„Die Tabelle lügt nicht!“ Der Satz, der im Doppelpass auf Sport1 drei Euro für das Phrasenschwein bedeuten würde, gibt für die „Erschde“ zum Ende der Hinrunde erstmals Anlass zu Sorgen. Ein Blick auf dieselbige verrät nämlich, dass lediglich die SG Bad Rodach/Großwalbur noch weniger Punkte auf dem Konto hat, und man inzwischen auf Platz zwölf abgerutscht ist. Dass die Jahn-Schützlinge am 11. Spieltag nicht selbst aktiv zu einer Verbesserung der Tabellensituation beitragen würden, war aufgrund des spielfreien Wochenendes klar, doch da die direkten Konkurrenten des Post SV und TV Helmbrechts punkteten, hat sich die Lage im Abstiegskampf weiter zugespitzt. Freilich haben die Roßtaler noch ein Spiel weniger auf dem Konto, doch auch das Nachholspiel beim TSV Partenstein (am 22. Dezember) muss erst einmal gewonnen werden.
Fast schon traditionell war in der Oberpfalz vor zwei Wochen nichts zu holen. Der ASV Cham – auswärts noch ohne Punktgewinn – holt seine Zähler inzwischen scheinbar ausschließlich in eigener Halle. Die extreme Heimstärke wurde wie in den Vorjahren der Jahn-Sieben auch diesmal zum Verhängnis, und so hagelte es die verdiente Schlappe mit zehn Treffern Unterschied. Als umso ärgerlicher erwies sich jedoch der verschenkte Punkt gegen den Post SV in der Vorwoche. Nachdem man bereits mit acht Toren geführt hatte, war das Unentschieden am Ende absolut unnötig und vermeidbar gewesen. Das Team von Klaus Jahn muss in den kommenden Spielen die fast schon obligatorische Schwächephase tunlichst vermeiden und über 60 Minuten hochkonzentriert zu Werke zu gehen. Außerdem bleibt zu hoffen, dass die „Erschde“ wieder mit vollem Kader antreten kann, denn allen voran Spielmacher Diddi Mathias wurde vor zwei Wochen in Cham schmerzlich vermisst.
Am kommenden Wochenende gastiert mit dem TV Helmbrechts eine Mannschaft, die sich eindeutig im Aufwind befindet. Nach schwachem Saisonstart mit 3:13 Punkten gelang es den Oberfranken, die letzten drei Partien allesamt zu gewinnen und sich vom vorletzten auf den achten Tabellenrang vorzukämpfen. Die Mannschaft von Trainer Luka Veraja ist den Roßtalern aus den Vorjahren sehr gut bekannt, und wenn man ein Fazit aus den zurückliegenden Duellen ziehen kann, dann dass es zumeist Spiele auf des Messers Schneide waren. Nichts anderes können die Zuschauer am Samstagabend erwarten, und man darf gespannt sein, wer diesmal als Sieger das Feld verlässt. Letzte Saison durften beide Teams je einmal jubeln, das Außergewöhnliche daran war jedoch, dass dies beide Male auswärts geschah. Auf die knappe 25:26-Heimniederlage folgte die Revanche im Rückspiel im Helmetzer „Hexenkessel“, in dem die „Erschde“ beim 26:23-Auswärtssieg überaus cool blieb. Den TV Helmbrechts zeichnet seit Jahren ihre schnelle Spielweise aus, mit der sie an guten Tagen jede Abwehr auseinandernehmen können. Anlass zur Hoffnung gibt allerdings die bisherige Auswärtsbilanz der Gäste. Sieben der neun Punkte holten die Oberfranken nämlich in eigener Halle, während man in fremden Gefilden bisher zumeist leer ausging. Da am Samstag wieder einmal zeitgleich die Weihnachtsfeier des Gesamtvereins stattfindet, sind alle anwesend Zuschauer umso mehr gefordert, die „Erschde“ lautstark zu unterstützen, um dieses „Vier-Punkte-Spiel“ am Ende siegreich zu gestalten. Hoffen wir auf eine Trendwende in den verbleibenden drei Spielen, damit der TVR den Anschluss an das Mittelfeld halten kann!
Erfreuliches gibt es unterdessen von den beiden anderen Vollmannschaften zu vermelden. Während die Roßtaler Reserve nach anfänglichen Schwierigkeiten nun offensichtlich in die Spur gefunden hat, rangieren die Damen aktuell sogar auf Platz 2 und dürfen sich in diesem Jahr berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Das Spitzenspiel gegen den direkten Tabellennachbarn aus Schwand gibt es dann am 15. Dezember um 15:30 Uhr in deren Halle. Am Samstag im Vorspiel um 17:00 Uhr macht sich allerdings erst einmal die 2. Mannschaft daran, ihre Erfolgsbilanz der letzten Spiele auszubauen und gegen den ESV Flügelrad II den nächsten „Zweier“ einzufahren. Bei einem Sieg könnte man die direkt vor einem platzierten Flügelrader überholen und in der Tabelle weiter nach oben klettern. Um 17:30 Uhr ist Anpfiff in der Mittelschulhalle.
Wir wünschen viel Spaß und spannende Spiele an diesem wichtigen Handballwochenende!
Manuel Erben