TSV Roßtal – HSG Rödental/Neustadt 34:20 (15:8)

Samstag, 09.12.2023, 19:30 Uhr

Siegreich, aber nicht souverän

Die Überschrift mag zwar komisch anmuten, wenn man bedenkt, dass mit 14 Toren Unterschied gewonnen wurde, doch fragt man irgendeinen, der das Spiel angeschaut hat, würde der sagen, dass das Spiel „komisch“ war. Weder Fisch noch Fleisch – 10 gute Minuten in der zweiten Hälfte reichten aus, um die überforderten Gäste aus Rödental/Neustadt, zu überrennen und am Ende vorentscheidend zu distanzieren. Doch nun der Reihe nach…

Da Spielertrainer Chris Nepf, der aus privaten Gründen nur aus der Ferne das Spiel via Ticker verfolgen konnte, schrieb kurz nach Spielende, ob wir, wenn er nicht dabei ist, wie die Götter spielen täten. Doch das konnte mit gutem Gewissen verneint werden.

Vor dem Spiel standen viele Fragezeichen. Es war das wegweisende Spiel fünfter Platz gegen siebter Platz – beide trennen nur 2 Punkte. Quo vadis, TSV? Im Aufstiegsrennen dabei bleiben oder ins Niemandsland der Liga abrutschen? Diese Frage galt es zu beantworten. Und das tat man – gleichzeitig wurde etwas Korrektur beim Torverhältnis betrieben. „Basst also!“ würde der optimistische Frangge sagen.

Das Spiel begann gewohnt um 19:30 Uhr und Roßtal legte gleich mal durch Ehrmann vor. Doch in den ersten 10 Minuten gaben die Gäste, die ohne ihre beiden torgefährlichsten Spieler antraten, sogar den Ton an (4:6). In der 13. Minute konnte Roßtal durch den erneut starken D. Schmidt wieder in Führung gehen (7:6). Nun war es bis zur Mitte der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe bis der TSV endlich einen Gang höher schaltete und durch schnelle Ballgewinne, Paraden von Bühler und daraus resultierende Gegenstoßtore die Führung auf komfortable 7 Tore bis zur Halbzeitsirene ausbauen konnte (15:8). Einziger Wermutstropfen war wieder einmal eine mäßige Abschlussquote, die ein deutlicheres Ergebnis zu Nichte machte.

Trainer Gömmel sprach dies in der Teepause auch an und mahnte, den Fuß nicht vom Gaspedal zu nehmen und weiter zu drücken, bis die Gegenwehr der Gäste platzt wie eine Seifenblase.

Und man nahm sich die Worte des alten Trainerfuchses zu Herzen und setzte durch schnelle Ballgewinne, tolle Paraden und blitzartiges Umschaltspiel mehr als nur empfindliche Nadelstiche. So führte man nach 10 Minuten in Hälfte 2 mit komfortablen 25:12. Es gab durchaus die Möglichkeit das Spiel noch höher zu gestalten, doch man wäre nicht der TSV Roßtal, wenn man (k)ein Spiel mit unnötigen Fahrlässigkeiten bestreiten würde. Man vergab reihenweise klare Torchancen und machte unnötige technische Fehler. So erzielte man in den letzten 20 Minuten nur noch 9 Tore. Die Gäste wollten sich auch nicht kampflos ergeben, wobei diese das manchmal zu wörtlich nahmen, womit das Spiel etwas ruppiger wurde. Unschöner Höhepunkt war ein sehr harter Gesichtstreffer bei einem komplett freien Wurf gegen Keeper Schramm, der fiel wie ein Baum und mit Nasenbluten das Spiel vorzeitig beenden musste. So plätscherte das Spiel vor sich hin und der Abstand wurde kontinuierlich zwischen 10 und 14 Toren gehalten. Am Ende stand ein deutliches 34:20 auf der Anzeigetafel, doch so wirklich zufrieden war keiner. Wie schon eingangs beschrieben: das Spiel war komisch.

Doch ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. ABER diese Woche müssen die Rösser aus Roßtal besonders hoch springen, da der aktuelle Klassenprimus und Mitabsteiger aus der Bayernliga aus Bad Neustadt an der Saale in der schönen Marktgemeinde seine Visitenkarte abgibt. Damit wird auch die Rückrunde eingeläutet – das erste Saisonspiel damals war auch gleich ein echter Härtegrad, welchen man denkbar knapp mit 31:29 verlor. Es geht also um viel: mit einem Sieg von mindestens 3 Toren gewinnt man den direkten Vergleich und setzt im hart umkämpften Aufstiegsrennen ein Ausrufezeichen!

Also wie immer gilt der Apell: Alle in die Halle und Stimmung machen und dann holen wir uns das Spiel, weil wir einer mehr sind! Voran & und eine schöne Weihnachtszeit – eure ERSCHDE                                                                                   

HAGW