Trainervorstellung Männer I – Christian Rohrbach im Interview

Nachdem das Trainergespann der vergangenen Saison, Rene Gerbing und Wolfgang Schmidt, schon frühzeitig signalisierten, dass sie in der kommenden Saison in der Landesliga nicht mehr zur Verfügung stehen werden, war für die Abteilungsleitung ausreichend Zeit, den geeigneten Kandidaten für den Trainerposten zu finden. Die Wahl fiel hierbei auf Christian Rohrbach. Der 54-Jährige war in der vergangenen Saison Trainer des HC Sulzbach-Rosenberg in der Landesliga und wechselt nun nach Roßtal. Alles weitere zu seiner Person findet ihr im nachfolgenden Interview:

 

Hallo und herzlich willkommen in Roßtal, Christian! Für viele in Roßtal bist Du noch ein einigermaßen unbekanntes Gesicht. Wo kommst Du her und wo warst du bis jetzt in welcher Funktion im Handballsport tätig?

 Ich bin in München geboren und habe dort 23 Jahre lang gelebt. Dort habe ich das Handballspielen gelernt und war selbst bis in die Dritte Liga aktiv. Anschließend bin ich beruflich über Nürnberg in die Oberpfalz gekommen. Die letzten 20 Jahre war ich handballerisch dann in Sulzbach zuhause. Nach vielen Jahren als Spieler war ich dann die letzten Jahre erster Vorstand und immer wieder Trainer der ersten Männermannschaft bis in die Bayernliga.

 Wie kam der Kontakt nach Roßtal zustande?

 Es ist wohl intern im Verein darüber gesprochen worden, ob es eine Möglichkeit gibt, mich anzusprechen. Sulzbach entschied sich, einen anderen Weg einzuschlagen und mit einem anderen Trainer und einer anderen sportlichen Zielrichtung in die Planung zu gehen. Dadurch war ich prinzipiell frei. Dann kam der Anruf aus Roßtal. Das hat sich im Anschluss nach einem ersten Gespräch sehr schnell sehr positiv entwickelt.

 Für welche Spielweise stehst du als Trainer? Auf was können sich die Roßtaler Fans freuen?

 Ich bin da ganz offen – ich besitze keinen Trainerschein. Ich bin ein Mann aus der Praxis für die Praxis. Genauso, wie ich selbst Handball gespielt habe und wie ich Handball erlebe, versuche ich das auch meinen Mannschaften zu vermitteln. Ich stehe definitiv für eine körperliche, robuste Abwehr. Die Abwehrarbeit ist die Basis von allem. Außerdem stehe ich für einen sehr schnellen Handball mit flexiblen Auslösehandlungen. Die Schlagworte sind also Tempo und Aggressivität – und dann schauen wir, dass das Beste dabei herauskommt.

 Wie schätzt du die Leistungsstärke der kommenden Landesliga Nord ein?

 Die Landesliga ist nächste Saison sehr stark. Schon die letzten Jahre war die Landesliga meiner Meinung nach schon gut. Durch den verschärften Abstieg aus der Bayernliga gewinnt die Landesliga deutlich an Qualität. Ich kenne die Liga recht gut – sie ist eine wirklich schwere Liga.

 Was ist aus deiner Sicht in dieser Saison möglich für die Erschde?

 Ich weiß, dass das Umfeld hier in Roßtal sehr euphorisch ist und natürlich das Bestmögliche gleich von Anfang an erwartet. Ich habe aber von Beginn an versucht, etwas auf die Euphoriebremse zu drücken. Dabei bleibe ich auch. Die Mannschaft muss erst einmal in der neuen Liga ankommen. Dazu kommt, dass ein völlig neuer, externer Trainer da ist. Auch für mich ist es etwas Neues, eine komplett fremde Mannschaft zu erleben. Außerdem kommen zwei Spieler dazu. Das Ganze muss erst zusammenwachsen. Die Liga ist sehr stark bestückt. Der HSC Bad Neustadt ist für mich der Topfavorit. Dazu kommt Lauf, Cham und mit Auerbach ein sehr starker Aufsteiger. Das sind die Mannschaften, die ich im oberen Tabellenbereich erwarte. Da wollen wir natürlich mitspielen. Aber im Vordergrund steht, dass wir eine Einheit werden und gemeinsam etwas entwickeln.

 Die Vorbereitung ist gerade gestartet. Wie ist dein erster Eindruck von der Mannschaft?

Der erste Eindruck ist, dass meine Kollegen, die die Mannschaft zuvor betreut haben, sehr gute Arbeit geleistet haben. Der Fitnesszustand der Mannschaft ist in meinen Augen gut bis sehr gut. Dass mich eine körperlich starke Mannschaft erwartet, das habe ich schon in den beiden Spielen gesehen, die ich in der vergangenen Saison noch beobachten konnte. Willen sehe ich auch ganz viel. Woran wir sicher noch gemeinsam arbeiten werden, ist, dass wir vielleicht mit etwas weniger Kraft, dafür mit etwas mehr Effizienz und Köpfchen spielen.

Vielen Dank für das Gespräch!

KRAC