TSV Roßtal – SG Regensburg 24:24 (13:13)

Adler- und Lamasshow in Roßtal

Unentschieden – hilft nur Regensburg

Eines kann man festhalten – man hat kein Spiel gegen den Spitzenreiter aus Regensburg verloren. Ein Sieg und ein Unentschieden waren es am Ende und doch hingen die Köpfe – zwar nur kurz – am Schluss bei der aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft aus Roßtal. Wieder einmal sollte ein strittiger Siebenmeter 10 Sekunden vor Schluss die „Sensation“ verhindern. Doch nun der Reihe nach…

Nachdem man letzte Woche in Rothenburg gewann, stand wieder ein neuer Spitzenreiter vor der Tür – die SG Regensburg oder auch Regensburger Adler. Adler sind stolze Tiere und sind nicht vergesslich – ähnlich wie die Tiere mit dem langen grauen Rüssel. Man stahl beide Eier äh Punkte aus Regensburg und zeigte, dass in dieser Nordstaffel der Bayernliga jeder jeden besiegen kann. Zwar bestand nur noch eine minimale kleine Restchance NICHT in die Abstiegsrunde zu kommen, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also gab es nur ein Ziel: Den Adlern die Federn rupfen und nackt nach Hause schicken. So der Plan. Und es sollte fast klappen.

Starker Beginn

Vor gewohnt lauter Kulisse begann das Spiel rasant und es wurde auf beiden Seiten Gas gegeben. Nach einem frühen 0:1 Rückstand wurde konsequent in der Abwehr gegen die schnellen, aber wuchtigen Schützen gearbeitet und ließ somit oftmals nur schwere Würfe zu, welche Hagen oftmals hielt. So ging es hin und her und Roßtal schaffte es sich immer wieder gewitzt im Angriff durchzusetzen und ließ dem gegnerischen Torwart wenig Abwehrchancen. Man ist das überragende Lenken des Spiels und die gleichzeitige Torgefahr von Spielmacher Ehrmann mittlerweile gewohnt, aber das ist und sollte keine Selbstverständlichkeit sein und so war es auch in diesem Spiel – Ehrmann erzielte insgesamt 10 Treffer und bei 6/6 bei einer 100% 7-Meter-Quote. Diese Torgefahr öffnet auch immer wieder Räume für die Mitspieler, welche wieder einmal von allen Positionen Torgefahr ausstrahlten, sodass auch eine Manndeckung gegen Ehrmann nicht die gewünschte Wirkung zeigte. So war man ständig mit 1 bis 2 Toren in Führung. Einige kleinere Fehler machten die Führung aber zu Nichte. Gegen den Spitzenreiter sind kleinere Schwächephasen Gift und werden eiskalt ausgenutzt. So erzielten die Gäste quasi mit dem Halbzeitpifff den Ausgleich (13:13).

Die Trainer waren insgesamt sehr zufrieden:
Ziel Nr. 1 war es keinem Rückstand hinterherzulaufen – check
Ziel Nr. 2 war es den Rückraumschützen auf die Nerven zu gehen – check
Ziel Nr. 3. war es weiterhin Tempo zu machen und das Spiel zu gewinnen – open

Kein schönes Spiel, aber Kampf, Leidenschaft und Punkteteilung

Die zweite Hälfte begann mit leichten Vorteilen für die Gäste aus der Domstadt. Nun war es an Roßtal, einem stetigen 1 bis 2 Tore Rückstand hinterherzulaufen. Wichtig in dieser Phase war, dass der Rückstand immer in aufholbarer Reichweite war. So wurde hart und meistens fair verteidigt und in Minute 48 erzielte Cisse den umjubelten 20:20 Ausgleich. Nun ging es wieder hin und her. Aber in Minute 54 erzielte Haltrich die erste 2-Toreführung seit der 25 Minute. Die Halle kochte – nur noch 6 Minuten – das muss doch reichen. In Minute 55 erzielten die Hausherren den letzten Treffer. Man scheiterte nun 2 Mal frei am gegnerischen Torhüter. 60 Sekunden vor Schluss hatte man die Chance den Deckel drauf zu machen, scheiterte aber knapp. Nun hatten die Gäste wohl den letzen Angriff. Man verteidigte fair und leidenschaftlich. Es wurde Zeitspiel angezeigt und der Halblinke kam an Cisse vorbei (waren es 4 Schritte?) und warf dann eigentlich kontaktlos am Tor vorbei – die Halle jubelte, doch dann der lange Pfiff der Schiedsrichter: 7 Meter für die Gäste. Hagen, der zuvor 2 von 3 Siebenmeter vereiteln konnte, wurde knapp geschlagen und es stand somit 10 Sekunden vor Schluss 24:24. Timeout Roßtal. Man wollte mithilfe des siebten Feldspielers den Siegtreffer erzielen. Leider wurde der Angriff unterbunden und der Verzweiflungswurf wurde vom Keeper entschärft.
Erleichterter Jubel bei den Gästen, resignierte Blicke bei der Heimmannschaft. Hier wurde eindeutig ein Punkt verloren. Aber nach einigen Augenblicken der Enttäuschung kam man zum Entschluss, dass man stolz sein durfte. 3 von möglichen 4 Punkte gegen den ersten Platz – gar nicht so schlecht…
Nichtsdestotrotz geht man nun den schwierigen Weg der Play-Downs…

Aber man wird jetzt keinen Fuß vom Gaspedal tun. Man hat noch die Chance der große Spielverderber zu sein. Man spielt in den nächsten beiden Wochen gegen den 4. und 5. Platz, welche aktuell punktgleich dastehen, und kann zumindest einen noch mit ins Verderben reißen. Sollte Motivation genug sein, beide Spiele zu gewinnen!
#Roschdlunited

HAGW