TV Gunzenhausen – TV Roßtal II 24:20

Keine Punkte im Spitzenspiel für die Reserve
Samstagabend 20 Uhr, perfekte Zeit der Kälte zu entfliehen und sich in der Halle gesellig das Spitzenspiel in der Bezirksliga Mittelfranken anzuschauen. Diesem Ruf sind in Gunzenhausen viele Zuschauer gefolgt und so erfüllte die Kulisse schon mal alle Anforderungen eines Topspiels. Für einige Spieler der jungen roßtaler Reserve (man brachte es im Schnitt diesmal nicht einmal auf 20 Jahre) eine tolle Erfahrung, solch eine Stimmung auch mal vom Spielfeld aus mitzubekommen, kennt man es doch sonst nur in eigener Halle, wenn man von der Tribüne aus selber die „Erschde“ anfeuert.
Die Ausgangslage vor Anpfiff verdeutlichte nochmals die Brisanz des Spiels: Mit dem TV Gunzenhausen und dem TV Roßtal trafen die zwei letzten ungeschlagenen Teams aufeinander, wobei sich die Männer aus der Marktgemeinde beim Unentschieden gegen Altenberg bereits einen Flecken auf der weißen Weste holten. Bei einem Sieg der „Zwäddn“ würde man also den Kampf um die Meisterschafft weiterhin spannend gestalten, bei einer Niederlage fände man sich jedoch mit der HG Ansbach II und dem TSV Wendelstein im Kampf um die Aufstiegsplätze zwei und drei wieder.
Das Spiel begann aus Sicht der Gäste sehr vielversprechend. Die Abwehr bereitete den Hausherren sichtbar Probleme, im Angriff Spiele man sich immer wieder gute Chancen heraus, Problem nur, man wusste die Chancen zu oft nicht zu nutzen. So verpasste man es sich schon frühzeitig etwas deutlicher abzusetzen und führte nach neun Minuten nur 1:3. In der Folgezeit hatte man den glücklicheren Pfiff meist auf eigener Seite, jedoch zeigte sich hier wieder das gleiche Problem wie in Altenberg – die junge Truppe zeigt sich noch zu grün hinter den Ohren, als dass man aus solchen Geschenken Profit schlagen könnte. Nach vier minütiger Überzahl stand es plötzlich 4:3. Doch nun zeigte sich wiederum eine Stärke, welche die „Zwädde“ diese Saison schon mehrfach auszeichnete. Was dem Nachwuchs an Abgeklärtheit fehlt, macht er mit Kampfgeist wieder wett – bis zur 25. Minute holte sich der TVR die Führung zurück und baute dieses zeitweise auf vier Tore aus (6:10). Bis zum Pausenpfiff konnten die Gastgeber ihrerseits auf 8:10 verkürzen.
In der zweiten Halbzeit rächte es sich nun, dass man die vielen Chancen zu Beginn liegen ließ und aus der eigen Überzahl keinen Profit herausholen konnte. Bis zur 35. Minute verteidigte man die Pausenführung, ab diesem Zeitpunkt spielte man bis zur 50. Minute fast durchgehend mit nur fünf Feldspielern, gelegentlich zu viert. Im Gegensatz zum TVR wusste der Gastgeber die Überzahl besser zu nutzen und führte zur 50. Minute mit 18:14. In den restlichen zehn Minuten verwalteten die „Gunners“ diesen Vorsprung und gewinnen am Ende dann auch zurecht, mit 24:20.
Von der Leistung beider Teams wäre ein Unentschieden mit Sicherheit gerechter gewesen, doch betrachtet man die gesamten 60 Minuten, so verpassten es die Roßtaler zu Beginn ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen, ebenso wie die glücklicheren Entscheidungen der Unparteiischen. In den zweiten 30 Minuten zeigte dann der TVG abgeklärt, wie man aus Überzahl Profit schlägt und holt sich somit beide Zähler. Leider beeinflussten die übertriebenen 19 Zeitstrafen (9 TVG, 10 TVR), in einem äußerst fair geführten Spitzenspiel, den Spielfluss und es hätte der Attraktivität mit Sicherheit gutgetan, wäre der Fokus auf das Spiel der Mannschaften, denn auf die Überzahlsituationen gefallen.
 
TVR: Wolff (Tor); Halmen 3, Ehrmann 4, Bonakdar 2, Olschewski, Meyer M. 4, Potjans, Ortner, Meßthaler 3, Haltrich 4, Köhler, Herbst, Rößl, Krach.
 
 
 
Köhler Thomas

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