Für den TSV gab es auch im letzten Saisonspiel nichts zu holen, die „Erschde“ verlor das Spiel gegen die HG Kunstadt mit 30:34. Für die oberfränkischen Gäste war nach Abpfiff der Abstieg dennoch die traurige Gewissheit, da zeitgleich auch Auerbach gegen die HSG Fichtelgebirge gewann.Die Kunstädter müssen gemeinsam mit Helmbrechts, Hochfranken und Sulzbach-Rosenberg den Gang in die Bezirksoberliga antreten. Auerbach/Pegnitz spielt gegen Dietmannsried/Altusried aus der Südstaffel in der Abstiegsrelegation. Im Aufstiegsrennen waren die Dinge bereits früh geklärt, die TG Heidingsfeld schafft im dritten Anlauf den ersehnten Meistertitel und spielt nächste Saison in der Bayernliga. Der ASV Cham trifft in der Aufstiegsrelegation auf die zweite Vertretung der TuS Fürstenfeldbruck.
Der TSV kann auf eine durchaus erfolgreiche Saison zurückblicken. Für viele wurden die Roßtaler als einer der ersten Abstiegskandidaten gehandelt. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit mehreren Niederlagen gegen BOL-Mannschaften konnte niemand ahnen, dass die „Erschde“ so erfolgreich in der Landesliga auftreten wird. Unter anderem konnte das Team von Andy Dörr gegen die Spitzenmannschaften aus Cham (2x), Fichtelgebirge und Lauf/Heroldsberg gewinnen. Insgesamt verlor die „Erschde“ kein Derby, sieben Punkte aus vier Spielen sorgten für die „Landesliga-Mittelfrankenmeisterschaft“ (?). Die Leistungen – vor allem in den Auswärtspartien – waren dennoch mehr als schwankend. Bei den Niederlagen in Hochfranken, Kunstadt und Ingolstadt zeigten die Roßtaler ein völlig anderes Gesicht, als in den meisten Heimspielen. Aber durch eine Serie von vier Spielen ohne Niederlage und sieben eingefahrenen Punkten konnte der Klassenerhalt mit dem Auswärtssieg in Cham gesichert werden. Die Roßtaler kletterten an diesem Spieltag sogar auf den vierten Tabellenplatz. Anschließend war leider zu merken, dass die Luft etwas raus war. Alle übrigen Auftritte verlor der TSV. Gegen Klassenprimus Heidingsfeld zeigte die „Erschde“ zwar eine starke Leistung und musste sich nur mit einem Treffer geschlagen geben, die übrigen drei Spielen waren allesamt zum Vergessen. Das Positive muss dennoch die Oberhand behalten, mit einer sehr jungen Truppe würde souverän die Klasse gehalten. Am Ende steht ein achter Tabellenplatz mit einem ausgeglichenen Punktekonto sowie einem Torverhältnis von 709:703 zu Buche.
Die personelle Situation war während der vergangenen Saison nicht immer einfach. Zunächst startete Andy Dörr mit einem großen Kader in die Vorbereitung und musste sogar einige Spieler in die zweite Mannschaft „schieben“. Im Laufe der Saison schlug das Verletzungspech allerdings gnadenlos zu. Armin Hofer, Sören Hirschsteiner und Marcel Cisse konnten nicht einmal die Hälfte der Saisonspiele mitwirken, Alex Brandscher schaffte es beruflich bedingt erneut nur selten in den Kader. Nachdem mit Sebastian Schuh – zumindest zeitweise – der vierte Rückraumspieler ausfiel und Nico Nepf eine Bänderverletzung auskurieren musste, gaben zwei A-Jugendliche ihre Debüts in der „Erschden“. Dave Rößl und Nico Schatz spielten sich mit guten Leistungen von nun an dauerhaft in das Team. Als kurz vor Ende der Saison auch noch Lukas Franke mit einer Knieverletzung ausschied, war es einfach gutes Timing, dass Sebbi Schuh von seiner Verletzung zurückkam.
Aufgrund der personellen Sondersituationen mussten einige Spieler in die Bresche springen. Marco Ehrmann spielte in der zweiten Saisonhälfte auf der Spielmacher-Position durch und erwies sich in erster Linie als torgefährlicher Spielgestalter. Kai Haltrich musste die gesamte Saison auf der für einen Rechtshänder ungewohnten rechten Außenposition seinen Mann stehen und zeigte sich dennoch treffsicher. Simon Meßthaler, der ebenfalls sehr viele Spielanteile bekam, zeigte, wie wichtig er in Zukunft sowohl im Angriff aber auch vor allem in der Abwehr sein wird. Auf die Gebrüder Nepf war erneut in der Abwehr Verlass, Christoph wurde zudem mit 92 Treffern bester Feldtorschütze des Teams. Auf der linken Außenbahn teilten sich Domi Schmidt und Lukas Gruber die Einsatzzeiten und waren stets zur Stelle, wenn sie gebraucht wurden. Sebbi Schuh und Luke Franke zeigten, wie wichtig sie mit ihrer Erfahrung und Torgefahr für dieses jung Team sind. Auf der Torhüterposition bildete sich ein gutes Trio, wobei jeder dem anderen die Einsatzzeiten gönnte, was auf dieser Position nicht immer selbstverständlich ist.
Für die neue Saison ändert sich nun etwas auf der Trainerbank. Andy Dörr hat schon frühzeitig mitgeteilt, dass er in der kommenden Spielzeit nicht mehr trainieren wird. Der neue Mann an der Seitenlinie wird Bernd Hitzler, der zuletzt die SG Kernfranken coachte. Auch von dieser Seite: Servus und danke Andy!
TSV-Kader Saison 2018/19:
Tor: Gerbing (18 Einsätze), Wolf (26), Wolff (8)
Feld: Bonakdar (14 Einsätze/5 Tore), Brandscher (6/20), Cisse (12/11), Ehrmann (24/90), Franke (23/85), Gruber (24/35), Haltrich (25/42), Herbst (1/0), Hirschsteiner (13/26), Hofer (11/29), Meßthaler (22/55), C. Nepf (25/92), N. Nepf (20/14), Rößl (11/20), Schatz (7/5), Schuh (18/107), Schmidt (26/74), Schmitt (1/0)
Bericht von Micha Wolf
Foto: imago images