Saisonauftakt nach Maß – NICHT
Die Saison 2025/26 stand an. Lange schwitzte und ackerte man in der Vorbereitung. Ein neuer Coach, ein neuer Spielstil und vor allem eine neue Abwehrvariation ließen Fans und Spieler neugierig in die neue Spielzeit blicken. Man konnte kein Vorbereitungsspiel erfolgreich gestalten, wobei man sich immer mit Regionalligamannschaften maß, aber da will man ja auch wieder hin! Daher nicht allzu schlimm, dass alle Spiele mal mehr mal weniger knapp gestaltet werden konnten. Mit neuem Elan reiste man ins schöne Auerbach in der Oberpfalz. Man kennt die Mannschaft, die seit Jahren auch in ähnlicher Konstellation zusammenspielt und wusste um deren Stärken aber auch Schwächen. Aber ein nicht ideal mit Luft gefüllter Ball und ein fehlerhaftes Spiel machten einen erfolgreichen Start in die neue Saison zunichte. Doch nun der Reihe nach…
Roßtal scheitert trotz kämpferischer Leistung an starker Auerbacher Abwehr und eigenem Unvermögen
Der TSV Roßtal ist mit einer ernüchternden 26:31-Niederlage bei der SG Auerbach/Pegnitz in die neue Handballsaison gestartet. Gegen den letztjährigen Oberligisten zeigte die Mannschaft von Trainer Władysław Makowiejew über weite Strecken zwar eine engagierte Leistung, scheiterte am Ende aber an zu vielen eigenen Fehlern – und an einem Torhüter, der im entscheidenden Moment zur Höchstform auflief.
Gute Ansätze, aber fehlende Konsequenz
Dabei sah es phasenweise so aus, als könne der Regionalliga-Absteiger durchaus etwas Zählbares aus Auerbach mitnehmen. Nach einem nervösen Beginn und einem zwischenzeitlichen 5-Tore-Rückstand (9:14, 26. Minute) kämpfte sich Roßtal mit viel Einsatz zurück und ging beim Stand von 12:15 in die Pause. „Wir waren eigentlich gut im Spiel, hatten in der Abwehr eine ordentliche Struktur und kamen offensiv zu Chancen“, resümierte Kapitän Christoph Nepf. „Aber, wenn du in einer Partie wie dieser nur die Hälfte deiner Siebenmeter triffst, wird’s schwer.“
Tatsächlich erwiesen sich die Strafwürfe als einer der Knackpunkte: Nur drei von sechs Versuchen fanden den Weg ins Tor – zu wenig, um gegen einen physisch starken Gegner wie Auerbach zu bestehen.
Der Knackpunkt: die verpasste Wende nach dem Seitenwechsel
Nach der Pause zeigten die Mittelfranken zunächst Moral. Durch aggressiveres Abwehrverhalten und konzentrierte Angriffe gelang es, den Rückstand Tor um Tor zu verkürzen. Als Nepf in der 33. Minute zum 14:15 traf und der TSV kurz darauf einen Siebenmeter zugesprochen bekam, schien das Momentum zu kippen. Doch der vergebene Strafwurf erwies sich als Bumerang. Statt des Ausgleichs kassierte Roßtal im Gegenzug das 14:16
Vier Fehlwürfe in Serie, dazu eine fehlerfreie Leistung im weiteren Verlauf der Partie machten ein erfolgreiches Comeback unmöglich. Roßtal fand kaum mehr Lösungen im Angriff und auch die sonst starke Defensive bekam keinen Zugriff auf die Auerbacher Rückraumwürfe – auch die sonst guten Torhüter des TSV Roßtals kamen nie richtig ins Spiel. „Am Anfang des zweiten Spiellabschnitts hatten wir das Gefühl, das Spiel könnte noch kippen. Aber diese Phase hat uns das Genick gebrochen“, gab Nepf später zu.
Unsauber, hektisch, zu viele Fehler
In der Schlussviertelstunde brach der TSV dann komplett ein. Fehlpässe, technische Fehler und unpräzise Abschlüsse häuften sich, während die Gastgeber ihr druckvolles Tempospiel konsequent durchzogen. Zwischen der 45. und 55. Minute setzte sich die SG Auerbach entscheidend ab (18:16 → 28:21). Auch die zwischenzeitliche Diskussion um die Ballqualität konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Roßtal in dieser Phase den Faden verloren hatte.
„Wir waren in der Abwehr nicht konsequent genug, haben zu viele einfache Tore zugelassen und vorne zu oft die falsche Entscheidung getroffen“, kritisierte Nepf. „Das war nicht das, was wir uns vorgenommen hatten.“
Lichtblicke und Ausblick
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses gab es auch positive Ansätze. Marco Ehrmann zeigte mit zwei späten Treffern seine Qualitäten, und auch die kämpferische Einstellung des Teams stimmte über weite Strecken. Doch die Effizienz, die Abstimmung in der Defensive und das Verhalten in Drucksituationen müssen schnell besser werden, will Roßtal im nächsten Spiel punkten.
„Wir haben Lehrgeld gezahlt“, so das Fazit aus dem Roßtaler Lager. „Auerbach war heute einfach abgezockter und hat verdient gewonnen. Für Roßtal heißt es jetzt: Mund abputzen, Fehler analysieren – und weiterarbeiten. In 2 Wochen kommt es gleich zum nächsten schweren Auswärtsspiel bei den Jungwölfen aus Rimpar, welche in vielen Kreisen als Aufstiegskandidat gehandelt werden. Dort wird und muss man eine deutliche Leistungssteigerung an den Tag legen, um die zwei Punkte aus Würzburg zu entführen.
HAGW