Voller Einsatz im Mittelblock. Auch gegen Erl.-Bruck II zeigten Nepf und Meßthaler eine gute Leistung.

„Macht um halb acht“ besteht auch gegen Bruck – "Erschde" 31:24 Bruck II

Die „Erschde“ blieb auch im siebten Heimspiel in Folge ungeschlagen! Gegen die zweite Vertretung des TV Erlangen-Bruck zeigte vor allem die Roßtaler Defensive eine starke Leistung. So behielt der TSV die nächsten wichtigen Punkte gegen den Abstieg in der Marktgemeinde und kletterte sogar einen Platz in der Tabelle nach oben und belegt nun wieder Rang sechs.

TSV Roßtal – TV Erlangen-Bruck II 31:24 (17:12)

Die erste Veränderung bei den Roßtalern sah man bei einem Blick auf die Bank. Trainer Andy Dörr war nach zweimaliger beruflicher Verhinderung zurück an seinem Posten. Zudem lichtete sich das Lazarett an Verletzungen etwas, denn Tobi Gerbing war nach überstandener Knie-OP erstmals zurück im TSV-Kader. Verzichten musste Dörr jedoch auf Sören Hirschsteiner, der privat verhindert war. Wann die Langzeitverletzten Armin Hofer, Nicholas Nepf und Marcel Cisse wieder fit sind, bleibt noch abzuwarten.
Der TSV-Coach schickte seine vertraute Stammformation auf die Platte, wobei Marco Ehrmann den Part von Sören Hirschsteiner übernahm. Die Roßtaler kamen gut in die Partie. Lukas Franke eröffnete das Spiel mit einem Knaller aus dem Rückraum, hinten machte die Abwehr plus Torwart dicht, sodass schnell eine 3:1-Führung entstand (4. Spielminute). Dieser Spielstand hatte über fünf Minuten Bestand. Die Abwehrreihen hatten guten Zugriff, gleich drei gelbe Karten kassierten die Roßtaler in dieser Phase, zudem gab es einige technische Fehler auf beiden Seiten. Die „Erschde“ blieb aber die spielbestimmende Mannschaft in dieser für beide Teams wichtigen Partie. Als Lukas Franke nach genau 19 Minuten seinen dritten Treffer zum 9:4 erzielte, sah sich Bruck-Coach Carsten Peine zum Legen seiner Timeout-Karte gezwungen. Anschließend wachten die Jungs des ehemaligen Roßtaler-Trainers auf und kämpften sich ins Spiel. Einige TSV-Fehlwürfe und -Unaufmerksamkeiten in der Abwehr später waren die Brucker beim 12:10 wieder in Schlagdistanz (25. Spielminute). Nach der folgenden Auszeit von Andy Dörr zeigte die „Erschde“ sofort, dass sie das Spiel in jedem Fall gewinnen wollte. In den nächsten drei Minuten folgten vier Roßtal-Tore, ohne dass ein Gegentreffer hingenommen werden musste. Die Gäste verkürzten zwar nochmal, Simon Meßthaler stellte jedoch mit einem punktgenauen Geschoss aus dem Rückraum pünktlich zur Halbzeitsirene auf 17:12.
Die Marschroute für den zweiten Durchgang war klar. Der TSV wollte schnell eine Entscheidung herbeiführen, um den Sieg zu sichern, doch auch der Gast aus Erlangen hatte die beiden Punkte noch nicht abgeschrieben. Die Roßtaler hatten allerdings permanent die Zügel des Spiels in der Hand. Vor allem Sebastian Schuh und Lukas Franke zeigten ansprechende Leistungen und konnten gemeinsam die ersten sieben TSV-Treffer der zweiten Halbzeit erzielen. Die Führung der „Erschden“ pendelte sich zwischen fünf und sieben Toren ein (20:25, 22:16, 24:19, 26:20). Die Gäste gaben aber niemals auf, das Spiel war auch zehn Minuten vor Schluss noch nicht entschieden. Beim Stand von 27:22 aus Roßtaler Sicht versagten der jungen Brucker Mannschaft jedoch die Nerven. Der TSV leistete sich mehrere Ballverluste und über fünf Minuten keinen eigenen Treffer. Doch gleich zwei Tempogegenstöße der Gäste landeten sogar neben dem Roßtaler Tor, ohne dass der Keeper überhaupt dran war. Wenn diese drin gewesen wären, hätte das Spiel noch kippen können. Als dann Christoph Nepf das erlösende 29:24 erzielte, waren keine drei Minuten mehr zu spielen. Die bärenstarke TSV-Abwehr hielt bis zum Ende des Spiels komplett dicht und die „Erschde“ ging verdient als Sieger vom Platz.

Kai Haltrich erzielte gegen Erl.-Bruck II vier wichtige Treffer.
Kai Haltrich erzielte gegen Erl.-Bruck II vier wichtige Treffer.

Wenn die Roßtaler bis zum Ende der Saison noch häufiger eine solche Defensiv-Leistung abrufen können, ist das Saisonziel „Nicht-Abstieg“ durchaus realisierbar. Der sechste Tabellenplatz hört sich zwar im ersten Moment super an, doch zum zehnten Platz, der wahrscheinlich zum Relegationsplatz wird, beläuft sich der Vorsprung nur auf drei Punkte. Der TSV muss also weiter Vollgas geben. Nächste Gelegenheit zu punkten gibt es kommendes Wochenende bei der HSG Lauf/Heroldsberg. In diesem schweren Auswärtsspiel ist die „Erschde“ absolut nicht der Favorit, schlagen konnte man den Gegner im Hinspiel dennoch.
Kader:
Tor: Gerbing (50.-55.), Wolf (1.-50. & 55.-60.)
Feld: Franke (5), Schmidt (3), Ehrmann, Schuh (12/4), Bonakdar, Haltrich (4), Meßthaler (3), Nepf (3), Rößl (1), Schatz, Gruber
Bericht von Michael Wolf
Fotos von Matthias Wild

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