TV Roßtal – TSV Rothenburg 24:22

TVR nimmt den Abstiegskampf wieder richtig an
Unter der Woche steckte der Mannschaft das negative Erlebnis aus Lohr durchaus noch in den Knochen. Lange Zeit, über die derbe Klatsche nachzudenken, blieb aber freilich nicht. Immerhin gastierte am Samstagabend der Tabellenzweite TSV 2000 Rothenburg in der Mittelschulhalle, die Tauberstädter hatten zuletzt fünf Siege in Folge feiern können. Ohne Dietmar Mathias, Moritz Fröschel und Maximilian Schmidt, dafür wie bereits gegen Fichtelgebirge mit Linkshänder Sebastian Schuh wartete der harte Brocken. Viel konnten die Fans, die die schwere Reise nach Lohr angetreten hatten, nicht erwarten. Doch sie wurden mehr als positiv überrascht.
In der Anfangsphase wogte das Aufeinandertreffen hin und her, der klare Favorit wurde seiner Rolle noch nicht wirklich gerecht. Zudem war den Rothenburgern deutlich anzumerken, dass ihnen das Harzverbot doch sichtlich wehtat. Würfe und Pässe landeten überall, nur nicht dort, wo sie eigentlich hinsollten. So war das zwischenzeitliche 5:6 auch die erste und letzte Führung, die die Tauberstädter während der 60 Minuten bejubeln durften. Denn anschließend kamen die Gastgeber immer besser in Tritt, Abwehr und Keeper Wolf Hagen machten hinten eine Menge richtig. Und vorne stimmte ebenfalls der Spielfluss, sodass die Schmidt-Sieben zehn Minuten vor der Pause von der mittelgroßen Überraschung träumen durfte (12:9). Diese Drei-Tore-Führung hielt der TVR fest in Händen und gab sie auch bis zur Halbzeit nicht mehr her. Beim 16:13 holten sich die Gastgeber den verdienten Applaus der bestens gelaunten Zuschauer ab, bei dem einen oder anderen Gästespieler hing bereits der Kopf.
Während die erste Hälfte doch reichlich Tore und Spektakel bot, geizten beide Mannschaften im zweiten Abschnitt mit diesen beiden Komponenten gewaltig. Bis zur 45. Minuten gelangen den beiden Teams zusammen gerade einmal fünf Treffer. Weil diese aber relativ gerecht verteilt waren, rückte der nächste Heimsieg für den TVR immer näher. Beim 20:15 war aus dem Träumen längst Hoffnung geworden. Auch wenn der Vorsprung zehn Minuten vor Schluss auf 23:20 geschmolzen war, mit Schlussmann Hagen im Tor und einer richtig guten Abwehrleistung war weiter Optimismus angesagt. Beim 23:22 allerdings sah das ein wenig anders aus, man hatte auf Seiten des TVR aber das nötige Quäntchen Glück. Erst leisteten sich die Gäste ein Stürmerfoul, um dann auch noch die letzte Ausgleichschance in die Hände von Alexander Brandscher zu werfen. Und der Roßtaler Rechtsaußen ließ sich im Konter nicht zweimal bitten, machte den Deckel auf die immens wichtigen Punkte drauf (24:22).
In Lohr noch pfui, gegen die Tauberstädter schon wieder hui. So wechselhaft die Leistungen in der Vergangenheit auch waren, über die Heimauftritte können sich die Roßtaler Fans kaum beschweren. Gut, dass nach drei Wochen ohne ein Ligaspiel am 13. Februar erneut eine Begegnung zu Hause wartet. Der ASV 1863 Cham ist zu Gast und man hat auf jeden Fall aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen. Mit einem vollen Haus würde das natürlich doppelt viel Spaß machen.
Für den TVR spielten: Hagen, Blaßneck (beide Tor), Franke 2, D. Schmidt 1, Schoberth, Schmitt 4, Schuh 3, Brandscher 6/3, Heldauer, N. Nepf 1, C. Nepf 5, Gruber 2, Bühler, Urban (beide n.e.).
 
Bericht Maximilian Schmidt

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