Wenn die „Erschde“ in den kommenden Wochen zu ihren verbleibenden vier Spielen antritt, geht es einzig um die Frage, ob man einen elf Jahre währenden Rekord einzustellen vermag. Nachdem der Aufstieg im letzten Heimspiel vorzeitig in trockene Tücher gepackt wurde, kann das neue Ziel eigentlich nur noch lauten: Die Null muss stehen! Gelungen war dies schon einmal einer Roßtaler Mannschaft, und zwar in der Saison 2006/07. Am Ende eines echten Fabeljahrs, eingeläutet mit dem Überraschungscoup beim Fußball-Kleinfeldturnier der Roten Wölfe, stand der Gewinn des Bezirkspokals sowie die Meisterschaft mit sage und schreibe 44:0 Zählern. Dabei war der Start des damaligen Trainers Wolfgang Schmidt alles andere als vielversprechend. In der vorausgegangenen Saison stand die Mannschaft drei Spieltage vor Ende der Hinrunde noch ohne Sieg auf dem letzten Tabellenplatz. Man hatte in dieser Zeit nur eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten aufgrund der Generalsanierung der Roßtaler Halle. Doch kaum war diese fertig, legte die „Erschde“ los wie die Feuerwehr und zeigte ab diesem Zeitpunkt bereits ihr Aufstiegspotential. Die drei verbleibenden Partien wurden gewonnen, ebenso in der gesamten Rückrunde alle weiteren bis auf eine einzige. Als sich dann auch noch die Rückkehr von Sebastian Schuh aus Sulzbach für die darauffolgende Saison abzeichnete, war das Fundament für eine sensationelle Saison endgültig gelegt. Der Rest ist Geschichte und ein inzwischen elf Jahre anhaltender Rekord, den man drauf und dran ist einzustellen. Doch so schnell schießen die Preußen nicht! Bereits vor drei Jahren hatte man die Chance dazu, verlor dann aber quasi auf der Zielgeraden mit 35:36 beim ESV Flügelrad. Wiederholt sich die Geschichte im Jahr 2018? Nachdem der Post SV Nürnberg vergangenes Wochenende knapp gescheitert ist, darf sich als nächste Mannschaft die Landesliga-Reserve des MTV Stadeln daran versuchen, dem Team von Andi Dörr die verlustpunktfreie Saison doch noch zu vermiesen. Für die Fürther geht es dabei auch tatsächlich noch um wichtige Punkte gegen den Abstieg. Denn während man in Roßtal den Dreifachaufstieg anpeilt (siehe weiter unten), geht es beim MTV darum, den doppelten Abstieg zu verhindern. Denn auch die 1. Mannschaft aus Stadeln kämpft noch immer um den Verbleib in der Landesliga, für welchen wir im Übrigen alle verfügbaren Daumen drücken, um in der kommenden Saison ein echtes Derby zu erhalten. Ob jedoch die 2. Mannschaft der erste Stolperstein sein wird, ist allerdings mehr als fraglich. Zumindest gehen die Stadelner als klarer Außenseiter in die Partie. Los geht es wie immer um 19:30 Uhr in der Roßtaler Mittelschulhalle. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg unserer „Erschdn“, dem Coach Andreas Dörr, und nicht zu vergessen Marcus Grüßner, der in der Hinrunde ebenfalls eine Weiße Weste wahrte und gewissermaßen den Grundstein legte.
Auf Rekordjagd II
Mit Doppelaufstiegen kennt man sich bereits aus in Roßtal, ein Dreifachaufstieg wäre jedoch ein absolutes Novum und damit ein weiterer Rekord, den man beim TV Roßtal einzufahren versucht. Nachdem man in dieser Saison erstmals eine 4. Mannschaft gemeldet hat, und diese zwei Spieltage vor Saisonende aussichtsreich auf dem 1. Platz der Bezirksklasse II steht, könnte dieses Ziel tatsächlich erreicht werden. Voraussetzung dafür ist der Aufstieg der jeweils höherklassigen Männermannschaft. Nachdem die „Erschde“ ihr Soll bekanntlich bereits erfüllt hat, steht und fällt das Vorhaben letztlich mit dem Abschneiden der 2. Mannschaft. Und für diese steht am Wochenende eine äußerst wichtige Partie an. Nach dem Patzer vergangene Woche in Rothenburg, gastiert am Samstag um 17:30 Uhr nun ausgerechnet der Klassenprimus in der Mittelschulhalle. Der TV Gunzenhausen ist wohl die einzige Mannschaft, die für die Bezirksoberliga im kommenden Jahr bereits planen kann. Zumindest müsste das Team von Christian Rieger schon einen enormen Einbruch erleiden, um ihren Platz an der Sonne noch einzubüßen. Dahinter werden vier Teams die restlichen beiden Plätze unter sich ausmachen. Und da geht es enger zu als auf dem Nürnberger Volksfest. Womöglich wird eine endgültige Entscheidung erst am allerletzten Spieltag fallen. Anpfiff für diesen Bezirksliga-Kracher ist um 17:30 Uhr.
Auch für die Roßtaler Damen geht es dann am Sonntag gegen den Tabellenführer und fast schon designierten Aufsteiger vom Post SV Nürnberg. Können die Roßtalerinnen dem Spitzenreiter ein Bein stellen? Los geht es um 17 Uhr, bevor dann um 19 Uhr die Männer vom TVR III gegen den MTV Stadeln III diesen interessanten Spieltag abrunden.
Bericht: Manuel Erben