TV Roßtal – TV Erlangen Bruck II 26:26

Einen Punkt gewonnen oder verloren?
Diese Frage stand wohl Jedem in der Roßtaler Mittelschulhalle ins Gesicht geschrieben. Nach intensiven und umkämpften 60 Minuten Landesliga-Handball stand das 26:26-Untenschieden auf der Anzeigentafel. Noch fünf Minuten vor Schluss lag der TVR mit 26:23 in Front. Die Punkteteilung ist auf dem Papier also leider ein Punktverlust für die Roßtaler. Trotzdem nimmt man den Punkt natürlich mit gestärktem Selbstvertrauen mit in die nächsten wichtigen Partien.
Das Spiel war der Inbegriff des Abstiegskampfs. Punktgleich auf Platz 11 und 12 in der Tabelle rangieren die beiden mittelfränkischen Mannschaften. Auf Seiten der „Brucker“ stand mit Wolf Hagen ein letztjähriger Torwart der „Erschdn“‘ zwischen den Pfosten. Dieser lieferte auch, vor allem in der Anfangsphase, eine starke Partie ab. Doch auch der Wolf im Roßtaler Tor zeigte seine Stärke und bot eine ansehnliche Leistung. Aber allgemein stand die Defensive des TVR deutlich besser als noch vor zwei Wochen in Ingolstadt. In der ersten Halbzeit musste man nur vier Gegentreffer aus dem gebundenen Spiel hinnehmen, der Rest fiel per Strafwurf, bzw. als Nachwurf eines solchen. Lukas Gruber nahm mit Luca Wenzel den wichtigsten Spieler der Brucker aus dem Spiel, der Rest stand kompakt in einer 5:0 am Kreis. Leider erwischten die Schiedsrichter eine eher kleinliche Linie, sodass bei vielen eher normalen Zweikämpfen der Siebenmeter-Pfiff folgte. Allgemein war es eine kampfbetonte, aber stets faire Partie auf beiden Seiten, in der trotzdem 15 Zeitstrafen und 12 Strafwürfe verteilt wurden. Spielerisch war das Derby aber definitiv ein Schlagabtausch. Keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen, zunächst lagen aber die Gäste aus Erlangen meist in Führung. Der TVR ging erstmals 20 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff durch den starken Christoph Nepf am Kreis in Führung.
Im zweiten Durchgang übernahm die „Erschde“ immer mehr das Kommando. Angepeitscht von den lautenstarken und zahlreichen Zuschauern stieg das Selbstbewusstsein immer mehr. Leider verpassten es die Jungs von Trainer Wolfgang Schmidt einige Male den Vorsprung entscheidend zu vergrößern. Mehrmals zog man auf drei Treffer davon, holte sich in der immernoch starken Defensive den Ball, vergab dann allerdings vorne. So konnten sich die Gäste immer wieder heran kämpfen. Eine kämpferisch bärenstarke Leistung auf beiden Seiten. Doch auch die Roßtaler waren zur nötigen Zeit wieder hellwach. Den Ausgleich musste man nie hinnehmen, sodass sich der Vorsprung eigentlich immer zwischen einem bis drei Treffern bewegte. Exakt fünf Minuten vor Ende der Partie traf der erneut treffsichere Lukas Franke zum 26:23, was eine Vorentscheidung hätte sein können. Denn auch jetzt stand die Abwehr kompakt und die Roßtaler holten sich den Ball zurück. Allerdings stellten die Brucker jetzt die Abwehr um, womit die „Erschde“ leider ziemlich überrascht wurde. Trotzdem hatte man die Entscheidung selbst in der Hand. Nur der Ball wollte in den letzten Minuten einfach nicht mehr ins gegnerische Tor. Gleich drei gute Einwurfmöglichkeiten vergab der TVR. So kamen die Brucker etwa 15 Sekunden vor Abpfiff zum erfolgreichen Ausgleich. Die Roßtaler wollten das Spiel schnell machen, das Erlanger Tor war nämlich leer. Dominik Bühler schaltete nach Anpfiff am schnellsten und warf von der Mittelinie ins leere Gehäuse. Nur leider lag zu diesem Zeitpunkt schon die grüne Timeout-Karte beim Kampfgericht. Folgerichtig wurde das Tor nicht gewertet, sondern es gab Auszeit für den TVR. Zehn Sekunden hatte man noch für den Angriff. Dieser konnte leider nicht erfolgreich abgeschlossen werden. So stand am Ende ein mehr als ärgerliches Unentschieden auf der Anzeigetafel. Aber immerhin, ein Punkt im Kampf gegen den Abstieg!
Nächste Woche steht gleich wieder ein Heimspiel an. Anpfiff ist wie immer um Halb Acht, diesmal gegen Helmbrechts!
 
TVR: Blaßneck (TW), Wolf (TW); Franke (8/3), Urban (6), C. Nepf, Schmidt (je 3), Bühler, Gruber (je 2), N. Nepf, Schuh (je 1), Hirschsteiner, Mathias, Schmitt.
 
Bericht von Michael Wolf

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