TV Roßtal – TG Heidingsfeld 24:25

Aufholjagd leider nicht belohnt
Die „Erschde“ muss eine unglückliche Niederlage einstecken. Nach einer verkorksten ersten Halbzeit, aber einer kämpferisch brillanten Leistung reicht es leider nicht zum verdienten Punktgewinn. Gegen den Tabellenzweiten aus Heidingsfeld steht die Abwehrreihe erneut sehr gut, allerdings fehlt das nötige Wurfglück, um sich selbst zu belohnen.
Das Spiel war von Anfang an von beiden Abwehrreihen geprägt. In den ersten zehn Minuten fielen gerade einmal vier Tore. Die Gäste taten sich anfangs besonders schwer und konnten eigentlich nur über Gegenstöße, die aus Roßtaler Fehlern entstanden, oder per Strafwurf erfolgreich sein. Die Defensive des TVR wurde erneut vom Mittelblock Bühler/Nepf zusammengehalten, wobei ja seit einigen Spielen endlich wieder beide Nepfs eingesetzt werden können. Allerdings kam der Angriff der Schmidt-Sieben während der gesamten ersten Halbzeit nie richtig ins Spiel. Allein schon die Verwertung der hart erarbeitenden Strafwürfe weist zur Zeit einige Mängel auf. In der ersten Halbzeit wurden drei von fünf nicht verwandelt. Trotzdem verlief die Partie zunächst sehr ausgeglichen. In der 15. Spielminute brachte Lukas Gruber per Gegenstoß mit 5:4 in Führung. Leider sollte es die letzte Führung des Spiels gewesen sein. Jetzt gelang dem TVR nämlich sieben Minuten kein Tor, man musste allerdings sechs Gegentreffer einstecken. Erst Alex Brandscher per Siebenmeter stoppte den Lauf der Heidingsfelder. Diese spielten aber selbstbewusst weiter und konnten ihre Führung bis zum Pausenpfiff auf sieben Tore erhöhen.
Die Halbzeitansprache des Trainerduos Schmidt/Gömmel verlief dennoch sehr ruhig und konzentriert. Das Team um Kapitän Franke sollte sich auf die eigene Stärke berufen und einfach wieder den Handball spielen, den es kann. Die Trainer stellten die Abwehr etwas defensiver ein und auch der Torhüter Wechsel wirkte sich positiv aus. In der Offensive übernahm Lukas Franke die Verantwortung vom Siebenmeter-Strich und verwandelte alle sechs gegebenen Strafwürfe in der zweiten Halbzeit. Allgemein spielte die ganze Mannschaft jetzt wie ausgewechselt und spielte vorne nun extrem effektiv, während die eigene Defensive immer stärker wurde. So kämpfte sich die Erschde Tor um Tor heran und war spätestens beim 17:18 durch Brandscher in der 42. Minute wieder in Schlagdistanz. Doch jetzt wachten auch die Gäste wieder auf. Die Partie wurde zum richtigen Schlagabtausch und auch die Stimmung auf der Tribüne war, wie immer, grandios. Angestachelt von den eigenen Fans kämpfte der TVR bis zum Umfallen. Flo Blaßneck im Tor vernagelte seine Kiste zwischenzeitlich regelgerecht und zog der TG so beinahe den Zahn.
Die Schlussphase sollte dann besonders dramatisch werden. Knapp neun Minuten vor Schluss hatten sich die Heidingsfelder wieder einen drei-Tore-Vorsprung erkämpft. Doch auch jetzt gab die „Erschde“ nicht auf. Zwischendurch fiel zwar fünf Minuten kein Treffer auf beiden Seiten, dennoch erzielten die Roßtaler drei Tore am Stück und glichen so erstmals ca. 90 Sekunden vor Schluss wieder aus. Allerdings musste man schnell einen Gegentreffer vom besten Gästespieler Farkas hinnehmen. Es blieb aber noch mehr als eine Minute auf der Uhr, um den erneuten Ausgleich zu schaffen. Der TVR spielte druckvoll und als sich Spielmacher Mathias durchtankte, regelwidrig gestoppt wurde und eine Zeitstrafe rausholte, standen alle Zeichen auf Unentschieden. Zum Erstaunen aller Spieler und Fans hatten aber die Gäste nach dem Foul an „Didi“ Ballbesitz. Eine mehr als merkwürdige Entscheidung. Aber auch jetzt gaben die Roßtaler nicht auf. Durch eine weitere Parade von Blaßneck kam man wieder in Ballbesitz. Leider wurde im folgenden Angriff zu schnell eine richtige Entscheidung erzwungen und die Chance auf den Ausgleich war dahin.
Ein Punkt wäre definitiv verdient gewesen!
Aber naja, jetzt heißt es weiter machen, denn am Sonntag geht es gegen Tabellennachbarn Ingolstadt weiter, hier muss ein Sieg her!
 
TVR: Blaßneck (TW), Wolf (TW); Franke (10/6), Schmid (4), Brandscher, Schuh (je 3/1), Hirschsteiner (2/1), Gruber, Mathias (je 1), Bühler, Hofer, C. Nepf, N. Nepf, Urban.

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Bericht von Michael Wolf

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