßig zweistellig trifft und zweifelsohne zu den wurfstärksten der Liga gehört. Oft steht und fällt die Leistung der Münchberger mit der seinen. Diese beiden Schlüsselspieler in den Griff zu bekommen, wird die Hauptaufgabe der Schmidt-Schützlinge sein. Die Mannschaft von Trainer Christian Seiferth zeigt in dieser Saison meist zwei Gesichter. 15:1 Punkte in eigener Halle stehen 4:12 Zähler in fremden Gefilden gegenüber – eine eindeutige Tendenz, die Anlass zur Hoffnung auf Seiten der Roßtaler gibt. Bei diesen mussten nach den zahlreichen Ausfällen am vergangenen Freitag plötzlich Spieler Verantwortung übernehmen, die im bisherigen Saisonverlauf eher wenig Einsatzzeiten bekamen. Unter diesen machte der junge Moritz Fröschl nach der dritten Zeitstrafe von Steffen Schmitt eine durchaus gute Figur auf der Spielmacher-Position und deutete sein Potential an. So wird es auch in den kommenden Wochen darauf ankommen, wie gut die sogenannte „zweite Reihe“ in das Spiel kommt, damit es zu keinem Leistungseinbruch kommt. Die Partien gegen die Münchberger waren immer extrem spannend, so auch im Vorjahr, als die „Erschde“ in der Mittelschulhalle mit 32:31 die Oberhand behielt. Vielleicht gelingt der Schmidt-Truppe ein ähnliches Kunststück am Samstagabend – überlebenswichtig wären die beiden Punkte allemal.
Das Vorspiel verdient haben sich endlich auch einmal unsere Damen, die im Topspiel der Bezirksliga den Tabellenführer der HG Zirndorf III empfangen. Um 17:30 Uhr geht es nicht nur um eine Revanche für die 20:26-Hinspielniederlage, sondern nicht zuletzt im Fernduell mit dem TSV Wendelstein um Platz 2 in der Tabelle. Bei einem Sieg könnte man auch den Zirndorferinnen wieder bis auf zwei Zähler auf die Pelle rücken.
Ebenfalls gegen den Tabellenführer spielt die 2. Mannschaft am Sonntag um 18:30 Uhr. Beim TSV Altenberg treffen zwei der besten Rückrundenteams aufeinander, denn mit 8:2 Punkten aus den ersten fünf Partien rangieren beide Mannschaften in der inoffiziellen Rückrundentabelle gleichauf. Den tollen Lauf aus den letzten Spielen versucht die Escher-Sieben in diesem Topspiel fortzusetzen und sich weiter im vorderen Mittelfeld einzunisten.
Manuel Erben
