Ein kleiner Meilenstein im Klassenkampf
Heimspiele bedeuteten in 2016 stets zwei wichtige Zähler für den TV Roßtal im Kampf gegen den Abstieg. Daran konnten auch so prominente Gegner wie etwa der TSV 2000 Rothenburg nichts ändern. Diesmal stand aber mit dem TV Helmbrechts eine ganz harte Nuss auf dem Programm, was sich bereits am Hinspiel-Ergebnis nachvollziehen lässt (30:33). Ohne den erkrankten Schlussmann Wolf Hagen, dafür wieder mit Keeper Robert Butze, erwartete der TVR einen Kampf um jeden Zentimeter. Und den bekamen die Mittelfranken bis zur 60. Minute auch.
In der Anfangsphase wogte das Geschehen hin und her, sodass die Anzeigetafel nach wenigen Zeigerumdrehungen ein leistungsgerechtes 4:4 anzeigte. Die Gäste allerdings ließen sich zu keiner Zeit abschütteln, übernahmen ab dem 8:8 sogar die Initiative und warfen den ersten Drei-Tore-Vorsprung der Partie heraus (8:11). Das wollte auf Seiten des TVR niemand so leicht auf sich sitzen lassen, wodurch der TVH doch deutlich größere Probleme bekam. Beim 13:12-Zwischenstand schienen die Hausherren das Zepter zu übernehmen, doch die Oberfranken antworteten mit zwei eigenen Toren und der nicht unverdienten Pausenführung (13:14).
Ganz so viel hatten die Roßtaler nicht falsch gemacht, das traf aber eben auch auf die Gäste aus Helmbrechts zu. Der Tabellenneunte fand auch zu Beginn der zweiten 30 Minuten immer wieder die besseren Lösungen, sodass die erste Heimniederlage im neuen Kalenderjahr in machen Köpfen mehr und mehr Kontur annahm (16:19). Statt den Rückstand verkürzen zu können, ließ der TVR gute Chancen aus und belohnte sich hinten nicht für das über weite Strecken gute Stellungsspiel (20:23). Mit dem Torwartwechsel von Florian Blaßneck zu Schlussmann Butze läuteten die Gastgeber aber eine höchstspannende Schlussphase ein. Denn: Der 33-Jährige entschärfte etliche freie Bälle, was den Oberfranken sichtlich zusetzte. Beim 24:23 hatten die Roßtaler die Begegnung schon wieder gedreht, einzig die Kontinuität kam den Mittelfranken einmal mehr etwas abhanden. Nichtsdestotrotz roch beim 28:26 alles nach dem nächsten Heimerfolg. Helmbrechts aber schenkte nichts ab, was den pfeilschnellen und wendigen Lukas Gruber ins Spiel brachte. Der Youngster drehte auf und wirbelte die linke Abwehrseite der Gäste mächtig durcheinander (30:28). Statt aber den Deckel draufzumachen, leistete man sich einen völlig unnötigen Ballverlust. Dazu handelte sich Spielmacher Steffen Schmitt eine unnötige Zwei-mal-Zwei-Minuten-Strafe ein, wodurch die Roßtaler in den letzten Sekunden der Partie nur noch zu dritt (!) auf dem Feld standen. Am Ende reichte es aber, denn der TVH kam nur noch zum 30:29-Anschlusstreffer, der gleichzeitig den Endstand bedeutete.
Der dritte Heimsieg in 2016 ist doch ein kleiner Meilenstein im Kampf um die Nicht-Abstiegsplätze. Mittlerweile liegt man vier Punkte vor Konkurrent Bamberg, welcher in zwei Wochen den undankbaren Gang in die Mittelschulhalle antreten muss. Zuvor wartet aber die schwer einzunehmende Festung beim TV Münchberg, wo der TVR am nächsten Samstag (19.45 Uhr) aufschlägt. Vielleicht zeigt man das Heimgesicht auch mal auswärts?
Für den TVR spielten: Butze, Blaßneck (beide Tor), Franke 6/2, D. Schmidt 5, Bühler, Schoberth, Schmitt 3, Urban 2, Schuh 5/1, Fröschel 1, Nepf 3, Grüber 5.
Bericht von Maximilian Schmidt
