TSV Roßtal – TV 1861 Erlangen-Bruck 25:30 (12:13)

Bittere und etwas zu hoch ausfallende Niederlage

Es war ein temporeiches, enges und hart umkämpftes Spiel, indem kein Zentimeter Raum dem Gegner geschenkt wurde. Lange Zeit konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit hatte die Mannschaft aus Bruck den längeren Atem und zog Tor um Tor weg. Am Ende stand ein vielleicht um 1-2 Tore zu Niederlage in den Büchern
(25:30). Doch der Reihe nach…

Nach dem Überraschungscoup in Coburg hatte man nur 6 Tage Zeit sich auf das Derby gegen Erlangen-Bruck vorzubereiten. Der Kampfsieg in Coburg Sonntag Nachmittag hatte aber seinen Preis. Einige Spieler waren angeschlagen und/oder krank. So konnte fast nie mit voller Kapelle trainiert werden. Am Samstag meldete sich Kapitän Nepf dann endgültig krankeitsbedingt ab – ein schwerer Schlag für den TSV. Ohne den Abwehrchef und sicheren Vollstrecker im Angriff müssen alle Spieler eine Schippe drauf legen, um diesen Ausfall einigermaßen zu kompensieren.

In der Kabine wurden von den Trainern warnende Worte ausgesprochen. Um in Metaphern aus dem Sport zu sprechen: Bruck hatte die Woche davor schwere Schläge von den Jungwölfen aus Rimpar einstecken müssen, wankte, aber macht an dem Tag nicht den Eindruck, bald K.O. zu gehen! Vorsicht war also geboten! „Rumble in the Jungle.“ Let´s fight!

Temporeiches Handballspiel

Das Spiel begann ohne großes Abtasten. Und so stand es nach nicht mal 50 Sekunden 0:1 aus Sicht des TSV Roßtals. Bruck spielte eine aggressive Deckung und erschwerte das Angriffsspiel der Erschden. Jedoch konnten sich die Mannen aus der Marktgemeinde langsam herankämpfen. Aus einem 1:3 wurde ein 4:3 (9. Minute). Nun ging es Hin und Her. Das Tempo war auf beiden Seiten sehr hoch. Leider schlichen sich dadurch immer wieder Fehler in das Angriffsspiel und so wurde eine Überzahlsituation 2:0 verloren (6:8). Immer wieder verwickelte man sich in Zweikämpfe, welche den Spielfluss nahmen. Es wurden teilweise unnötige technische Fehler begangen und man schloss ab und an zu hektisch ab. Doch eines zeichnet die Roschdler aus: Einsatz und Kampfgeist. Man erkämpfte sich Bälle, blieb vorne hartnäckig und war in unmittelbarer Schlagdistanz (12:13 Halbzeitstand). Ehrmann, welcher einen Torrekord aufstellte (13 Tore), hielt seine Mannen am Leben.

In der Halbzeit war man sich einig: Heute war was zu holen: Fehler im Angriff abstellen bzw. reduzieren, mehr in der Abwehr kommunizieren und am Ende profitieren.

Breite der Mannschaft setzt sich durch

Gesagt und fast getan. Nach 35 Sekunden glich Marco Ehrmann in seiner unnachahmlichen Manier aus. Doch es folgte sogleich der doppelte Gegenschlag. Was immer wieder nicht so richtig lief, war der siebte Feldspieler. Es wurde zu hektisch gespielt, was teilweise in einem heillosen Durcheinander mündete. So bekam man aufgrund eines leeren Tores im gesamten Spiel 4 leichte Gegentore. In solchen Situation muss die Mannschaft ruhiger und besonnener Spielen. Man ist in Überzahl und mit Geduld wird irgendwann ein Spieler frei sein! Dies gilt es zu trainieren, um aus dieser Taktik wirklich Profit schlagen zu können.

„Brooklyn“ zog nun konsequent immer weiter davon. So wurde aus einem 17:18 ein 19:21, ein 20:24. Man bekam kaum noch leichte Würfe. Man hielt zwar in der Abwehr gut dagegen, jedoch hat Bruck einen schier unendlich großen Kader, wo die Qualität kaum abreißt. So konnte je nach Spielsituation ein Shooter oder Spielmacher mit starken 1vs1 eingesetzt werden. Diese Kombination konnte mit voranschreiten der Zeit und schwindenden Kräften immer schlechter verteidigt werden. So setzte Bruck sich in Minuten 50 vorentscheidend mit 20:25 ab. Man kämpfte zwar verbissen weiter, aber wirklich näher kam man nicht mehr heran. So endete das Spiel 25:30 für Erlangen Bruck. Kein unverdienter, aber vielleicht etwas zu hoch ausgefallener Sieg. An einem guten Tag und mit allen Spieler fit an Board, wäre ein Sieg im Bereich des Möglichen gewesen. Aber wäre, wäre Fahrradkette…

Mund abputzen und sich auf das nächste Wochenende vorbereiten, indem wie in den guten alten Zeiten (Playdowns im Frühling ´22) zwei Spiele in 3 Tagen stattfinden. Grund dafür war eine Spielverlegung. So spielt man Samstag Abend in Lohr, welche noch keinen Sieg die Saison einfahren konnten und am Montag, dem Tag der Deutschen Einheit, in Roßtal. Getreu dem Motto: „Oft haben wir noch nicht in Lohr gewonnen, also Zeit wird’s.“ (W. Schmidt, 2022) freuen wir uns auf ein zahlreiches Erscheinen spätestens am Montag in der Mittelschulhalle in Roßtal!

Over and out – eure Erschde

HAGW