Mit neuem Trainer in das neue Jahr

Die Reißleine ziehen – anhaltende Erfolglosigkeit – Pleitenserie – den Bock umstoßen – die Notbremse ziehen. All das sind Phrasen, die normalerweise in Zusammenhang mit einem Trainerwechsel fallen. Bei 22:0 Punkten fällt es jedoch schwer, einen offensichtlichen Grund für diese doch etwas überraschende Entwicklung im Roßtaler Männerbereich zu finden. Fakt ist: Marcus Grüßner und die 1. Mannschaft des TVR haben sich dazu entschieden, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen und fortan getrennte Wege zu gehen. Trotz zum Teil hoher Kantersiege und der guten Trainerarbeit, die Marcus zweifelsfrei hier in Roßtal geleistet hat, fanden Mannschaft und Coach wohl nie so richtig zusammen. Manchmal passt die Chemie einfach nicht, doch wir wünschen Marcus auf seiner weiteren Trainerlaufbahn natürlich alles Gute und viel Erfolg. So ungeahnt für Außenstehende der Rückzug von Marcus Grüßner war, so unvermutet dürfte auch das rasche Finden eines Nachfolgers auf der Trainerbank sein. Andreas Dörr – ein als Trainer noch eher unbeschriebenes Blatt – bringt einiges an Erfahrung als ehemals höherklassiger Spieler mit. Der gebürtige Saarländer feierte als Jugendnationalspieler früh Erfolge und spielte später mehrere Jahre in der damaligen Regionalliga Südwest (heute Dritte Liga), bevor es ihn 2010 beruflich ins Frankenland zog. Seine erste und bisher einzige Trainertätigkeit erhielt er bei der Nachbarstadt in Zirndorf, wo er bis Anfang dieser Saison die Geschicke der 1. Männermannschaft leitete. Sein damaliges Team war es auch, das beim 30:29-Hinspielsieg am dichtesten dran war, die „Erschde“ in der Hinrunde zu schlagen. Nach Unstimmigkeiten mit Zirndorfs Abteilungsleitung trat er jedoch nach ebendiesem Spiel zurück und war somit glücklicherweise um den Jahreswechsel auf dem Markt. Die Anfrage aus Roßtal kam für Andreas dann aber doch auch ziemlich unerwartet, aber umso mehr freut es ihn, dass der Verein ihm das Vertrauen schenkt. „Ich sehe viel Potenzial in der Mannschaft. Wir können gemeinsam einiges erreichen, dafür ist jeder einzelne Spieler gefragt.“ Und so absolvierte das Team am Dienstag sein erstes Training unter seinem neuen Coach. „Die Mannschaft hat mich wunderbar aufgenommen und wir haben gut trainiert,“, resümierte der 37-Jährige seine erste Einheit unter der Woche. Wir wünschen Andreas in jedem Fall eine erfolgreiche Zeit in Roßtal und hoffen, dass er sich bei uns wohl fühlt.
Auch ein Grund für die Unzufriedenheit beim alten Trainer waren die zuletzt doch eher lustlosen Auftritte zum Ende der Hinrunde. Die Chance auf eine Veränderung gibt es bereits am kommenden Samstag im Spiel gegen den ESV Flügelrad. Die Räder rangieren aktuell auf dem achten Tabellenrang und konnten sich bisher noch nicht vollends von den Abstiegsplätzen distanzieren. Ohnehin hätte man den Verein aus dem Nürnberger Süden weiter oben in der Tabelle erwartet. Nach einem starken dritten Platz in der vergangenen Saison wäre für die flinke Truppe eine ähnliche Platzierung erwartbar gewesen. Doch so muss der Eisenbahner Sportverein noch ein kleinwenig nachsitzen, bis man endgültig den Klassenerhalt gesichert hat. Im vergangenen Jahr bekam es die Roßtaler Reserve noch mit dem ESV zu tun. Unterstützung bekommt Andreas Dörr daher in seinem ersten Spiel als Roßtaler Coach vom Trainer der 2. Mannschaft Jochen Pelz, aber natürlich auch aufgrund der vielen neuen Namen und Gesichter im eignen Team. Wie kommt die „Erschde“ unter ihrem neuen Trainer aus den Startlöchern? Die Antwort gibt es zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr.
Damen bereits um 16 Uhr
Da das direkte Vorspiel der „Erschdn“ am Wochenende die weibliche B-Jugend bestreitet, sei bei den Damen auf die etwas ungewöhnliche Anspielzeit um 16 Uhr hingewiesen. Die Roßtalerinnen empfangen ebenfalls den ESV Flügelrad, der zwei Plätze hinter dem TVR rangiert. Mit einem Heimsieg könnten sich die Roßtaler Damen weiter von den Abstiegsrängen distanzieren.
Bericht: Manuel Erben

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