TSV Friedberg – TSV Roßtal 30:27 (18:11)

Schmerzhafte Niederlage

Nach dem tollen Spiel gegen Erlangen-Bruck, wo buchstäblich in letzter Sekunde das Unentschieden gerettet wurde, sollte nun die „Pflichtaufgabe“ gegen den bis zu dem Spieltag Tabellenletzten aus Friedberg gemeistert werden, um an den so wichtigen Nicht-Abstiegsplätzen dranzubleiben. Trotz der Tabellensituation wurde mehrfach gewarnt KEIN Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Nur wenn alle 100% geben, kann man gewinnen, aber dann auch gegen jeden. Doch viele Faktoren spielten gegen Roßtal zusammen und so verlor man am Ende verdient mit 30:27 (18:11). Doch nun der Reihe nach…

Die Trainingswoche war eigentlich gut. Man konnte fast mit allen Spielern vollständig trainieren und stellte sich auf den Gegner gut ein. Man wusste, was auf einen zukommt. Quirlige und sehr agile Halbspieler und ein wuchtiger Rückraum-Mitte. Man wusste, dass dieser aus vollem Lauf nach 1. Welle oder schneller Mitte zum Wurf gehen würde. Es wurde trainiert, doch fast nie vernünftig umgesetzt.

Man fing mit einer aggressiven und Roßtal typischen 3:2:1 Abwehr ins Rennen. Ziel war es, viele Ballgewinne zu generieren und schnelle Tore zu erzielen. Das gelang auch gleich mal, aber man konnte keine vernünftige Chance kreieren. Man ging durch Capitano Nepf trotzdem mit 1:0 in Führung – und das sollte die letzte im ganzen Spiel sein. Die offensive Abwehr wurde leider schlecht gespielt und wurden viele Freiräume für den bulligen Kreisläufer frei, welcher entweder verwertete oder 7-Meterstrafwürfe zog. So stand es nach 7 Minuten 3:1 für die Heimmannschaft. Und diese Führung wurde konsequent ausgebaut. Man agierte im Angriff zu ideenlos und verwarf zu viele einfache Bälle. So stand es in der 15. Minute 8:4 und Coach Gerbing nahm die fällige Auszeit. Trotz der mahnenden Worte wurde der Rückstand immer größer. Das lag auch an der schlechten Quote der Roßtaler Keeper, welche ungewohnt danebengriffen. Auch im Angriff passierten unerklärliche Dinge. Um das Ganze abzuschließen, landete der letzte Wurf mit der Sirene im Torwarteck. Man lag mit 18:11 in Rückstand. Puh – schwierig. Das war eine der schlechtesten Halbzeiten überhaupt.

In der Kabine war es ganz ruhig – die Köpfe gesenkt – ratlose Gesichter, ob der gezeigten Leistung… Es gab nur eine Möglichkeit jetzt: Vollgas geben und endlich vernünftig Handball spielen!

Man spielte nun tatsächlich besser, aber immer noch nicht gut. Man kämpfte nun mehr, wehrte Bälle ab und kam immer mal wieder auf 3 Tore heran (19:16, 20:17 Minute 38). Doch man hatte an dem Tag einfach zu viele Unkonzentriertheiten in Spiel. So gelang es Friedberg immer wieder sich mit 5 oder 6 Toren abzusetzen (27:21 Minute 49). Fast könnte man sagen: „Der Drops ist gelutscht“, doch man steckte nicht auf. Nun kamen leider die davor gut leitenden Schiedsrichter etwas in den Mittelpunkt. Bei einer Aktion standen mindestens 5 Sekunden 8 Friedberger auf der Platte und auch das „unparteiische“ Kampfgericht wollte das nicht gesehen haben. Die Entrüstung war groß. Wenig später geschah das wirklich Schmerzhafte. Marcel Cissé wurde beim vollen Sprint im Gegenstoß von der Seite angegangen, warf auf das Tor, traf und landete sehr unglücklich auf der Schulter. Diagnose: Schlüsselbeinbruch. Entscheidung der Schiedsrichter: Foul von Friedberg und Freiwurf!!!!!!!!! Einer der wichtigsten Spieler verletzt sich schwer, wird im Wurf, im Gegenstoß angegangen, trifft und das TOR ZÄHLT NICHT!!!! Keine gelbe Karte, keine 2 Minuten, nur Freiwurf… Da wird man schon sehr traurig… Cissé für viele Wochen nun heraus, wahrscheinlich die restliche Saison, musste mit schmerzhaften Gesicht anschauen, wie man sich zwar herankämpfte, die Friedberger sichtlich nervös machte, aber am Ende verdient mit 30:27 verlor. Die Zeit war den Gästen aus Mittelfranken schlicht ausgegangen.

Trotz mittelmäßiger Leistung in der zweiten Halbzeit gewann man diese mit 16:12. Was wäre möglich gewesen, wenn man das normale Niveau zumindest 45 Minuten gezeigt
hätte… Die Trainer und Spieler waren sich einig: das war von allen zu wenig. So kann und darf man in dieser Situation nicht auftreten!

So steht man nach der Hinrunde der Playdowns mit 5:9 Punkten auf dem 4. Platz. Der Abstand zum rettenden Ufer ist groß – 5 Punkte mindestens, je nach dem, ob Bayreuth den Klassenerhalt in Liga 3 schafft oder nicht. Nun hat man eine Woche Zeit seine Wunden zu lecken und dann kommt der TSV Lohr in die Halle. Das Hinspiel ging mit 26:20 verloren. Dieses SPIEL MUSS MAN GEWINNEN, WILL MAN NOCH EINE RESTCHANCE HABEN! Daher: ALLE IN DIE HALLE UND LÄRM MACHEN!

Eure Erschde

HAGW