Es kam wie es kommen musste. Der TV Roßtaler steht vor seinem letzten Heimspiel gegen die HSG Lauf/Heroldsberg am Samstag um 16 Uhr vor einem echten Showdown, der an Spannung kaum zu überbieten ist. Da am vergangenen Wochenende sowohl der TVR als auch der Verfolger aus Helmbrechts ihre direkten Duelle gegen die anderen beiden abstiegsgefährdeten Mannschaften aus Fichtelgebirge und Cham verloren haben, kommt es nun zu einem Fernduell am letzten Spieltag um Tabellenplatz 9. Das Interessante daran: Beide Teams bekommen es mit Gegnern zu tun, die noch um den heiß begehrten Relegationsplatz 2 kämpfen. Sowohl die HSG Lauf/Heroldsberg als auch Helmbrechts Gegner Ismaning dürfen sich neben dem TV Münchberg weiterhin Chancen auf die Vizemeisterschaft und damit die Möglichkeit auf den Aufstieg in die Bayernliga ausrechnen. Es ist also alles angerichtet für einen Handballkrimi, den man nicht besser hätte schreiben können.
Trotz der Niederlage am vergangenen Samstag bei der HSG Fichtelgebirge gehen die Schmidt-Schützlinge keinesfalls gebückt in das Mittelfranken-Derby. Ganz im Gegenteil: der TV Roßtal nahm viel Positives aus dem Auswärtsspiel in Oberfranken mit, vor allem angesichts der tollen kämpferischen Leistung trotz der Personalsorgen. Da sich aufgrund der zeitgleichen Niederlage des TV Helmbrechts an der Tabellensituation nichts geändert hat, bleibt der Klassenerhalt auch weiterhin in eigener Hand. Doch nun folgt der Haken: Die „Erschde“ bekommt es am letzten Spieltag mit der überaus formstarken HSG Lauf/Heroldsberg zu tun. Die Spielgemeinschaft kann man getrost als das Team der Rückrunde bezeichnen. Mit 17:5 Punkten war die Mannschaft von Trainer Markus Korn hinter Meister Lohr klar das beste Team der Liga. Nachdem die Laufer zu Saisonbeginn mit 2:10 Zählern einen regelrechten Fehlstart hingelegt hatten, kämpfte man sich durch konstante Leistungen klammheimlich an die Tabellenspitze heran und darf sich nun, einen Spieltag vor dem Ende, völlig zurecht Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bayernliga machen. Ein besonderes Ausrufezeichen setzte das Team um Kapitän Felix Ehler mit dem 21:21 Unentschieden beim Klassenprimus aus Lohr. Keiner anderen Mannschaft ist es in diesem Jahr gelungen, einen Zähler aus Unterfranken zu entführen. Warum wird es für die „Erschde“ trotzdem klappen mit dem direkten Klassenerhalt? Für die Spielgemeinschaft aus Lauf und Heroldsberg gilt gleiches wie vor zwei Wochen die Gäste des TSV Ismaning. Alle Minuspunkte aus der Rückrunde resultierten aus Auswärtspartien, wo man im Gegensatz zum heimischen Haberloh zumeist ohne Harz antreten muss. Ein weiterer möglicher Vorteil: Die HSG bekam es in den letzten drei Partien allesamt mit den bereits designierten Absteigern aus Hochfranken, Neutraubling und Bamberg zu tun. Das letzte richtig schwere Spiel mit echtem Wettkampfcharakter für beide Seiten liegt bereits einen Monat zurück. Man muss demnach kein Prophet sein, um ein erneut spannendes und hart umkämpftes Heimspiel für Samstag vorherzusagen.
Wem das noch nicht Grund genug ist in die Mittelschulhalle zu kommen, der sei darauf hingewiesen, dass es wie jedes Jahr im letzten Heimspiel ab der Halbzeit Freigetränke gibt. Die „Erschde“ bedankt sich auf diesem Weg für die lautstarke Unterstützung in dieser Saison. Desweiteren lädt die Mannschaft alle Fans zu einem Saisonabschluss-Essen direkt im Anschluss an die Partie ab 18.00 Uhr im Kapellenhof ein. Dann gibt es entweder den direkten Klassenerhalt zu feiern, oder man wird sich auf zwei weitere Spiele in der Relegation einstimmen. Hier sind noch einmal die möglichen Szenarien für Samstagnachmittag aus Roßtaler Sicht: Gewinnt der TV Roßtal sein letztes Heimspiel, bleibt er in jedem Falle vor dem TV Helmbrechts unabhängig vom Spielausgang in Oberfranken. Verlieren die Turnvereine aus Roßtal und Helmbrechts beide ihre Spiele, bleibt die „Erschde“ mit einem Zähler Vorsprung auf Rang neun. Gleiches gilt für Unentschieden beider Mannschaften. Spielen die Roßtaler unentschieden bei einem gleichzeitigen Erfolg der Helmbrechtser, träte der direkte Vergleich in Kraft. Diesen hätten die Oberfranken mit zwei Treffern für sich entschieden, und der TV Roßtal ginge in die Relegation.
Die „Erschde“ hofft auf zahlreiche und vor allem lautstarke Unterstützung am Samstag, um die sportliche Qualifikation für ein weiteres Jahr Landesliga zu erreichen.
Manuel Erben