Wenn am kommenden Samstag zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr das zweite Heimspiel der laufenden Saison angepfiffen wird, gilt es für die „Erschde“ nicht mehr allzu viel über die knapp verpassten Punkte gegen die HSG Lauf/Heroldsberg zu hadern. Nach dem Bruch einer starken Serie von insgesamt zehn Heimspielen ohne Niederlage will das Team von Trainer Wolfgang Schmidt gegen Aufsteiger Ingolstadt nun wieder etwas Zählbares in der Roßtaler Mittelschulhalle behalten. Dass dies alles andere als ein leichtes Unterfangen wird, zeigt ein Blick auf den Gegner. Der MTV Ingolstadt ist einer von insgesamt fünf Aufsteigern, sticht jedoch neben der TG Heidingsfeld aus diesem Feld heraus. Während in den vergangenen Jahren oftmals die Neu-Landesligisten aus den Bezirksoberligen schnurstracks wieder dorthin zurückgeschickt wurden, liegen die Ansprüche bei diesen beiden doch etwas anders. Auch wenn man für dieses Jahr noch nicht den Aufstieg als klares Saisonziel ausgibt, so soll die Landesliga mittelfristig doch nur eine Übergangsstation sein. Bis in die Dritte Liga wollen die Schanzer nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2020 kommen – ein durchaus ambitionierter Plan, der zu Saisonbeginn erst einmal ins Stocken geraten ist. Mit 3:3 Punkten fiel der Saisonstart für die Oberbayern dann doch eher durchwachsen aus, was aufgrund einer regelrechten Verletztenmisere aber auch nicht verwunderlich ist. Die Mannschaft aus der Audi-Stadt startete sein Unternehmen „Dritte Liga“ vor zwei Jahren in der zweituntersten Klasse und hat nach zwei Aufstiegen in Folge den direkten Durchmarsch in die Landesliga geschafft. Mit Romeo Stoica hat man sich im Sommer einen neuen Trainer geangelt, der sowohl als Spieler als auch an der Seitenlinie in Rumänien und Deutschland schon jede Menge Erfahrung gesammelt hat. Dazu kommen einige neue Akteure, wobei das sportliche Aushängeschild eindeutig Ingolstadts Kapitän und Tausendsassa Stephan Auernhammer ist. Der wurfgewaltige Linkshänder hat schon so manche Station im Freistaat bis hinauf in die Dritte Liga hinter sich gebracht und dürfte aller Voraussicht nach zu den Toptorschützen der Liga gehören.
Die spannende Frage wird sein, ob sich das Lazarett in den Reihen der Ingolstädter inzwischen wieder einigermaßen gelichtet hat. So oder so hat die „Erschde“ am Samstag eine weitere Mammutaufgabe vor der Brust. Immerhin kommt die Stoica-Sieben trotz einer Rumpftruppe mit der Empfehlung eines 30:29-Auswärtserfolgs bei der HG Ansbach nach Roßtal.
Der Turnverein wird im Gegensatz zum letzten Heimspiel wohl nicht wieder auf die Hilfe von Altstar Meyer zwischen den Pfosten zurückgreifen müssen. Doch während sich die Personalsituation im Gehäuse entspannt hat, verlor die Mannschaft mit Nico Nepf aufgrund seiner schweren Verletzung am Finger einen wichtigen Baustein in der Abwehr. Das Team von Wolfgang Schmidt wird den Ausfall aufgrund des breiten Kaders kompensieren können und geht voller Zuversicht in die anstehende Partie.
Was sich sonst noch lohnt
Die Vorspiele der „Erschdn“ bestreiten in diesem Jahr in der Regel die Jungs aus der 2. Mannschaft, die im April den Aufstieg in die Bezirksoberliga bewerkstelligt haben. So auch am Samstag um 17:30 Uhr, wenn es für das Team von Trainer Jochen Pelz gegen die Landesliga-Reserve der HSG Lauf/Heroldsberg geht. Die junge Mannschaft wurde bereits ordentlich vom Verletzungspech geplagt, und so stehen dem Trainer wie schon im ersten Spiel eine Reihe an Stammspielern nicht zur Verfügung. Dennoch will man sich im ersten Heimspiel der Saison gut präsentieren und das Beste aus der Situation machen. Vielleicht klappt es ja mit dem ersten Punktgewinn.
Ebenfalls zu ihrem ersten Spiel vor heimischem Publikum treten am Sonntag um 17:00 Uhr die Roßtaler Damen an. Nach einer knappen Auftaktniederlage will das Team von Michael Pernet gegen den TSV Schnelldorf die ersten Zähler einfahren.
Am Anschluss startet um 19:00 Uhr auch die 3. Mannschaft der Herren in die neue Runde. Traditionell ohne Vorbereitung oder Training, dafür mit umso mehr Leidenschaft geht das Team von Marvin Hermann gegen den TSV 46 Nürnberg an den Start.
Wir wünschen allen Teams ein erfolgreiches Wochenende, und unseren Zuschauern sehenswerte Spiele mit möglichst vielen Siegen für den TVR.
Manuel Erben