HSG Lauf/Heroldsberg – TV Roßtal 24:20

TVR verschenkt durch Fehler-Festival wichtige Punkte
Nach dem gelungenen Abschluss im Kalenderjahr 2015 gegen die HSG Fichtelgebirge (33:31) galt es zum Auftakt in 2016, genau dort wieder anzuknüpfen. Allerdings sah der Terminplan ein Auswärtsspiel vor und das fand ausgerechnet bei der formstarken HSG Lauf/Heroldsberg statt, die bereits den fünften Sieg hintereinander anpeilte. Ein schwieriges Unterfangen, das Trainer Wolfgang Schmidt bis auf den verletzten Maximilian Schmidt (Bänderriss) aber in voller Kaderstärke angehen konnte. Neben den schwierigen Trainingsbedingungen über den Jahreswechsel hinweg sollte auch der Faktor Harz einmal mehr eine Rolle spielen, obwohl dieses Thema seit der Begegnung in Ismaning eigentlich keines mehr hätte sein dürfen.
Den Start in die Partie verschliefen die Gäste gewaltig, sodass sich die HSG direkt in Position bringen durfte (3:0). Die Roßtaler antworteten zwar mit zwei schnellen Tore, liefen aber spätestens beim 9:4-Zwischenstand einem gefährlichen Rückstand hinterher. Dabei taten die Hausherren vorne wie hinten ebenfalls nur das Nötigste, hatten aber den Vorteil eines überragend aufgelegten Florian Haberstumpf. Der Linksaußen der Laufer netzte acht Mal aus dem Spiel heraus ein und gab sich auch vom Siebenmeterpunkt keine Blöße (am Ende 16 Tore!). Zum Ende des ersten Abschnitts schien der TVR allerdings seine Formation gefunden, machte mit den personellen Veränderungen einen stabileren Eindruck – und kämpfte sich bis zur Pausensirene immerhin auf zwei Tore heran (14:12).
Mit dem Selbstvertrauen der vergangenen Wochen ausgestattet, ging die HSG aber mit dem Selbstverständnis in die zweiten 30 Minuten, dass die Zähler ohnehin am Haberloh bleiben würden. Das spiegelte sich auch fortlaufend im Ergebnis wider: Zwar ließen die Gastgeber den Aufsteiger immer wieder schnuppern (17:15, 20:17), doch die Schmidt-Sieben packte einfach nicht zu. Problem waren die unzähligen technischen Fehler und ausgelassenen Wurfmöglichkeiten, die ein knapperes Resultat stets zu verhindern wussten. Es auf das Harz zu schieben, wäre zu einfach, schließlich hatte man beim famosen Auftritt in Ismaning unter den gleichen Bedingungen einen hervorragenden Eindruck hinterlassen (26:27). Dieses Mal allerdings waren so gut wie alle Komponenten mangelhaft, die man gerade in einem Derby dringend hätte brauchen können. Der 24:20-Erfolg für die Hausherren ging nach 60 Minuten entsprechend in Ordnung.
Mit aktuell 8:16 Zählern muss man sich definitiv weiter nach unten orientieren, der Anschluss ans Tabellenmittelfeld ist verpasst. Dass sich das – gerade auswärts (ein Sieg, sechs Pleiten) – beim unangefochtenen Tabellenführer in Lohr (22:2 Punkte) ändern wird, ist schwer vorstellbar. Versuchen wird es die Schmidt-Sieben aber, sonst ziehen die Wolken über Roßtal weiter bedrohlich zu. Anpfiff in Unterfranken ist am Samstag um 19.30 Uhr – zumindest die Anwurfzeit macht also Hoffnung auf Besserung.
Für den TVR spielten: Hagen, Butze (beide Tor), Franke 3, D. Schmidt 3, Mathias 1, Urban, Schmitt 2, Brandscher 4/4, Heldauer, N. Nepf, Fröschel 1, Gruber, C. Nepf 6, Schoberth (n.e.).
 
Bericht von Maximilian Schmidt

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