TSV Roßtal – HSC Bad Neustadt 35:32 (19:13)

„Mit Kratzen, Beißen und Tritten gewinnt Roßtal gegen Bad Neustadt“ Ist diese Geschichte frei erfunden oder beruht sie auf einer wahren Begebenheit? Ihr Jonathan Frakes.

In einem umkämpften, aber eigentlich fairen Spiel gelang der Heimmannschaft aus Roßtal ein Start-Ziel Sieg, mit einer kleineren Schwächephase, die aber dann doch mit einem verdienten Sieg endete. So konnte noch vor Jahreswechsel ein guter Rückrundenstart hingelegt werden. Da man auch noch den direkten Vergleich gewonnen hat, hat man immer noch (sehr) gute Chancen auf einen Wiederaufstieg. Doch nun der Reihe nach…

Nach dem deutlichen Sieg in der Vorwoche wartete an diesem Samstag ein ganz anderes Kaliber in der kleinen und feinen Marktgemeinde – das große Bad Neustadt an der Saale – bis dato der Spitzenreiter der Landesliga Nord. Die Vereinsphilosophien könnten nicht unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite die Sportfreunde aus Mittelfranken, die den Sport wegen Spaß an der Freude betreiben und auf der anderen Seite die Mannen aus dem hohen Norden, die dort spielen, weil ja… das Leben ist nicht billig.

Man kennt sich aus der Vorsaison bestens, wo man ganze 4xmal gegeneinander spielte – es war immer ausgeglichen und umkämpft. Das Hinspiel in der Landesligasaison gewann Bad Neustadt mit 31:29. Man hatte also in Roßtal zwei Aufgaben. 1. Gewinnen 2. Am besten mit mindestens 3 Toren Abstand. Let´s go!

Das Spiel begann durch eine starke Aktion von Ehrmann und man führte 1:0. Man sollte das ganze Spiel nicht einmal in Rückstand liegen!! Bis zum 5:5 in der neunten Spielminute war das Spiel ausgeglichen. Doch dann kam die stärkste Phase des ganzen Spiels. Man verteidigte einige Angriffe erfolgreich und konnte durch starkes Umschaltspiel und einer wirklichen starken Abschlussquote ein komfortables Polster erspielen! In dieser Phase war auf den Althasen Dominik Schmidt Verlass, der am Ende auf unglaubliche 12 Tore kommen sollte! So stand es nach 27 Minuten unglaubliche 18:10 für die lautstark unterstützte Mannschaft aus Roßtal. Zur Halbzeitsirene stand es 19:13 und das Publikum war aus dem Häuschen!!!

In der Halbzeitansprache warnte Not-Coach Ener Gerbing, dass das Spiel noch nicht durch sei! Man kenne aus der Vergangenheit, vor allem gegen diese Mannschaft, dass ein hoher Vorsprung nicht automatisch einen lockeren Sieg bedeutet. Im Gegenteil: Beim aller ersten Aufeinandertreffen führte man auswärts auch hoch bis zur 43 Minute und musste am Ende eine bittere Niederlage verdauen – das bewährte Mittel damals war eine offene und aggressive Manndeckung gegen Ehrmann. Das wurde nun auch wieder probiert – anfangs mit mäßigem Erfolg. Auch in Roßtal entwickelt man sich weiter – manchmal und das nur teilweise.

Aber am Anfang der zweiten Hälfte gab es ein ähnliches Bild wie im ersten Abschnitt. Roßtal und Bad Neustadt lieferten sich ein hitziges Duell, in dem aber der Abstand mehr oder weniger gleichblieb! (21:16, Minute 35, 23:18 Minute 39, 28:22, Minute 49) Man war schon fast so weit zu sagen, dass der Drops gelutscht war, doch man wäre nicht der TSV Roßtal, wenn man es souverän zu Ende gespielt hätte. Man will ja schließlich den Zuschauern ein Spektakel bieten. So lud man die Gäste zu vielen einfachen Toren ein und der Vorsprung schmolz wie die Polarkappen. So stand es nach 57 Minuten auf einmal 31:31 und man sah schon seine Felle davon schwimmen – doch die fällige Auszeit beruhigte die Gemüter, man riss sich zusammen und konnte durch wichtige Paraden von Bühler und Tore von Schmidt auf 3 Tore absetzen.  Damit würde man nicht nur gewinnen, sondern auch den direkten Vergleich gewinnen – perfekt. Doch es sollte nochmal spannend werden. Kirchner aus Bad Neustadt netzte 10 Sekunden vor Ende zum 34:32 ein – doch Roßtal reagiert blitzschnell und wollte noch einen Angriff durchführen, wurde aber durch eben jenen Kirchner entscheiden beim Anwurf behindert. Folgerichtig gab es eine rote Karte und einen letzten Siebenmeter, den Schmidt sicher verwandelte und seine Spitzenleistung vergoldete! Die Freude war riesig! Die Halle tobte –  Wahnsinn, daher lieben wir den alle den Handballsport – Sieg und Niederlage liegen so nahe bei einander! Nun geht man als Tabellenzweiter in die wohlverdiente Weihnachtspause!

Danke an alle so treuen, lauten und besten Fans der Liga! Ohne euch wäre es einfach anders!!!

Das nächste Spiel ist gleich wieder ein Heimspiel, aber das erst am 20.1.24.

Da geht es gegen das Schlusslicht aus Allach. Aber Vorsicht ist geboten – das Hinspiel war ein enges Höschen! Also alle in die Halle!

Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und eine besinnliche Zeit wünscht die Erschde allen Fans und ihren Familien! Bleibt gesund und stabil!

HAGW