TSV Roßtal – HSC 2000 Coburg II. 27:30 (14:17)

Lehren ziehen

Nach der knappen Heimspielniederlage gegen Coburg II (27:30) muss man sich eingestehen: in dieser Liga wird einem nichts geschenkt und man muss 60 Minuten für die 2 Punkte hart ackern. Aber noch schaffte man es nicht, 60 Minuten seinen besten Handball auf die Platte zu bringen – und so steht man mit 0:6 Punkten auf dem letzten Platz und muss aus den 3 Spielen, die wahrlich nicht einfach waren, seine Lehren ziehen. Doch nun der Reihe nach…

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es wieder so weit: Heimspiel, Primetime und ein prominenter Gegner. Es ging gegen die zweite Garde der Profimannschaft aus Coburg. Solche Mannschaften sind immer eine Wundertüte und man weiß eigentlich erst kurz vor Spielbeginn, wer aufläuft. Doch für dieses Spiel lief Coburg mit einem breiten und auch zweitliga-erfahrenen Kader auf. So hieß es für die Mannen von Coach Peine volle Konzentration, Spaß haben und sich auf seine Stärken fokussieren.

Das Spiel ging auch sehr ausgeglichen los und keine Mannschaft konnte sich so wirklich absetzen. Jedoch legte Coburg immer vor und Roßtal konnte „nur“ nachziehen. Dies ging die ersten 22 Minuten so. (3:3, 6:6, 9:9, 11:11) Man hatte auch immer wieder die Chance in Führung zu gehen, jedoch hatte man dann Wurfpech oder baute ein paar technische Fehler ein, die Coburg dann wieder vermehrt nutzte, um auf 3 Tore davonzuziehen. Coburg war von allen Positionen torgefährlich und selbst tat mich sich im Angriffsspiel aus dem Rückraum schwer, wodurch die Gäste viel auf 6 Metern agierten und somit die Räume eng machten. Durch einen kleinen Run der Gäste gegen Ende der ersten Hälfte ging man mit einem 14:17 Rückstand in die Umkleide.

Eigentlich spielte man gut mit und hatte auch noch alle Chancen die beiden Punkte daheim zu behalten. Das wurde auch so in der Kabine besprochen! Man müsse noch aggressiver auf die Schützen heraustreten und durch ein schnelles Umschaltspiel zu leichten Toren kommen.

Gesagt und wenig in der ersten Viertelstunde umgesetzt – leider. Man verschlief den Start komplett und lud die Gäste zu schnellen und einfachen Toren ein. Diesen Plan hatte eigentlich die Heimmannschaft. Man hatte kaum Zugriff in der Abwehr und im Angriff prallte man gefühlt gegen eine Wand. So stand es nach 40 Minuten fast vorentscheidend 16:25. Auch in doppelter Überzahl gelang es den Roschdlern nicht wirkliches Kapital zu schlagen. Und so musste man ein schnelles Timeout nehmen und die Abwehr neu einstellen, um eine mögliche Klatsche abzuwenden. Und dies gelang auch – man traf wieder seine Bälle, wehrte Würfe ab und spielte hart in der Abwehr. Neuzugang Bühler zeigte bei seinem Heimspiel-Debüh seinen Gegenspielern öfter die Grenzen auf, doch das nicht immer ganz legal und bekam am Ende eine rote Karte, die in Ordnung ging. Das ganze Spiel wurde ruppiger, da das Schiedsrichtergespann etwas die Kontrolle verlor und es verpasste das Spiel etwas zu beruhigen. Doch fragwürdige Pfiffe entfachten sowohl bei den Zuschauern als auch der Heimmannschaft ein kleines Feuer. Man kämpfte sich Tor für Tor heran, schaffte es aber in den entscheidenden Momenten nicht ein Tor oder Stop zu generieren. (19:26, 23:28, 25:30, 27:30) So trudelte das Spiel vor sich hin und man muss sich am Ende „knapp“ geschlagen geben. Hervorzuheben ist, dass die Moral immer stimmte, man sich nicht hängen ließ und sich teuer verkaufte. Diese Einstellung muss man sich beibehalten, doch spielerisch muss eine weitere Schippe draufgelegt werden, möchte man auch mal auf der richtigen Seite beim Ergebnis stehen.

Klar ist das Auftaktprogramm schwer und die spielerische Qualität der Gegner deutlich höher als letzte Saison, doch das dürfen keine Ausreden sein. Man muss weiter hart an sich im Training arbeiten und nur im Kollektiv mit einer sehr guten Leistung von jedem wird man Spiele auch erfolgreich gestalten können. Und diese Leistungssteigerung wird man gleich im nächsten Spiel brauchen, um gegen die Adler aus Regensburg eine Chance zu haben, die mit ambitionierten Zielen in die neue Saison gestartet sind und in Liga 3 aufsteigen wollen. Das wird alles andere als ein leichtes Auswärtsspiel. Aber wie war das noch mit David und Goliath…?
Danke an alle zahlreich erschienen Fans! Die Stimmung war wie immer prächtig und wir sehen uns am 02.11.24 um 19:30 Uhr zum Derbykracher gegen die Jungs aus Brooklyn.