TSV Roßtal – HSC Bad Neustadt 32:30 (21:17)

Roßtal beschenkt sich und die Fans bereits vor Weihnachten – endlich!!

Für den Gast aus Bad Neustadt ging es um alles! Sie mussten gegen die bereits für die Play-Downs qualifizierten Roßtaler gewinnen UND Gleichzeit auf Schützenhilfe der Coburger gegen Rimpar II hoffen, um den Einzug in die Play-Offs zu schaffen. Leider – aus Sicht der Neustädter – erwiesen sich die Hausherren als schlechter Spielpartner und gewannen verdient mit 32:30. Doch nun der Reihe nach…

Kein Druck, kein Problem

Die Trainingswoche verlief alles andere als optimal. Man machte am Montag ein „Regenerationstraining“, da das Spiel vom Sonntag noch in den Knochen steckte. So spielte man Federball, saß am Fahrrad oder stemmte Gewichte. Am Mittwoch schafften es ganze 5 Spieler ins Training, genug um Kleingruppen- und Wurftraining zu machen. Donnerstag fiel wieder ins Wasser bzw. in den Schnee. Das Videostudium wurde direkt vor das Spiel verlegt – und man gewann. Vielleicht ein neues Ritual, anstatt Donnerstag Abend?! @Coach Gerbing & Schmidt

So trafen sich alle um 18 Uhr in der Kabine und analysierten den heutigen Gegner Bad Neustadt. Man traf auf eine Mannschaft, die ganz andere Ansprüche und Möglichkeiten hat, als die kleine Marktgemeinde aus Roßtal. So sind viele internationale Spieler in den Reihen des ehemaligen Drittligisten zu finden. Auch ehemalige höherklassige Spieler laufen. auf. So Adrian Wöhler, der lange Jahre in erster und zweiter Liga eine feste Größe bei Eisenach spielte. Auf der anderen Seite fast lauter Eigengewächse, welche für Luft und Liebe zum Heimatverein spielen.
Es war also angerichtet. Roßtal ohne Druck, aber mit 3 Zielen:
1. Endlich mal wieder ein Heimspiel vor eigenem Publikum gewinnen
2. Bad Neustadt mit in die Play-Downs nehmen
3. Ehrmann zum Torschützenkönig machen

Das Spiel ging ausgeglichen los. Bad Neustadt ging durch etwas Abpraller-Glück durch Wöhler in Führung. Dies sollte aber tatsächlich die letzte Führung der Gäste sein. Der seit Wochen stark aufspielende Gruber erzielte durch einen Konter das 1:1. Danach begann der Roßtal-Zug, ganz dem Motto „der Zug hat keine Bremsen“, zu rollen. Man spielte sich in einen wahren Rausch und ging in Führung. Aus einem 2:1, wurde ein 6:3, ein 9:5, ein 13:7 in Minute 17. Man konnte jedes Gegentor mit einem schnellen Umschaltspiel kontern oder wehrte die Angriffe der bulligen Gegenspieler mit großem Kampf ab. Dann kam ein kleiner Bruch ins Spiel – ganz ohne geht es eben doch noch nicht. Die kämpfenden Milane kamen immer wieder heran. In Minute 28 Stand es 18:16. Es war ein Spiel mit offenem Visier. Obwohl beide Keeper immer wieder Würfe aus dem Spiel nahmen, fielen enorm viele Tore in Halbzeit 1. Innerhalb von 2 Minuten erzielten die Hausherren 3 Tore und bekamen eines. So ging man mit einem 21:17 in die Halbzeit. 21 Tore warf man in der Vergangenheit oftmals im ganzen Spiel. Die Offensive läuft immer besser…

Die Ansprache war einfach: „Wir lassen uns die Butter jetzt nicht mehr vom Brot nehmen und gewinnen dieses ver****** Spiel!“ Letzte Woche verlor man ebenfalls nach einer 4-Tore-Führung völlig unnötig das Spiel! Das darf nicht nochmal passieren!

In der hitzigen Phase einen kühlen Kopf behalten

Halbzeit 2 fing gleich mal mit einem Tor von Ehrmann an und man baute den Vorsprung auf 5 Tore aus. Jedoch ließ man etwas die Konzentration in Angriff und Abwehr schleifen – auch weil die offensive Deckung viele Körner kostet – und so konnte Bad Neustadt Blut wittern und kam gefährlich nahe. Man führte in Minute 40 noch 25:21 und dann in Minute 44 stand es nur noch 26:24. Man konnte nicht mehr so effizient – aber das wäre auch krass gewesen – die Angriffe erfolgreich abschließen. So entwickelte es sich zu einem engen Spiel auf Augenhöhe. Aber näher als auf 1 Tor kamen die Gäste nicht heran. Am Ende wurde sehr mannbezogen gespielt, doch das viele Parteiballspielen zahlte sich aus. Man fand Kapitano Nepf am Kreis und der erzielte 15 Sekunden vor Schluss den Dagger – 32:30. Der letzte Ball wurde abgewehrt und so gewann man zum Jahresschluss eines insgesamt verdammt anstrengenden Jahres gegen eine Mannschaft, die man immer nur aus Erzählungen kannte.

Das zeigt einfach die steile Entwicklung, die der Verein bzw. die Mannschaft in den letzten 2 Jahren gemacht hat. Man hat sich zu einem ernstzunehmenden Gegner entwickelt. Auch wenn man auf den vorletzten Platz landete, gewann man Gegen alle Mannschaften in den Top 4 bis auf gegen Rimpar.

Ach ja: es wurden alle 3 Ziele erreicht. Heimsieg, Gegner mit in die Abstiegsrunde genommen und Marco Ehrmann schaff t e es die Torschützenkrone – zwar ex aequo mit Wöhler, aber dem Alphabet sei Dank – zu gewinnen! Dafür gebührt ihm eigentlich die Ehrennadel von Roßtal. Ohne seine Torgefahr, seine Anspiele und Leidenschaft stünde man nicht so gut dar, bzw. wäre weit weniger eklig zu bespielen – Chapeau mein Junge! Aber bleib am Boden, scheener Prinz!

Auch wenn es nun ein richtig schwerer Weg durch die Play-Downs wird, darf man ruhig sein Geld auf Roßtal setzen (nur nicht zu viel – garantieren können wir natürlich nichts). Die Geschlossenheit der Mannschaft und die Torgefahr von allen Positionen wird es vielen Mannschaften sehr schwer machen, diese wilde Bande aus Roßtal zu schlagen. Vielleicht kehren auch bald die Rotschöpfe zurück, welche die Qualität, aber auch Quantität der Kaderbreite enorm verstärken würden! Wir werden uns nicht kampflos ergeben!

Gegner der Abstiegsrunde werden Haunstetten, Friedberg, Anzing, Ismaning, Erlangen-Bruck, Lohr & Bad Neustadt sein. 6 der 8 Mannschaften werden den bitteren Gang in die Landesliga antreten müssen.

Daher – ALLE IN DIE HALLE – BEI JEDEM SPIEL! Denn mit dem 8. Mann wird es deutlich leichter werden!

Frohes Fest und an guten Rutsch wünschen die Erschde!

HAGW