MTV Ingolstadt -TV Roßtal 34:30

Die Luft wird dünner
Nachdem die „Erschde“ erneut eine unglückliche Niederlage einstecken muss, spitzt sich der Abstiegskampf immer weiter zu. Die eigene Leistung reichte diesmal einfach nicht. Vor allem die zuletzt bärenstarke Defensive stand nicht wie gewohnt. So kam der Gegner immer wieder zu leichten Toren und die Roßtaler Niederlage war am Ende leider auch verdient.
Doch von Anfang an. Trainer Wolfgang Schmidt konnte auf einen vollen Kader zurückgreifen. Zwei personelle Veränderungen gab es allerdings, da sowohl Flo Blaßneck als auch Alex Brandscher beruflich verhindert waren. Für die Torhüterposition rutschte Reservekeeper Tobi Gerbing erneut in den Kader und auch der wieder genesene Steffen Schmitt konnte eingreifen.
Die Roßtaler kamen gut ins Spiel. Mit zwei Paraden und zwei eigenen Treffern hatte man schnell etwas die Oberhand gewonnen. Doch schnell machte sich bemerkbar, dass die Defensive um Abwehrchef Christoph Nepf heute nicht das gewohnte Bollwerk der letzten Wochen darstellte. Die Ingolstädter gewannen viele wichtige Zweikämpfe und kamen so immer wieder zu guten Einwurfmöglichkeiten. Allerdings sah auch auf der anderen Seite die Abwehrarbeit ähnlich aus. So entwickelte sich das Spiel schnell zu einem offensiven Schlagabtausch. Die „Erschde“ war die ersten 20 Minuten der Partie aber die bessere und bestimmende Mannschaft. Man zog zwischenzeitlich mehrmals auf vier Tore davon (4:8 9. Spielminute; 6:10 11. Spielminute). Auch als die Ingolstädter besser ins Spiel kamen merkte man zunächst keine Nervosität. Allerdings kam ein Bruch ins Roßtaler Offensivspiel, als Rückraumspieler Sebbi Schuh unabsichtlich, aber sehr radikal von den Beinen geholt wurde. Der Ingolstädter Mesiarik traf Roßtals besten Torschützen bei einer unübersichtlichen Abwehraktion unglücklich mit dem Ellbogen im Gesicht. Die gut pfeifenden Schiedsrichterinnen übersahen diese Aktion, allerdings kann ihnen dabei kein Vorwurf gemacht werden. Schuh musste mit einer angeschwollenen und blauen Gesichtshälfte ausgewechselt werden und konnte erst in den letzten fünf Spielminuten ziemlich lädiert wieder eingreifen. Nach dieser erzwungenen Auswechslung hatte der TVR keinen Linkshänder mehr im Rückraum, sodass das Angriffsspiel ziemlich ins Stocken geriet. So konnte der MTV eine Minute vor der Halbzeit erstmals selbst in Führung gehen. Der erneut beste TVR-Spieler Luke Franke erzielte aber zehn Sekunden vor Ende der ersten 30 Minuten noch den Ausgleichstreffer.
Auch im zweiten Durchgang sahen die wenigen Zuschauer den gleichen Spielverlauf. Viele schnelle und einfache Tore auf beiden Seiten. Es ging immer wieder hin und her und keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Allerdings war der MTV jetzt immer mit ein bis zwei Treffern in Front. Erst Mitte der Halbzeit ging der TVR erstmals wieder durch Lukas Gruber selbst in Führung. Die Hoffnung auf einen immens wichtigen Auswärtssieg stieg nun deutlich an. Doch man kassierte schnell wieder zwei Gegentreffer und war nun selbst unter Zugzwang. Trainer Wolfgang Schmidt stellte jetzt die Abwehr um. Mit der offensiven 3:3-Variante wollte er zum Erfolg kommen. Zwei Ballgewinne resultierten aus der Abwehrumstellung. Die Chance zum Ausgleich oder sogar zum Auswärtssieg waren also vorhanden. Allerdings brachte die „Erschde“ in den letzten sechs Minuten keinen Wurf mehr im Ingolstädter Tor unter. Nun musste der TVR alles riskieren und kassierte noch weitere Gegentore. Am Ende stand eine zu deutliche, aber dennoch verdiente Niederlage zu Buche.
Durch das zweite verlorene Spiel am Stück wird die Luft immer dünner. Verfolger Rödental gewann seine letzten beiden Spiele und hat jetzt punktemäßig zum TVR aufgeschlossen. Das nächste Heimspiel gegen Erlangen-Bruck (ebenfalls punktgleich) muss also unbedingt gewonnen werden. Die Wochen der Wahrheit beginnen langsam endgültig!
TVR: Gerbing (TW), Wolf (TW); Franke (10/3), Schmidt (6), Schuh (3), Hirschsteiner, Hofer, C. Nepf, N. Nepf, Urban (je 2), Gruber (1), Bühler, Mathias, Schmitt.
Bericht von Michael Wolf

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