Regensburger bestrafen blutleere Roßtaler Vorstellung gnadenlos
Drei Wochen nach dem letzten Punktspiel wusste die erste Männermannschaft des TV Roßtal nicht so recht, wo man stand. Fakt war, dass eine der am schwersten zu lösenden Aufgaben wartete: die Auswärtsfahrt zur SG DJK SB/SC Regensburg. Genügend Selbstvertrauen sollte man durch die letzten Ergebnisse – allerdings allesamt gegen direkte Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg – gesammelt haben. Ohne die verhinderten Alexander Brandscher und Moritz Fröschel angetreten, war davon beim TVR aber nicht lange etwas zu sehen.
In der Anfangsphase legte die Abwehr die nötige Aggressivität an den Tag, vorne kam man ebenfalls zu brauchbaren Torabschlüssen. Den 3:4-Zwischenstand hätten sich die Roßtaler anschließend aber wohl gerne eingefroren, denn in der Folge nahm der Regensburger Express Fahrt auf. Auch wenn die Mittelfranken beim 6:10 noch einmal so etwas wie Lunte rochen, ging es dahin. Harz und speziell eigenes Unvermögen luden die Gastgeber regelmäßig zum Kontern ein, die Keeper Wolf Hagen und Florian Blaßneck hatten an diesem Tag den wohl undankbarsten Job. Auch verschiedene Abwehrformationen brachten keine Besserung, die Mannschaft schien sich ihrem Schicksal schnell gebeugt zu haben (7:17). Bereits nach 30 Minuten war die Messe eigentlich gelesen, der Favorit aus der Oberpfalz wurde seiner Rolle mehr als gerecht – und die Roßtaler enttäuschten in allen Belangen (8:20).
Angesichts von zwölf Toren Rückstand konnte es nur noch das Ziel sein, sich irgendwie ordentlich aus der Affäre zu ziehen. Allerdings stellte sich das zu Beginn der zweiten Hälfte bereits als Ding der Unmöglichkeit heraus, fehlende Einstellung, unfassbare Probleme mit dem Harz, die das Team phasenweise wie eine Kindermannschaft aussehen ließen, und eine blutleere Vorstellung machten es den Hausherren viel zu leicht. Spätestens beim 12:30 hofften wohl auch die mitgereisten TVR-Fans, dass der Albtraum endlich ein Ende nahm. Beim 14:35 hatte die Hallenuhr endgültig ein Einsehen mit den Roßtalern, die sich an diesem Samstag wie ein Absteiger präsentiert hatten.
Dass sich diese Annahme möglichst nicht bewahrheitet, muss Roßtal endlich wieder das „Heimgesicht“ aufsetzen. Und selbst damit dürfte es gegen den kommenden Gegner TSV Ismaning reichlich schwer werden, die Mannschaft aus Oberbayern gastiert am nächsten Samstag (19.30 Uhr) in der Mittelschulhalle. Die Ismaninger zerlegten am Wochenende den HSV Hochfranken mit 33:10, schnuppern mit 27:15 Punkten weiter an der Aufstiegsrelegation. Zum Abschluss aber noch das wichtigste Anliegen der Mannschaft: Eine große Entschuldigung geht für diesen Auftritt an die treuen, mitgereisten Roßtaler Anhänger raus, die am nächsten Samstag wieder eine Mannschaft auf dem Feld sehen werden, die um jeden Zentimeter kämpfen wird.
Für den TVR spielten: Hagen, Blaßneck (beide Tor), Franke 1, D. Schmidt 2, Schmitt 5, Butze 1, Schoberth, Urban 1, Nepf, Mathias 1, Gruber, M. Schmidt 2/2.
Bericht von Maximilian Schmidt