Drei Spiele vor Saisonende in der Handball-Landesliga stellt sich die Lage für den TV Roßtal noch immer einigermaßen prekär dar: Auf Platz 9 liegend beträgt der Vorsprung auf den ersten sicheren Absteiger aus Hochfranken zwar neun Punkte, was somit rechnerisch nicht mehr einzubüßen ist. Lediglich ein winziger Zähler trennt die „Erschde“ jedoch von Tabellenplatz 10, der am Ende voraussichtlich in die Relegation gegen den Tabellenelften der Landesliga Süd gehen wird. Es ist wie jedes Jahr ein hochkompliziertes Thema, bei dem die Absteiger bis hinauf in die 3. Liga mitentscheidend sind. Ob die Relegation gespielt wird, ob sie dann auch einen weiteren Absteiger hervorbringen muss, all das ist im Moment reine Spekulation und lässt eigentlich nur eine sinnvolle Schlussfolgerung zu. Die Mannschaft von Wolfgang Schmidt sollte alles daran setzen, den 9. Tabellenrang zu verteidigen, um am Ende der Saison den Klassenerhalt auch sicher feiern zu können.
Das Thema „Relegation“ ist auch beim kommenden Gegner TSV Ismaning das wohl alles dominierende. Nachdem die Meisterschaftsfrage relativ schnell geklärt war, bleibt die Suche nach dem Vizemeister, der ja bekanntlich gegen den anderen Tabellenzweiten aus der Landesliga Süd um einen weiteren Aufstiegsplatz kämpfen darf, drei Spieltage vor Schluss äußerst spannend. Ganze fünf Mannschaften dürfen sich noch Chancen ausrechnen, wobei das Team von Trainer Tom Eck dabei nicht gerade die schlechtesten Karten in der Hand hat. Punktgleich mit dem schärfsten Konkurrenten aus Regensburg könnte man diesen in der nächsten Woche im direkten Duell in eigener Halle auf Platz 3 verweisen. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass sich die Mannschaft aus dem Münchner Norden keinen weiteren Ausrutscher mehr erlaubt. Damit dürfte klar sein, was die Schützlinge von Wolfgang Schmidt am Samstagabend erwartet. Die Oberbayern werden um jeden Zentimeter kämpfen, um die Chance auf den direkten Wiederaufstieg in die Bayernliga am Leben zu halten. Aus dieser kamen die Münchner vor der Saison als Absteiger zusammen mit dem TSV Lohr, nachdem sie in der vergangenen Spielzeit dort nur sieben Pluspunkte sammeln konnten. Der Tabellendritte dürfte somit ein harter Prüfstein für die Schmidt-Truppe werden, zumal man selbst zuletzt eine herbe Schlappe einstecken musste. Beim 14:35 in Regensburg ließ die „Erschde“ nur selten Landesliga-Niveau aufblitzen, und dennoch können die Roßtaler mit ihrer überaus imposanten Heimserie im Rücken diese Aufgabe durchaus selbstbewusst angehen. Den Hausherren kommt außerdem die Tatsache zugute, dass sich der TSV Ismaning in fremden Hallen ohne Harz regelmäßig schwer tut. Und schließlich hat man ja auch noch eine Rechnung offen. Die 26:27-Niederlage im Hinspiel schmerzte schon sehr, zumal diese äußerst unglücklich zustande kam. Jetzt soll der Spieß umgedreht und mit einem doppelten Punktgewinn der 10.Tabellenrang weiter auf Abstand gehalten werden. Diesen belegt im Moment im Übrigen der TV Helmbrechts. Die weiteren Kandidaten im Fernduell um die sicheren Plätze sind zudem der ASV Cham (22 Punkte) sowie die HSG Fichtelgebirge (21 Punkte). In der kommenden Woche wird es gegen letztere zum direkten Duell kommen, weshalb sich die „Erschde“ auch dort über lautstarke Unterstützung freut. Zunächst einmal muss man jedoch gegen eine der Topmannschaften bestehen, und da es für beide Teams wie beschrieben ein enorm wichtiges Spiel wird, darf man sich als Zuschauer auf einen absolut spannenden Schlagabtausch freuen.
Saisonabschluss bei allen anderen Vollmannschaften
Das Vorspiel am Samstag bestreitet diesmal der frisch gebackene Aufsteiger in die Bezirksoberliga. Der Landesligareserve um Trainer Sebastian Schuh gelang am vergangenen Wochenende bereits der erhoffte Sprung in die höchste mittelfränkische Spielklasse, womit das anstehende Duell gegen den bis dato schärfsten Verfolger HG Ansbach II doch nicht mehr zum erwarteten Showdown wird. Um 17:30 Uhr beginnt das vorerst letzte Spiel in der Bezirksliga, vorausgesetzt die Jungs aus der 1. Mannschaft machen ihre Hausaufgaben im Match hinterher.
Ebenfalls ihr letztes Saisonspiel bestreiten die Roßtaler Damen am Sonntag um 18 Uhr. Da dort lediglich der Tabellenletzte in die Bezirksliga absteigt, wird die Partie gegen die HG Ansbach ebenfalls zu einem Schaulaufen. Eigentlich immer ein Schaulaufen sind die Spiele unserer 3. Mannschaft, die um 20 Uhr im Duell gegen den TV Büchenbach die Frage um die Vizemeisterschaft klären wird.
Abschließend noch Gratulation und Respekt der Roßtaler A-Jugend, die sich am vergangenen Wochenende in Fürstenfeldbruck die Landesligameisterschaft holte.
Manuel Erben