Letztes Kräftemessen vor Saisonbeginn
Die zweite Runde des BHV-Pokals steht an und der TV Roßtal lädt zur „Generalprobe“ für die kommende Saison in die heimische Mittelschulhalle. Korrigiere TSV Roßtal. Denn für jeden der es noch nicht gemerkt hat, seit der Verschmelzung mit dem Tuspo Roßtal am ersten Juli, laufen die Mannschaften des TVR mit einem zusätzlichen „S“ im Namen auf. Sehr viel mehr ändert sich für die Teams jedoch nicht wirklich.
Seit Mitte Juni sind die Männer unter dem altbekannten Trainer Andi Dörr nun in der Vorbereitung. Im Kader wird man das eine, oder andere alte Gesicht wiederfinden, welches seine Schuhe vom sprichwörtlichen Nagel genommen hat, dafür gaben zwei Spieler ihr (vielleicht auch nur vorrübergehendes) Karriereende bekannt – mehr dazu an anderer Stelle.
Im Großen und Ganzen gibt es allerdings keine weiteren Überraschungen. Ziel für die laufende Saison wird es sein, die Jungen Spieler nun mehr in die Verantwortung zu nehmen, damit man auch in den kommenden Jahren mit einer starken roßtaler Mannschaft auflaufen kann.
Dass die Youngstars dazu bereit sind, zeigten sie bereits in der ersten Runde des BHV-Pokals im Derby gegen die SG Kernfranken. Mit Marcel Cisse, Kai Haltrich und Simon Meßthaler waren die Top drei Scorer allesamt dem U20 Lager anzurechnen. Zwar fand das Spiel zum Vorbereitungsstart statt und sollte damit nicht zu hoch bewertet werden, dennoch schlug man den Gastgeber letztlich souverän mit 30:24.
Das man bereit für die kommende Saison ist, kann man nun eine Woche vor dem offiziellen Start nochmal im Pokal beweisen. Nach dem Rückzug des Ligakonkurrenten HSG Fichtelgebirge startet die „Erschde“ als klarer Favorit in die Dreiergruppe. In der ersten Partie treffen die Männer um Andreas Dörr auf den TV Weidhausen. Die Oberfranken rangierten letzte Saison mit dem siebten Platz im gesicherten Mittelfeld der BOL Oberfranken. Jedoch müssen die Männer von Trainer Frank Steinberger zwei schwere Abgänge verkraften. Mit Johannes Bauer verlässt der letztjährige Torschützenkönig der BOL Oberfranken (144 Tore) den TV in Richtung des Lokalrivalen und Landesligaaufsteiger HG Kunstadt. Zudem wechselte mit Jonas Faber der Weidhausener Schlussmann zur HSG Rödental/Neustadt. Einen Selbstläufer sollte man gegen die Spieler aus dem Coburger Landkreis dennoch nicht erwarten. Denn mit Simon Swoboda fand man im Austausch bei der HG Kunstadt einen erfahrenen Torhüter, außerdem verstärke man sich auf der „Tauschbörse“ mit Sebastian Schmidt und Florian Walther von der HSG Rödental/Neustadt im Rückraum und auf der Außenposition. Komplettiert wird der Kader durch fünf Youngstars aus den eigen Reihen. Mit einer gesunden Mischung aus jungen hungrigen und erfahrenen Spielern werden die Weidhausener alles daransetzten, es dem Favoriten so schwer wie möglich zu machen. Denn eines zeichnete die Männer von Frank Steinberger schon letzte Saison aus: als eingeschworenes Team brachten man die Favoriten immer wieder an ihre Grenzen. Das dies auch das Ziel gegen den TSV Roßtal sein wird, davon wird man ausgehen müssen.
Im zweiten Spiel treffen die Spieler aus der Marktgemeinde auf den HC Weiden. Die Oberpfälzer kämpften letzte Saison als Aufsteiger um den Klassenerhalt in der BOL Ostbayern. Dieser konnte am vorletzten Spieltag in einer nervenzerreißenden Partie gegen den direkten Konkurrenten, der HC Sulzbach/Rosenberg II, unter Dach und Fach gebracht werden. Auch die Weidener haben mit Matthias Werner einen Toptorschützen, der mit 175 Toren zum Ende der Saison, nur drei Tore hinter dem Ligatorschützenkönig lag. Allerding konnte Werner vor allem vom Strich überzeugen und netzte bei 123 Strafwürfen ganze 111 Mal ein.
Die „Erschde“ will natürlich ihrer Favoritenrolle gerecht werden und mit zwei Siegen in die nächste Runde einziehen, um dann selbstbewusst am 15. September an selber Stelle gegen die HSG Fichtelgebirge in die neue Saison zu starten.
Thomas Köhler
