Siegesserie unnötig gerissen – SG Auerbach/Pegnitz : TSV Roßtal 28:27 (12:10)

Nachdem der TSV zuletzt zweimal beide Punkte einsacken konnte, verlor er am Samstag bei der SG Auerbach/Pegnitz. Die Niederlage war dabei durchaus unnötig, aber dennoch verdient. Nach einer starken Anfangsphase ließ das Team von Trainer Andy Dörr unerklärlicherweise stark nach und schlug sich am Ende selbst.
SG Auerbach/Pegnitz : TSV Roßtal 28:27 (12:10)
Die Roßtaler reisen mit nahezu dem gleichen Kader in die Oberpfalz, mit dem das Derby gegen Lauf für sich entschieden werden konnte. Nur Arian Bonakdar steht bei der Zweiten im Kader. Sören Hirschsteiner ist noch nicht wieder 100 Prozent fit und auch Alexander Brandscher konnte erneut nicht mitwirken. Auch bei der Startformation vertraut Trainer Dörr fast der gleichen Truppe, wie vergangene Woche. Er bringt nur Dominik Schmidt für Lukas Gruber auf Linksaußen und Tobias Gerbing macht im Tor Platz für Michael Wolf.
Eben dieser Wolf und sein Pendant im gegnerischen Tor prägen die Anfangsphase der Partie. Beide zeigen einige Paraden, Seiffert im SG-Tor leider gleich zweimal mit dem Gesicht, und sorgen so dafür, dass in den ersten acht Minuten gerade mal vier Tore fallen. Die Roßtaler sind aber von Beginn an die bestimmende Mannschaft der Partie, wobei schon jetzt die Chancenverwertung mangelhaft ist. Aber nach dem 2:5 durch Christoph Nepf wird es kurzzeitig ziemlich still in der ansonsten lautstarken Halle in Auerbach. Doch jetzt kommt die Phase des SG-Halblinken Thomas Wilke. Trotz seiner eher kleineren Statur schweißt er einen nach dem anderen ins lange Eck und lässt dabei die TSV-Defensive teilweise ziemlich alt aussehen. Aus dem 2:5 wird so schnell ein 7:5 und nachdem Wilke gleich sechs SG-Tore am Stück bis zum 10:7 erzielt, zieht die Roßtaler Bank die Auszeit-Karte. Trainer Dörr reagiert und bringt Simon Meßthaler in den Mittelblock und Tobias Gerbing ins Tor. Die Erschde fängt sich nun wieder etwas besser, vergibt allerdings weiterhin einige gute Einwurfmöglichkeiten. Bis zum Halbzeitpfiff bleibt der TSV aber in Schlagdistanz und es geht mit 12:10 in die Katakomben der Helmut-Ott-Halle.
Der Start in den zweiten Durchgang fällt aus TSV-Sicht leider nicht so gut aus, wie der zu Beginn der Partie. Lukas Franke kann zwar in Unterzahl einen Treffer erzielen, allerdings fängt man sich zwei Strafwürfe und auch Wilke trifft erneut (15:11, 34. Spielminute). Den Roßtalern ist eine gewisse Verunsicherung anzumerken, im Angriff agiert man nicht mit dem nötigen Selbstvertrauen und auch die Defensive bekommt keinen richtigen Zugriff ins Spiel. Nach dem 18:13 lässt die Erschde den Kopf nicht hängen und ist nach 45 Minuten wieder dran (19:17). Nun handelt man sich aber eine unnötige doppelte Unterzahl ein. Dass die Auerbacher heute durchaus schlagbar sind, zeigt die Tatsache, dass sie auch in dieser Phase nicht davon ziehen können. Der TSV muss immer wieder in Unterzahl agieren, die SG schafft es aber nicht, den eigenen Vorsprung auf mehr als drei Treffer zu erhöhen. In dieser Phase läuft bei den Auerbachern viel über den erfahrenen Spielertrainer Matthias Schnödt. Er reißt die Partie an sich, bindet Wilke ins Spiel ein und bringt die Heimmannschaft selbst mit 23:20 in Front (52. Spielminute). Doch auch jetzt geben die Roßtaler nicht auf, die kämpferische Einstellung passt auch in diesem Spiel. Der TSV agiert nun offensiv wieder strukturierter und kommt zu leichten Treffern. Vor allem Lukas Franke fasst sich trotz des von ihm ungeliebten Harz am Ball ein Herz und bringt seine Farben beim 25:23 knapp vier Minuten vor Schluss wieder ran. Nun folgt allerdings ein Doppelschlag von SG-Kreisläufer Karsten Herold. Er wird zweimal freigespielt und netzt mit seiner ganzen Erfahrung zum vorentscheidenden 28:23 ein. Dass die Moral der jungen Roßtaler Truppe in dieser Saison passt, zeigt die Tatsache, dass sie auch jetzt weiterkämpft. In den letzten zwei Spielminuten erzielt der TSV noch vier Treffer, allerdings kommt das finale Aufbäumen etwas zu spät.
Die Niederlage stellt keinen Beinbruch dar, war in der Art und Weise dennoch mehr als unnötig. Die SG Auerbach/Pegnitz hätte an diesem Tag durchaus besiegt werden können. Der TSV steht jetzt mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 8:8 da und befindet sich weiter im gesicherten Mittelfeld. Weiter geht es am kommenden Martini-Wochenende mit einem wahren Klassiker der Landesliga. Der TSV empfängt um am Samstag um 19:30 den ASV Cham.
Kader: Gerbing, Wolf (beide Tor); Franke (6), Schuh (5), Hofer (4/3), Ehrmann (3), N. Nepf (3), Gruber (2), C. Nepf (2), Cisse (1), Haltrich (1), Meßthaler, Schmidt.
 
Bericht von Michael Wolf

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