HSC Coburg II – TSV Roßtal 24:26 (13:11)

„Wir können zwar nix, sind aber eine Mannschaft!“

Mit diesen Worten stimmte Kapitän Chris Nepf seine Mannschaft gegen den Drittligaabsteiger aus Coburg ein! Dank einer sowohl kämpferischen Monsterleistung wie auch einer teilweise überragenden Abwehrarbeit, in der jeder für jeden kämpfte, verschob und die gegnerischen Rückraumschützen zur Verzweiflung brachte, konnte der erste Saisonssieg im ersten Spiel eingefahren werden! Doch nun der Reihe nach…

Kurze Sommerpause

Nach den kräftezehrenden Play-Downs wurde nur kurz pausiert, da die nächste Saison schon wieder in den Startlöchern stand. Sprinteinheiten, Krafttraining und viel Training mit dem Ball standen an der Tagesordnung. Es wurden vom neue Regeln eigeführt, die das Spiel deutlich schneller machen sollten und das wurde auf Biegen und Brechen trainiert. Am Anfang noch mit Schwierigkeiten, gegen Ende wurde es immer besser.

Es standen diverse Testspiele an, welche selten souverän verliefen. Eher machte man sich nach jedem Spiel Gedanken, warum man gegen teilweise Mannschaften, welche 1 bis 2 Ligen unter dem TSV spielten, immer nur knapp gewann. Bei einem sehr gut besetzten Turnier Anfang September in Ismaning erreichte man einen letzten Platz, ohne einen einzigen Sieg eingefahren zu haben. Auch die Testspiele gegen Stadeln und den HBC Nürnberg, welche zwar gewonnen wurden, waren nicht zufriedenstellend. Mit den gezeigten Leistungen, da waren sich die Trainer sicher, wird das eine ganz, ganz schwierige Saison. Nur mit mindestens 100% Leistung und Einsatzbereitschaft wäre in diesem Jahr etwas zu gewinnen!

Sonntagsspiele sind etwas Schönes

So fuhr man mit einem ungewissen Gefühl zum HSC Coburg II, welche letztes Jahr noch in der dritten Liga spielten. Es konnte alles passieren – entweder man kommt richtig unter die Räder oder man gewinnt! Und es passierte das fast nicht für möglich gehaltene: Man gewann gegen eine sehr talentierte, aber auch junge Mannschaft aus Coburg!

Das Spiel begann ausgeglichen, aber mit leichten Vorteilen für Coburg. Das Tempospiel auf beiden Seiten war hoch. So stand es nach 2:30 Minuten bereits 3:1 für Coburg. Die Mannschaft ist auf allen Positionen gut besetzt, spiel- und wurfstark. Jedoch konnten die Gebrüder Nepf im Innenblock stark dagegenhalten und machten den Rückraumschützen das Leben mehr als schwer. Marcel Cissé spielte wie gewohnt und verlor gefühlt keinen einzigen Zweikampf – ein eher ungewohntes Gefühl für die Halblinken aus Coburg. Simon Meßthaler spielte sowohl im Angriff als auch in der Abwehr stark auf! Die Erschde kämpfte sich immer besser ins Spiel und glich in Minute 12 zum 5:5 aus und ging dann noch mit 5:6 durch Kai Haltrich in Führung! Nun wurde verbissen um jeden Zentimeter gekämpft und Roßtal legte tatsächlich immer wieder vor, obwohl nicht alles fehlerfrei im Angriff verlief. Auch Torwart Wolf Hagen hielt immer wieder wichtige Bälle. Jedoch vergab man dann einige
Hochkaräter und geriet kurz vor der Halbzeit durch eine strittige 7-Meter Entscheidung mit 13:11 ins Hintertreffen.

In der Kabine war man sich einig: Hier war heute etwas zu holen! Die Trainer waren sehr zufrieden, vor allem mit der Abwehr. Einfach die Fehler im Angriff etwas reduzieren und in der Abwehr noch mehr reden und verschieben!

Jedoch kam auch Coburg II gut aus der Kabine zurück und begann die zweite Hälfte mit einem spektakulären Kempa-Trick. Roßtal blieb aber immer in Schlagdistanz. Aber es blieb ausgeglichen und somit stand es 19:16 für Coburg in der 41 Minute. Der Rückstand durfte unter keinen Umständen höher werden, sonst wird es eine schwierige Nummer. Es wurde wieder konsequenter verschoben, Bühler schaute einen 7-Meter über das Tor und Roßtal kämpfte sich heran. Marco Ehrmann glich zum 19:19 aus. Auch blieb der TSV von der 7-Meter Linie fehlerfrei – eine Seltenheit, aber enorm wichtig! Chris Nepf brachte seine Mannen dann endgültig auf die Siegerstraße. Ab dem 19:20 für den TSV blieb man immer am Drücker und geriet nicht mehr in Rückstand. Wäre man noch etwas konsequenter bei den Abschlüssen geblieben, hätte man höher gewinnen können. In der engen und auch teilweise Schlussphase spürte man das noch junge Alter der Coburger. Sie trafen teilweise hektische und damit verbundene falsche Entscheidungen. Man glaubt es kaum – aber Roßtal agierte ruhig und erfahren und verwaltete das Ergebnis am Ende erfolgreich! Das war vor einem Jahr noch undenkbar. Es agierten fast alle souverän – Coach Gerbing rettete Wolf Hagen das Leben, indem er rechtzeitig ein Timeout 50 Sekunden vor Schluss legte als Hagen den „Dagger“ mit einem Fernwurf auf das leere Tore setzen wollte. Dieser Wurf wäre kläglich neben das Tor gegangen. Roßtal vergab zwar den letzten Wurf, lies aber auch keinen mehr zu. Die Freude war riesig!!!! Endstand 24:26 für den TSV!!!!!! Ein großes Ausrufezeichen an die Liga, dass mit den Mittelfranken zu rechnen ist! Ein
großes Danke an die mitgereisten Fans!

Nächstes Wochenende gibt es gleich das erste Derby gegen „Brooklyn“ aus Erlangen, welche ihr erstes Spiel deutlich gegen Rimpar II verloren. Letzte Saison gewann jeweils die Heimmannschaft ihr Spiel. In Roßtal war es an Spannung kaum zu überbieten. Nico Nepf verwandelte nach Spielende den 7- Meter und läutete damit die beste Phase der letztjährigen Saison ein!

Mit dem selben Willen, Einsatz, Spielfreude und den besten Fans der Liga wird der TSV Roßtal seinen Heimspielauftakt ebenfalls siegreich gestalten und generell schwer zu schlagen sein!

HAGW

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