Immens wichtige Punkte fuhr die „Erschde“ zuletzt gegen den TV Helmbrechts, respektive die HSG Rödental/Neustadt ein. Der Abstand zu Platz 5 beträgt augenblicklich nur noch zwei Zähler, der Kampf um den Klassenerhalt bleibt spannend wie selten zuvor und umfasst im Prinzip ab Rang vier alle Mannschaften. Gegen das Schlusslicht aus Ansbach möchte die Schmidt-Sieben seine Serie guter Spiele fortsetzen, doch Obacht! Die vermeintlich leichte Aufgabe auf dem Papier birgt so viele Gefahren wie interessante Hintergrundstorys, die das Aufeinandertreffen zu keinem herkömmlichen Ligaspiel machen.
Erstens: So blöd dies angesichts der dicken, fetten Null auf dem Konto der HG klingen mag, aber der Aufsteiger scheint seit einigen Partien in der Landesliga angekommen. Mit etwas Verspätung zwar und bisher ohne zählbaren Erfolg, doch gegen Cham und Rödental/Neustadt verloren die Rezatstädter kürzlich jeweils mit nur zwei Treffern. Umso stärker werden die Ansbacher darauf brennen, endlich etwas Zählbares einzufahren, und das dann auch noch in Roßtal, womit wir bei Nummer 2 wären: Ein Derby ist im Grunde immer besonders emotional, und der TVR wäre sicher äußerst ungern die erste Mannschaft, welche die Zähler in den benachbarten Ansbacher Landkreis schicken müssten. Punkt 3: Die brisante Tabellensituation fordert zwingend beide Punkte von den Schmidt-Schützlingen, will man sich alle Chancen wahren, auch in der kommenden Saison in der Landesliga antreten zu dürfen. Und schließlich befinden sich, und damit wären wir beim letzten Punkt, ja auch noch zwei mit einer Roßtaler Vergangenheit in Reihen der Ansbacher. Da wäre zum einen Trainer Bernd Hitzler, der vor 16 Jahren mit der „Erschdn“ in die Landesliga aufstieg, dort mit einem absolut unkonventionellen Abwehrkonzept so manchen Gegner überraschte, am Ende aber doch aufgrund großer Personalsorgen in der Rückrunde den Gang zurück in die BOL antreten musste. Dieses Fahrstuhlerlebnis kennt man übrigens in den vergangenen Jahren auch in Ansbach genau. Die Mannschaft pendelt im Jahresrhythmus zwischen BOL und Landesliga, und qualifizierte sich zuletzt mit 41:3 Punkten souverän als Aufsteiger der BOL Mittelfranken. Vor der aktuellen Saison wechselte Rückraumshooter Christoph Heldauer von Roßtal nach Ansbach um dort zu mehr Spielanteilen zu kommen. Für ihn wird es sicherlich eine ganz besondere Partie werden. Anpfiff ist wie gewohnt am Samstag um 19:30 Uhr.
Zweite und Damen ebenfalls im Einsatz
Ebenso wichtige Punkte wie die „Erschde“ nahm am vergangenen Sonntag die Landesligareserve aus Altenberg mit, womit man sich erstmals von seinem direkten Verfolger auf vier Zähler absetzen konnte. Und erneut geht es am Samstag um 17:30 Uhr gegen einen direkten Tabellennachbarn. Mit einem Sieg gegen die HG Zirndorf könnte man sogar bis auf zwei Punkte an diese heranrücken und sich der Abstiegssorgen ein Stück weiter entledigen.
Nach einer zuletzt herben Klatsche in Ansbach versuchen sich die Roßtaler Damen am Sonntag um 17:00 Uhr gegen den Tabellenfünften HG Zirndorf II zu rehabilitieren. Einfach so machen, wie im letzten Heimspiel gegen die HG/HSC Fürth, dann klappt es auch mit dem doppelten Punktgewinn.
Bericht: Manuel Erben