Aufholjagd leider nicht belohnt
Die „Erschde“ muss einen Rückschlag im Abstiegskampf hinnehmen. Nach einer desolaten ersten Halbzeit reichte eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang leider nicht zum erhofften Punktgewinn. Die Ausfälle der Verletzten Dominik Schmidt und Steffen Schmitt, sowie des erkrankten Lukas Franke können keine Ausrede für den Auftritt in der ersten Hälfte sein.
Der erste Durchgang ist diesmal sehr schnell erzählt. Die zuletzt stabile 6:0-Abwehr mit dem Mittelblock um Christoph Nepf und Dominik Bühler stand nicht annähernd so gut und aggressiv, wie gewohnt. Die Gäste aus Cham konnten so immer wieder sehr einfache Tore erzielen und führten nach gerade mal sieben Minuten mit 3:7. Trainer Wolfgang Schmidt nahm sofort die Auszeit, allerdings fruchtete auch diese nicht. Ohne Abwehr- und Torwartleistung plätscherte die erste Halbzeit so vor sich hin, ohne dass sich die Schmidt-Sieben ins Spiel arbeiten konnte, oder auch wenigstens eine kämpferisch ansprechende Leistung bieten konnte. Ein 7-Tore-Rückstand zur Pause spricht da schon Bände.
Doch schon beim Anpfiff zur zweiten Halbzeit stand eine ganz andere Roßtaler Mannschaft auf dem Feld. Dabei konnten sich die zahlreichen Zuschauer die Augen reiben. Im Rückraum standen mit Marcel Cisse und Marco Ehrmann zwei A-Jugendliche und Jochen Pelz der etatmäßige Trainer der 2. Männermannschaft. Diese drei quirligen Spieler konnten mit ihrem Tempo immer wieder Lücken in die Abwehr der Chamer reißen. Auch die Abwehrumstellung auf die offensive 3:3 Abwehr zeigte eine enorme Wirkung. Vor allem Lukas Gruber, der Leistungsträger Dominik Schmidt auf Linksaußen stark ersetzte, zeigte seine hohe Spielintelligenz und war für einige Ballgewinne verantwortlich. Doch auch alle anderen Feldspieler zeigten eine hohe Leistungssteigerung. Spätestens beim 20:22 in der 40. Spielminute war die „Erschde“ wieder in Schlagdistanz. Die Partie entwickelte sich zu einem wahren Schlagabtausch, die Roßtaler hielten das Tempo sehr hoch und kamen immer wieder zu einfachen Abschlüssen. Ware die Wurfquote noch etwas höher gewesen, hätte man bereits jetzt den Ausgleich schaffen können. Doch auch die Oberpfälzer kämpften bis zum Umfallen, spielten ihre deutliche körperliche Überlegenheit aus und spielten ihre Angriffe sehr lange aus. Der Rückstand der Roßtaler pendelte jetzt immer zwischen zwei und vier Toren hin und her. Der wieder eingewechselte Sebastian Schuh ließ ein paar Rückraumkracher los und brachte den TVR wieder auf 24:26 heran (47. Spielminute). Linkshänder Schuh war es auch, der die „Erschde“ sechs Minuten später erstmals auf einen Treffer an die Gäste heranbrachte. In dieser Phase stand die Abwehr bombenfest, doch leider ließ man jetzt vorne ein paar Möglichkeiten zum Ausgleich liegen. Das war auch der eigene Genickbruch. Als Petr Tahovsky das 29:31 erzielte und die Roßtaler anschließend vorne der Ball verloren, war das Spiel entschieden.
Leider griffen auch die Schiedsrichter ein, denn jede 50:50 Entscheidung wurde gegen den TVR entschieden. Aber die Niederlage auf die Schiedsrichter zu schieben wäre zu einfach. Leider wurde die erste Halbzeit wirklich komplett verschlafen. Auch die bärenstarke zweite Hälfte konnte das nicht mehr ausgleichen.
Jetzt heißt es Kopf hoch und weiterarbeiten. Nächste Woche kommt es zum sehr schwierigen Auswärtsspiel in Regensburg.
TVR: Blaßneck (TW), Wolf (TW); Schuh (10/3), Gruber (7), Brandscher, Ehrmann (je 3), Bühler, Pelz (je 2), Cisse, Hofer, Urban (je 1), Mathias, C. Nepf, N. Nepf.
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Bericht von Michael Wolf