TSV Lohr – TSV Roßtal 26:20 (12:10)

Ein Satz mit „x“

Nach der langen Weihnachtspause und einer kurzen Vorbereitung stand das erste von 14 enorm wichtigen Spielen an. Man reiste zum TSV Lohr, welcher zwar die „Hinrunde“ auf dem letzten Platz beendete, aber vor allem Zuhause nicht zu unterschätzen ist! Und ja… was soll man sagen – man verlor unnötig hoch und verdient mit 26:20 (12:10). Doch nun der Reihe nach…

Man reiste nicht in Vollbesetzung ins weit entfernte Lohr am Main. Neben den Langzeitverletzten Hofer und Brandscher meldeten sich Kreisläufer Nepf N. urlaubsbedingt ab und Bonakdar laborierte an seiner verflixten Wade. Die Schlüsselspieler Nepf C. und Marcel Cissé waren der Trainingswoche krankheitsbedingt ferngeblieben – keine guten Voraussetzungen also. Nichtsdestotrotz war die Devise klar: Das Spielfeld breit machen, die großgewachsene Abwehr in Bewegung bringen und Erfolg haben. Gesagt und leider in den ersten 20 Minuten nicht getan. Und diese 20 Minuten sollten das Verhängnis werden. Leider hatte sich das in den beiden Testspielen gegen den HBC Nürnberg angedeutet: Man spielte im Angriff zu zögerlich, man wollte die Entscheidung den anderen überlassen und hat, so zumindest das Gefühl des Außenstehenden, Angst Fehler zu machen. Aber genau dann passieren diese. Man kassierte 3 schnelle Gegentreffer, ehe Nepf in Minute 9 den ersehnten ersten Treffer erzielte. Aber es war alles zäh und unsicher vorgetragen. Man kassierte weitere 2 Gegentreffer, bevor man zum 2:5 durch Ehrmann auf 3 Treffer herankam. Beim Stand von 4:9 in Minute 22 Minute wurde die Reißleine gezogen. Man nahm das Timeout und machte darauf aufmerksam, dass sich 0,0 an den Spielplan halte und dass man sich endlich zusammenreißen sollte! Und endlich wurde Handball gespielt. Man langte beherzter in der Abwehr zu, generierte Ballgewinne und kam durch einen Fernwurf durch Torwart Hagen zum 9:10 Anschlusstreffer. Doch näher sollte man leider nicht kommen. Mit ein bisschen mehr Glück hätte man auch mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen können – doch Fortuna war nicht mit uns und so stand es 12:10 gegen die Mittelfranken.

Auf der einen Seite war es gut, dass man trotz desolater Vorstellung nur mit 2 Toren in Rückstand lag, auf der anderen Seite kann und darf man mit so einer Vorstellung nicht zufrieden sein. Man solle sich nun zusammenreißen, den Gameplan endlich vernünftig umsetzen und dieses Spiel gewinnen! Man kam auch im ersten Angriff durch Cissé auf ein Tor heran, der Ausgleich wollte aber nicht fallen. Die individuelle Klasse der Gastgeber war immer wieder zu groß. Die Abwehr stand nun meistens gut, doch gute Würfe aus dem Rückraum machten die Hoffnung auf eine Aufholjagd immer wieder zunichte. So stand es in Minute 39 16:15, doch dann zogen die Lohrer entscheidend davon. In Minute 46 wurde auf 20:15 gestellt und der Drops war gelutscht. Das Spiel plätscherte jetzt etwas vor sich hin, aber gefährlich nahe kam man nicht mehr ran. Mit der Schlusssirene bekam man das letzte Gegentor – Endstand 26:20.

Die Roßtaler waren geknickt ob der gezeigten Leistung. Man kann viel besser Spielen – man muss auch viel besser spielen, sonst ist das Bayernligaaus schnell beschlossene Sache. Von den 8 Mannschaften, welche in den Play-Downs spielen, werden 6 absteigen. Eines ist sicher: Viele gestandene Bayernligamannschaften werden den bitteren Weg in die Landesliga antreten müssen. Es liegt nun an der Mannschaft, sich deutlich zu steigern oder man steigt ab – so einfach ist das.

Auch wird es mit Sicherheit nicht einfacher werden. Mit der Mannschaft aus Anzing kommt zum ersten Heimspiel die wohl stärkste Mannschaft der Playdowns nach Roßtal. Ein noch völlig
unbekanntes Team. Time to shine… Also alle in die Halle und Lärm machen. Das in Roßtal vieles möglich ist, ist bekannt! Bis dahin – eure Erschde.

HAGW