Hauptsache zwei Punkte – TSV 25:21 HSV Hochfranken

Der TSV Roßtal gewinnt auch das zweite Spiel in der Rückrunde. Mit einem dezimierten Kader konnte der unangenehm zu bespielende Gegner aus Hochfranken nicht sonderlich souverän, aber dennoch verdient besiegt werden. Die „Erschde“ sammelt also weitere Punkte gegen den Abstieg und steht aktuell mit 17:13 Punkten auf einem ordentlichen sechsten Tabellenplatz.

TSV Roßtal : HSV Hochfranken 25:21 (12:9)

Die Roßtaler müssen gegen die Ostoberfranken auf ein Sextett an Spielern verzichten. Während Sebastian Schuh auf der Hochzeit seines Bruders weilt und Alex Brandscher beruflich verhindert ist, fallen mit Armin Hofer, Tobi Gerbing, Nico Nepf und Marcel Cisse gleich vier Spieler verletzungsbedingt aus. In den Kader rutschen dafür der junge Dave Rößl und Dominik Herbst. Trainer Andy Dörr kann dennoch eine schlagfertige Truppe auf die Platte bringen, die sich unbedingt für die Hinspiel-Niederlage revanchieren will.
Der Start in die Partie verläuft allerdings nicht nach den Vorstellungen des saarländischen Trainers. Die „Erschde“ kommt schwer ins Spiel, nimmt sich zu schnelle und unüberlegte Abschlüsse und zudem ist die Quote an technischen Fehlern vor allem zu Beginn sehr hoch. Schnell kommen Erinnerungen an das Hinspiel hoch, in dem der TSV seine schlechteste Saisonleistung ablieferte und verdient verlor. Auch die Abwehr inklusive Torwartes steht zunächst nicht so sattelfest, wie gewohnt. Als noch keine neun Minuten gespielt sind, steht es 3:7 aus der Sicht des TSV. Anschließend wachen die Roßtaler aber endlich etwas auf, finden besser ins Spiel und bekommen über zwölf Minuten keinen Gegentreffer. Zwar bleibt die Fehlerquote weiterhin hoch, die Abwehr steht aber besser und zwingt die Hochfranken selbst zu einigen Ballverlusten und Fehlwürfen. Jedoch können nicht alle Ballgewinne in eigene Treffer umgewandelt werden, da der gegnerische Keeper einen Sahnetag erwischt hat. Trotz zwei verworfener Strafwürfe und einigen unnötigen technischen Fehlern kämpfen sich die TSVler langsam heran und gleichen nach 24 Minuten beim 8:8 erstmals wieder aus. Bis zum Halbzeitpfiff schafft es der TSV sich ein Polster von drei Treffern herauszuspielen.

Dominik erzielt im Spiel gegen Mainburg einen Treffer
Dominik Schmidt (links) war mit sechs Treffern bester Feldtorschütze gegen Hochfranken.

Wer jetzt denkt, dass die Partie in Richtung der Roßtaler entschieden ist, irrt sich gewaltig. Zwar erzielt Lukas Gruber nach einem schönen Anspiel von Marco Ehrmann schnell das 13:9, doch das war es erstmal mit dem Tore werfen für die folgenden fünf Minuten. In dieser Phase erzielen die Gäste jedoch vier eigene Treffer und gleichen per Gegenstoß wieder aus. Doch der TSV lässt den Kopf nicht hängen und kämpft sich zurück. Nach einem schönen Treffer von Christoph Nepf kann der A-Jugendliche Dave Rößl sein erstes Landesliga-Tor erzielen. Anschließend pariert Micha Wolf im Tor seinen dritten Strafwurf. Doch die Gäste lassen sich nicht abschütteln und wittern ihre Chance auf die Punkte 7 und 8 in dieser Saison. Die Partie läuft jetzt völlig ausgeglichen. Meist geht der TSV in Führung, die Hochfranken können aber immer wieder ausgleichen. Zudem können sich beide Torhüter wiederholt auszeichnen. Die gewohnt gut gefüllte Roßtaler Mittelschulhalle hat auf jeden Fall schon niveaustärkere Spiele in dieser Saison zu sehen bekommen. Nachdem die Gäste in der 51. Spielminute zum 18:18 ausgleichen, kann die „Erschde“ einen kleinen, aber vorentscheidenden Lauf starten. Hinten wird komplett dicht gemacht, während vorne drei eigene Treffer fallen. In der 56. Minute steht es dann 21:18.  In der Schlussphase findet der Rückraum des TSV immer wieder Dominik Schmidt auf der linken Außenbahn, der in den letzten elf Minuten gleich fünf Treffer erzielen kann. Die Roßtaler spielen die Partie dann souverän zu Ende und gehen mit einem 25:21 verdient als Sieger von der Platte.
Nach dieser durchwachsenen Partie heißt es vor allem Durchschnaufen im TSV-Lager. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Roßtaler aktuell auch solche Spiele gewinnen, in denen sie ihr Leistungsmaximum nicht erreichen. „Das Spiel hat gezeigt, dass man niemanden in der Liga unterschätzen darf, jeder kann jeden schlagen.“, so zeigt sich Trainer Dörr dennoch erleichtert nach Abpfiff. Weiter geht es für den TSV am nächsten Samstag in Sulzbach/Rosenberg.
 
Kader:
Wolf, Wolff (beide Tor); Franke (6/2), Schmidt (6), Ehrmann (2), Herbst, Bonakdar, Meßthaler (2), Haltrich, Hirschsteiner (1), Nepf (3), Rößl (2), Gruber (3).
 
Bericht: Micha Wolf
Foto: Matthias Wild

Start a Conversation