Nichts zu holen in der Oberpfalz – HC Sulzb.Rosenb. – TSV 32:27

Mit der ersten Niederlage des Handball-Jahres 2019 im Gepäck tritt der TSV die Heimreise aus Sulzbach/Rosenberg an. Dabei kann sich die „Erschde“ nie an das eigene Leistungsmaximum herankämpfen und verliert verdient beim Zwölften der Landesliga-Tabelle. Die Roßtaler rutschen in der Tabelle einen Platz ab und befinden sich nun auf Rang sieben.

HC Sulzbach/Rosenberg – TSV Roßtal 32:27

Andy Dörr schickt zu Beginn der Partie seine gewohnte Formation auf die Platte. Michael Wolf hütet das Tor, am Kreis ringt Christoph Nepf, auf der Außenbahn flitzen Kai Haltrich und Dominik Schmidt und im Rückraum sorgen Lukas Franke, Sören Hirschsteiner und Sebastian Schuh für Torgefahr. Vor allem für Schuh ist es ein besonderes Spiel, schließlich war er selbst mal für Sulzbach am Ball. Er sollte auch zunächst der Aktivposten im Roßtaler Angriffsspiel sein. Nach einem durchwachsenen Start ins Spiel ist es auch Schuh, der nach über fünf Minuten den ersten TSV-Treffer erzielt. Die Roßtaler kämpfen sich nun besser rein, so entsteht ein ausgeglichenes Spiel. Als Christoph Nepf (bester TSV-Werfer des Tages) in der 11. Spielminute das 5:5 erzielt, rechnet kein Beteiligter damit, dass dies der letzte Ausgleich des Spiels sein sollte. Ab diesem Zeitpunkt verliert die Abwehr etwas den Zugriff auf den agilen Sulzbacher Rückraum und auch Michael Wolf im Tor bekommt nach solider Anfangsphase keinen Finger oder sonstige Körperteile mehr an die Würfe. Die Unsicherheit der Roßtaler macht sich nun auch im Angriff bemerkbar, oftmals müssen sie zudem in Unterzahl agieren. Die Sulzbacher nutzen jeden Fehler des TSV aus und gehen beim 9:6 per Strafwurf erstmals mit drei Toren in Führung (15. Spielminute). Die „Erschde“ kann sich jedoch wieder herankämpfen und ist beim 10:9 keine zwei Minuten später wieder in Schlagdistanz. Die Sulzbacher nutzen eine erneute Roßtaler-Unterzahl, um den Vorsprung wieder auf drei Treffer zu erhöhen. Beim TSV steigt die Zahl an technischen Fehlern und Fehlwürfen, was aber nicht nur auf das ungeliebte Harz am Ball zurückzuführen ist.

Konnte schon in der Halbzeit zum Duschen: Sebastian Schuh

In jedem Spiel der bisherigen Rückrunde häufen sich die Unkonzentriertheiten im TSV-Spiel, zu inkonstant spielt das Team von Andy Dörr aktuell. Symbolisch für die gesamte Partie ist die letzte Szene der ersten Halbzeit. Es gibt einen direkten Freiwurf für die Roßtaler, Sebastian Schuh nimmt sich den Ball, feuert ab und trifft den Sulzbacher Stefan Ströhl im Gesicht. Gemäß dem Regelbuch folgt die rote Karte für den bis dahin besten Roßtaler.
Der zweite Durchgang beginnt so, wie der erste geendet hat, mit einer roten Karte. Dieses Mal trifft es den eben genannten Stefan Ströhl, der Sören Hirschsteiner zu Boden reißt und dafür vorzeitig zum Duschen geschickt wird. Eine harte Entscheidung. Am Spielverlauf ändern die beiden roten Karten wenig. Die Fehlwurfzahl der Roßtaler steigt immer weiter an, da der Sulzbacher Tobias Männl eine bärenstarke Leistung zeigt und die Unsicherheit mit dem klebrigen Ball immer weiter zunimmt. Einzig Kreisläufer Christoph Nepf hat den gegnerischen Keeper im Griff und erzielt sieben Treffer. Die Sulzbacher spielen aber souverän ihren Stiefel herunter und zeigen eine durchaus solide Leistung, wobei der TSV heute einfach keinen guten Tag erwischt. Mit Marco Ehrmann und Marcel Cisse fehlen außerdem zwei wichtige Alternativen im Rückraum, auch das Fehlen der abwehrstarken Nico Nepf und Armin Hofer macht sich bemerkbar. Doch auch ohne diesen wichtigen Alternativen kann man von den Roßtalern mehr erwarten. Kämpferisch ist – wie immer – alles gut bei der „Erschden“, die Abwehr festigt sich auch wieder, doch der Ball will vorne einfach nicht rein. So ist es nicht möglich, dass die hinten gewonnenen Bälle in eigene Treffer umgewandelt werden können. Die Sulzbacher verwalten bis zum Ende des Spiels ihren Vorsprung (23:20 43. Spielminute, 26:22 50. Spielminute, 31:25 58. Spielminute) und gehen verdient als Sieger vom Platz.
Beim TSV muss man nach der Niederlage nicht den Kopf in den Sand stecken, jedoch ist man nun wieder mittendrin im Abstiegskampf. Die Landesliga ist erneut sehr eng zusammen, die Roßtaler haben als Siebter nur vier Punkte Vorsprung vor dem Elften aus Mainburg. Der TSV muss vor allem in den kommenden Heimspielen fleißig Punkte gegen den Abstieg sammeln, wofür jedoch eine deutliche Leistungssteigerung notwendig ist.
Kader:
Tor: Wolf (1.-30.), Wolff (31.-60.)
Feld: Franke (1), Schmidt (3), Schuh (6/3), Bonakdar, Meßthaler (2), Haltrich (3), Hirschsteiner (4/2), Nepf (7), Rößl, Gruber (1)
Bericht von Michael Wolf
Foto von Matthias Wild
 
 
 

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