TV Roßtal – ASV Cham 28:26

Ein zittriger Stein auf der Roßtaler Heimfestung
Die großen Partys, die die Roßtaler in dieser Spielzeit schon vor heimischem Publikum gefeiert haben, machen eine Menge Mut für den Abstiegskampf. Wäre da nicht das Auswärtsgesicht des TVR, das die rosige Bilanz zu Hause oftmals wieder zunichtemachte. Zum Glück stand also nach zwei spielfreien Wochenenden nach der Faschingszeit das Rückspiel gegen den ASV Cham an, gegen den man nach der Hinspielpleite doch noch etwas gutzumachen hatte. Eine Feier wurde es am Ende nicht, für einen kleinen Stein auf der Heimfestung sollte es aber doch reichen.
In der Anfangsphase legten die Roßtaler so los, als hätte es die spielfreie Zeit nicht gegeben. Während die favorisierten Gäste aus der Oberpfalz kaum in die Begegnung fanden, drehte der TVR mächtig auf und setzte eine erste Duftmarke (7:3). Mit der Vier-Tore-Führung im Rücken sollte es sich doch deutlich einfacher spielen – sollte man meinen. Doch die Beine wurden plötzlich bleiern, sodass der ASV spätestens beim 10:10-Zwischenstand wieder alle Karten selbst in der Hand hatte. An einer sehr durchwachsenen ersten Hälfte änderte auch der enorm kurze Zwischenspurt nichts (12:10), denn in die Pause ging es sogar mit einem knappen Rückstand (12:13).
Sollte der Heimnimbus, den man sich in den vergangenen Wochen so mühsam aufgebaut hatte, so einfach verflogen sein? Eine Antwort darauf gab der Start in die zweiten 30 Minuten nicht, zumindest geriet man aber nicht noch höher in Rückstand. Beim 19:19 waren die Fronten endgültig verhärtet, die Chamer allerdings nahmen sich unerklärlicherweise eine folgenschwere Verschnaufpause. Die Roßtaler kamen durch Rechtsaußen Alexander Brandscher zu schnellen Kontertoren, Lukas Franke besorgte aus dem Rückraum den Rest. Beim 24:20 durften die heimischen Anhänger durchschnaufen, auf der Überholspur ging es für die Hausherren Richtung fünftem Heimsieg. Allerdings kehrte so schnell wie die Hochphase gekommen war auch der Schlendrian wieder ein. Beim 25:24 stand das Spiel wieder auf der Kippe, die Pessimisten sahen die Felle gar bereits davonschwimmen. Doch die Roßtaler zeigten Moral und bewiesen vor allem – wie bereits mehrere Male zu Hause – gute Nerven. Denn: Beim 27:26 eine Minute vor Schluss hatten die Gäste noch einmal den Ball, hätten also gut und gerne einen Punkt aus Mittelfranken entführen können. Doch man hatte die Rechnung ohne Linksaußen Dominik Schmidt gemacht, der erst hinten das Stürmerfoul provozierte, um dann vorne den Gästen aus der Oberpfalz den Gnadenstoß zu verpassen (28:26).
Durch die Saisonpunkte Nummer elf und zwölf gestaltet sich die Mission Abstiegskampf wieder etwas entspannter. Nichtsdestotrotz gilt es den Fokus direkt wieder auf das nächste Spiel zu lenken, das bereits am nächsten Samstag (19.30 Uhr) wartet. Zu Gast wird dann der TV Helmbrechts sein, mit dem man in jedem Fall noch eine Rechnung offen hat. Das Hinspiel gegen die Oberfranken ging nach hinten los (30:33), diese Scharte will man bestenfalls auswetzen. Mit einem doppelten Punktgewinn würde der TVR zudem noch näher an das Tabellenmittelfeld heranrücken.
Für den TVR spielten: Blaßneck, Hagen (beide Tor), Franke 7, D. Schmidt 4, Mathias 2/1, Urban 2, Schoberth, Schmitt 3, Brandscher 8/3, N. Nepf, Fröschel 1, C. Nepf 1, Gruber, Heldauer (n.e.).
 
Bericht Maximilian Schmidt

Start a Conversation