ASV Cham – TSV Roßtal 28:20 (15:9)

Keine CHAMpagnerfeier

Nach dem überzeugenden Sieg gegen die Tigerenten aus Lauf stand das nächste Kracherspiel im fernen Cham auf dem Spielplan. Doch eine klägliche Chancenverwertung und eine zu lethargische Abwehrarbeit ließ das Spitzenspiel aus Sicht der Roßtaler schnell langweilig werden – leider. Nach einer schwachen ersten Halbzeit stand es bereits 15:9. Auch in der zweiten Hälfte wurden zu viele freie Bälle vergeben und man verliert verdient, auch in dieser Höhe, mit 28:20. Ein ordentlicher Dämpfer. Doch nun der Reihe nach…

Die Roschdler gingen als neuer Spitzenreiter in die Kalenderwoche 46. Man bereitete sich gewissenhaft auf die altbekannte Mannschaft aus Cham vor. Man kennt viele Spieler seit… ja eigentlich schon sein ganzes Erwachsenleben und natürlich auch deren Stärken und Schwächen. Man weiß um den starken Torhüter Bistrian, den Altmeister Tahovsky und den starken Spielmacher Besta – doch all dieses Wissen und Vorbereitungen auf das Spiel waren nach 10 Minuten Spielverlauf wie vom Winde verweht.

Capitano und Spielertrainer Chris Nepf stellte die Mannschaft auf ein hartes, lautes und schweres Spiel ein, aber wenn man seine Stärken und einen schnellen Ball spielt, sollte es eigentlich reichen. Aber wie sagte Lothar schon: „Wäre, wäre Fahrradkette.“

Das Spiel ging eigentlich gut los und man führte im ersten Angriff durch Cissé 0:1. Doch schon früh wurden Defizite im Roßtaler Spiel offengelegt. Man strahlte zu wenig Gefahr im Angriff aus und war in der Abwehr im 1vs1 oftmals einen Schritt zu spät, was zu einfachen und wuchtigen Toren führte. Hätte Torwart Schramm (ehemalig Baum) am Anfang nicht einige 100% Bälle entschärft, hätte das Spiel noch eher entschieden sein können. Auch wenn die Abwehr nicht gut stand und der Angriff besser hätte sein können, hatte man genügend Chancen das Spiel eng zu gestalten. Eine genaue Analyse über die Fehlwurfanzahl liegt Stand jetzt noch nicht vor, aber es war viele, zuuuuu viele! Man vergab insgesamt 3 Siebenmeter, mehrere Gegenstöße, Durchbrüche und freie Würfe von den Außenpositionen ohne Ende. Trifft man davon nur 1/3 mehr, wird es ein enges Spiel und der Sieger wird erst spät im Spiel ermittelt. Doch so war der berühmte Drops – auch wenn man es in der Halbzeit noch schön reden wollte – früh gelutscht. Nach 19 Minuten nahm man die überfällige Auszeit beim Spielstand von 10:4! Es sollte aber nicht besser werden. Anstatt mit neuen Impulsen zu rück zu kommen, bekam man erstmal 2 weitere Gegentore. Mit Bühler wurde der oftmals allein gelassene Schramm ins Spiel gebracht und dieser brachte sich mit 3 Paraden, davon 1 Siebenmeter, gleich erfolgreich ins Spiel ein. Man erzielte 4 Tore am Stück und verkürzte auf 12:8 – doch das war nur ein kurzes Aufbäumen. Mit einem vergebenen 7-Meter und 2 schnellen 2-Minutenstrafen brach man sich selbst ein bisschen das Genick. In doppelter Überzahl zogen die Hausherren auf 6 Tore davon.

Die Halbzeitansprache war ernüchternd. Man hatte zu viele Fehler vorne wie hinten gemacht. Doch 6 Tore sind im Handball in 30 Minuten aufzuholen, wenn alles stimmt. Doch dafür müsste ein Ruck durch Mannschaft gehen und man müssen ein gänzlich anderes Gesicht zeigen. Doch Spoileralarm: Fehlanzeige…

In Spielminute 39 stand es bereits 19:10. Man kassierte weiterhin zu einfach Gegentore und warf schon wie in der Vorwoche den gegnerischen Torhüter in die Weltauswahl. Man nahm früh die Auszeit, doch es wurde nur bedingt besser. Der Rückstand blieb zumindest gleich. (21:12, 23:14, 25:16, 27:18). Es gibt einfach solche Tage, an denen man der Baum und nicht der Hund ist. Das ist einfach zum Mäuse melken… Man war am Ende einfach froh, dass das Spiel aus war. Mit hängenden Köpfen schlich man an den lauten Zuschauern, welche wie gewohnt direkt am Spielfeldrand sitzen, vorbei in die Kabine.

Klar, es war keine zufrieden, aber das war schon peinlich. Vor allem die Abschlussquote. Nun hat man 2 Wochen Zeit, sich auf das nächste schwere Auswärtsspiel ohne Harz in Helmbrechts/Münchberg vorzubereiten. Fokus wird vor allem im Abschluss liegen. Die letzten 2 Spiele waren es einfach zu viele einfache Fahrkarten, die man produzierte!

Kopf hoch, Mund abputzen, Krönchen richten und mit neuen Elan in die nächsten 2 Wochen das Projekt Wiedergutmachung angehen!

HAGW

Spielverlauf und Torschützen