TSV Roßtal – DJK Waldbüttelbrunn 18:26 (6:15)

Abgebrühter als englischer Tee zur Tea-Time

Samstag, 19.02.2022

Ein Start-Ziel-Sieg für die Mannschaft aus Waldbüttelbrunn, welche sehr souverän und in Manier einer Spitzenmannschaft Roßtal nie eine Chance ließ. Die Gastgeber lagen nie in Führung, scheiterten zu oft am gegnerischen Schlussmann und dem eigenen Unvermögen. Am Ende stand eine verdiente 18:26-Niederlage in den Büchern. Eine sehr schlechte erste Halbzeit lieferte dabei den Grundbaustein. Mund abputzen, weitermachen und Spiel für Spiel gucken…

Nach dem Sieg vor 2 Wochen gegen die Mannschaft aus Erlangen-Bruck stand gleich das nächste Heimspiel gegen den Spitzenreiter aus dem Würzburger Land an. Das Hinspiel wurde schon deutlich verloren (28:17). Aber man guckte Video und wusste eigentlich, was auf einen zukommen würde. Man wusste um die Stärken, aber auch um die Schwächen und bereitete sich gezielt darauf vor. Vor dem Anpfiff sagte Coach Gerbing auch, dass dieses Spiel das einfachste der Saison sei, da man absolut nichts zu verlieren habe und der gesamte Druck auf den Schultern der Würzburgern liege. Die Mannschaft solle rausgehen, Spaß haben und den Gegner hart für alles arbeiten lassen.

Gesagt und nicht getan. So einfach könne man die erste Halbzeit zusammenfassen. Gleich im ersten Angriff spielte man C. Nepf frei, dieser wurde unfair gestoppt und erzwang den ersten Strafwurf für die Gastgeber. Dieser wurde aber vom starken Schlussmann der Würzburger entschärft. Dies war aber leider bei weitem nicht die einzige Parade des Rückhalts, doch dazu später mehr. Roßtal stand am Anfang gewohnt sicher. Jedoch fanden die Mannen aus Würzburg immer wieder Lücken am Kreis oder hatten im rechten Rückraum ihre Lebensversicherung in Yannick Bardina, welcher immer wieder beeindruckende Tore mit einstreute. So zogen die Gäste von 1:1 in Minute 5 bis zu Minute 17 2:10 vorentscheidend davon. Die Heimmannschaft gab aber nie auf, auch wenn ab und an die Köpfe heruntergingen. Ärgerlich war aber, dass es genug Chancen für die Hausherren gab, welche aber zu oft vergeben wurde, sodass sich der Torwart der Gäste in einen Rausch spielte. Bis zum
Halbzeittee zogen die Gäste auf 6:15 davon.

Die Ansprache in der Kabine war sehr deutlich. Man setzte die Trainingsleistungen aus der Vorwoche 1:1 im Spiel um. Es wurde an die Trainingsmoral appelliert. In der Bayernliga kann der Schalter nicht so einfach umgelegt werden. Man muss sich während der Woche kontinuierlich verbessern und den Höhepunkt am Wochenende abliefern. Aber 60 % im Training werden nicht automatisch 100 % im Spiel, sondern nur 85 %. Das reicht nicht in der Bayernliga. Da muss jeder Spieler sich selbst hinterfragen, ob er immer alles gibt.

Halbzeit 2 begann besser. Man wollte sich nicht in eigener Halle abschießen lassen und zog die Intensität in der Abwehr an und nutzte mehr Chancen im Angriff, wobei immer noch zu viele Fehlwürfe dabei waren. Man gestaltete das Spiel ausgeglichen und konnte sogar etwas aufholen. Aber näher als 7 Tore kam man nicht heran, da die Gäste immer wieder Antworten hatten. In der Hinsicht kann man etwas von den Waldbüttelbrunner lernen: Niemals hektisch werden und in kritischen Phasen die Ruhe bewahren! Aber das ist jahrelange Erfahrung – diese wird kommen! Das Spiel verlief fair ab und am Ende gewann Roßtal die zweite Halbzeit mit 12:11.

Man kann es, wenn es sein muss! Jedoch braucht es 2 (sehr) gute Halbzeiten, um kompetitiv zu sein! Ein weiser Mann sagte einmal: „Man gewinnt kein Spiel in einer Halbzeit, kann es aber
verlieren!“

Torschützen und Spielverlauf unter:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6995818&etag=4bb4a103-a503-4e16-967c-c4efe5b5cff6