„Diese Spieler 2,3 waren schwach wie eine Flasche leer“ (G. Trapattoni; 1998).
Dieses legendäre Zitat von Trapattoni traf am Wochenende leider mehr als zu – wobei es sich eher um 10-12 Spieler handeln sollte, die nicht an ihre gewohnte Form der Vorwoche anknüpfen konnten. Nach guten ersten 10 Minuten stellte man vor allem in der Abwehr das Handballspielen (komplett) ein und lag ab Minute 14 in Rückstand und konnte diesen nicht mehr aufholen bzw. den Hausherren in irgendeiner Art gefährlich werden. Eine frühe rote Karte und fehlender Biss sollten ihr Übriges tun. Doch nun der Reihe nach…
Nachdem man letzte Woche den ersten so wichtigen Sieg gegen Lohr einfahren konnte, nahm man sich viel vor und wollte unbedingt gegen die Mannschaft aus Waldbüttelbrunn nachlegen, die ebenfalls nicht ideal in die Saison gestartet ist. Doch es war die ganze Trainingswoche der Wurm drinnen. Spieler wie auch Trainer mussten immer wieder krankheitsbedingt passen, sodass Christoph Nepf wieder als Coach einsprang. Dieser machte seine Sache gewohnt gut, jedoch konnte nie mit voller Kapelle trainiert werden. Man bereitete sich trotzdem so gut es ging vor und war gewarnt und wusste, was auf einen zukommen würde. Man reiste zuversichtlich und motiviert zu den „Sumpflern“.
Man konnte die ersten 10 Minuten auch den Spielplan der Coaches umsetzen und führte zwischenzeitlich mit 4:1 und hatte auch 2-mal die Möglichkeit den Vorsprung auf +4 auszubauen. Doch dann kam ein Bruch ins Spiel – der sonst sehr faire Spieler Cissé bekam durch ein Foulspiel gegen den Linksaußen eine sehr harte direkte rote Karte und musste das Spiel ab der 18. Minute von der Zuschauertribüne aus betrachten. Ein großer Einschnitt in der sehr dünn besetzten Bank der Gäste aus Mittelfranken. So mussten Spieler vermehrt spielen, die die ganze Woche krankheitsbedingt ausfielen. Und jeder, der schon „kränklich“ Sport gemacht hat weiß, wie schnell die Ausdauer weg ist. Und so musste sehr viel rotiert werden und die Wechsel brachten Unruhe ins Spiel. Auch agierte man viel in Unterzahl, obwohl das Spiel nicht grob oder hart geführt war. Aber die Unparteiischen sahen das öfter anders. Insgesamt bekam man 8-Zweiminutenstrafen. Und diese Unterzahlsituationen nutzten die Hausherren gnadenlos aus – und das immer nach dem gleichen Schema. Doch man schaffte es fast nie die Bälle erfolgreich zu verteidigen – Tor oder Strafwurf war die Konsequenz. Und im Angriff fand man kaum Lücken und verzettelte sich immer wieder im 1vs1, was viel Kraft kostete und wenig einbrachte.
So wurde aus einem 1:4 ein 10:6. Die Gastgeber erzielten viele Tore über Gegenstöße und ließen Bühler oder Hagen wenig Chancen. Man konnte sich trotz schlechter Abwehrquote wieder herankämpfen – aber nicht entscheidend.
So stand es zur Halbzeit 16:13. Eigentlich noch alles im Rahmen und möglich. Einfach die erste Halbzeit aus den Köpfen streichen und endlich einen schnellen Ball im Angriff spielen und in der Abwehr um die Kreisläufer arbeiten. Gesagt und nicht getan.
Die zweite Halbzeit ist schnell zusammengefasst:
• Wenig bis keine Abwehr
• Schlechtes Rückzugsverhalten
• Schwindende Kräfte, da wenig Wechselmöglichkeiten
• Ineffizientes Angriffsspiel
• Dem Schicksal mehr oder weniger kampflos ergeben
• Glück gehabt, dass Wabü nicht bis zum Schluss 100% gegeben hat
• Armer Fabian
So schlich man wie ein geprügelter Hund mit eingezogenen Schwanz in die Kabinen und war ratlos, sauer und ideenlos. Ein absolut blutleerer Auftritt mit wenig Ideen im Angriff, kaum Zugriff auf einen wirklich vorhersehbaren Angriff und zu viele Zeitstrafen mit 2 roten Karten. Das alles ist einfach zu viel, um in der Regionalliga Punkte in irgendeiner Art und Weise einzuheimsen. Roßtal hat heute gespielt wie ein Tabellenletzter. Das ist nicht der Anspruch.
Nun hat man Winterpause – es heißt Wunden lecken und an sich in Ruhe arbeiten. Das ausgerufene Ziel von 4 Punkten bis zur Winterpause wurde unterboten. Die K*acke ist am Dampfen. Hat man Zeit zu weinen? Nein! Am 11.1.25 ist Derbytime gegen Mitaufsteiger aus Lauf – und das ist ein absolutes Do-or-Die-Game. Und daher der Appell an ganz Roßtal „ALLE IN DIE HALLE!“ Wir brauchen diese 2 Punkte, sonst…
Frohes Fest und einen guten Rutsch an alle Supporter, Hater und Freunde des TSV-Roßtals! HAGW