TSV Ismaning – TV Roßtal 27:26

Die Auswärtsgeschichte schreibt sich fort
Mit dieser Reaktion hätten im Lager des TV Roßtal nicht viele gerechnet, die beiden Auswärtsniederlagen in Hochfranken (21:22) und Helmbrechts (30:33) mussten doch fast zwangsweise Spuren hinterlassen haben. Am vergangenen Wochenende bewies die erste Männermannschaft des TV Roßtal aber das Gegenteil: Gegen die klar favorisierten Regensburger holten die Mittelfranken dank eines Offensiv-Feuerwerks wichtige zwei Punkte (38:34). Wie hoch der Erfolg zu bewerten ist, zeigte sich erst an diesem Wochenende, denn die Oberpfälzer – offensichtlich mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch – fegten regelrecht über den TV Helmbrechts hinweg (33:18). Konnte den Roßtalern aber eigentlich egal sein, denn die eigene Aufgabe war schon schwer genug: Der TSV Ismaning, der vor heimischem Publikum (trotz Gastspielen von Lohr und Münchberg) in diesem Jahr überhaupt noch ungeschlagen ist, wartete. Die Frage, ob das Harz zum größten Problem werden würde, konnte man sich trotz zwei Einheiten unter der Woche noch nicht endgültig beantworten.
Der Start in die Partie verlief so, wie man ihn sich auf Seiten der Gäste durchaus vorgestellt hatte. Man stellte eine massierte Abwehr hin, ließ die Hausherren nicht in ihr gefürchtetes Tempospiel kommen und spielte die eigenen Angriffe vorne geduldig aus. Die Belohnung: ein 4:4-Zwischenstand. Und es kam sogar noch besser, weil die Roßtaler die Fehler der Ismaninger eiskalt nutzten und Keeper Wolf Hagen einige wichtige Bälle wegnahm – darunter bei einem Konter eine Parade der Marke Silvio Heinevetter (4:6). Doch die favorisierten Gastgeber schlugen zurück, wähnten sich vor allem wegen ihrer Power aus dem Rückraum beim 11:9 ein wenig zu sehr in Sicherheit. Ein 3:0-Lauf war die Folge, der TSV hatte schon beinahe Glück, dass es mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause ging (13:13).
Viel konnte, musste und wollte man schließlich auch im zweiten Abschnitt nicht verändern – mit Erfolg. Die ebenfalls junge Truppe aus dem Münchner Raum wirkte ob der frechen Spielweise der Roßtaler eingeschüchtert, lag kontinuierlich mit einem Treffer hinten (17:18). Allerdings erlaubte sich der TVR zehn Minuten nach Wiederanpfiff eine Schwächephase, die (spielentscheidend) teuer werden sollte. Die Hausherren zogen das Tempo an, nutzten die technischen Unzulänglichkeiten und wirkten mit der Drei-Tore-Führung im Rücken wie der sichere Gewinner (21:18, 23:20). Wenn man den Mittelfranken in dieser Spielzeit aber eines nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelnde Einstellung oder fehlende Moral. Beim zwischenzeitlichen 26:25 schnupperte man wieder an der kleinen Sensation. Allerdings sollte der feine Sprungwurf von Dominik Schmidt in Unterzahl das letzte mittelgroße Aufbäumen der Gäste bleiben, die Gastgeber gingen schlussendlich doch auch etwas glücklich mit 27:26 als Sieger vom Feld.
Erneut ein Auftritt, der freilich Mut machen muss. Aber: Die knappen Niederlagen in der Fremde bringen im Endeffekt auch keine dringend notwendigen Punkte. Und der Abstiegskampf wird nun mal nicht nur in der heimischen Mittelschulhalle entschieden, sondern auch auf fremdem Terrain. Nichtsdestotrotz will die Mannschaft das Kalenderjahr 2015 erfolgreich beschließen und der HSG Fichtelgebirge am Samstag (19.30 Uhr) beibringen, was es heißt, in Roßtal aufschlagen zu müssen.
Für den TVR spielten: Hagen, Butze (beide Tor), Franke 8/2, D. Schmidt 3, Mathias 3, Urban 2, Schoberth, Schmitt 3, Heldauer, N. Nepf 3, Fröschel 1, C. Nepf 2, Gruber 1, M. Schmidt.
 
Bericht Maximilian Schmidt

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