TSV Roßtal – VfL Günzburg 29:30 (15:13)

Es hat mal wieder Spaß gemacht
Auch wenn dieser Satz im ersten Moment merkwürdig klingen mag, da man ja schon wieder verloren hat, ist er wahr. Man hat eine teilweise sehr gute Leistung gezeigt, das Spiel eng gestaltet und Spaß in Abwehr und Angriff gehabt. Es fehlte nur noch das berühmte Quäntchen Glück – im Moment ist man einfach eher der Baum als der Hund – aber das wird sich ändern. Doch nun der Reihe nach…

Nach der deutlichen Packung in Anzing hatte man nicht viel Zeit seine Wunden zu lecken. Es kam eine gänzlich unbekannte Mannschaft ins beschauliche Roßtal. Noch nie hatte man auf Männerebene die Klingen gekreuzt. Doch mittels Kameras und neumodischer Technik konnte man sich (Bewegt)-Bilder über Abläufe, Gewohnheiten und Wurfbilder machen. Die Rollen waren eigentlich klar vergeben. Roßtal am Ende der Tabelle, Günzburg mit einem Sieg gegen das Spitzenteam aus Regensburg im Gepäck im gesicherten Tabellenmittelfeld. Doch für Überraschungen ist der Sport immer gut und es sollte auch fast klappen.
Man ging vor gut gefüllter Halle schnell durch Ehrmann und Cissé mit 2:0 in Führung. Doch anstatt das Momentum mitzunehmen und den Vorsprung auszubauen, konterten die Legoländler mit einem 5:0 Lauf und führten mit 3 Toren Differenz. Doch anstatt die Gäste davonziehen zu lassen, holte man Tor für Tor auf. Großen Anteil hatte Keeper Schramm, der seine Mannen mit schönen Paraden im Spiel hielt. So drehte man das Spiel und führte durch Haubold mit 10:7 in der 22. Spielminute. Dieser Vorsprung konnte auch bis zum Halbzeitpfiff verwaltet werden. Bei 15:13 wurde zum Pausentee gebeten.

Coach Peine sprach nicht viel – er war gesundheitlich angeschlagen – seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen ging der Spielplan soweit gut auf und er war zufrieden mit dem Gezeigten!

Der Vorsprung konnte auch in der zweiten Hälfte lange Zeit gehalten werden. Zwar kam auch Günzburg immer häufiger zu „leichten“ Torerfolgen, doch Roßtal konterte mit überfallartigem Umschaltspiel und konnte fast immer postwendend den Vorsprung wieder ausbauen. Doch nach einem Team-Timeout durch Coach Peine kamen die Gäste wieder in Schlagdistanz und konnten mit einem eigenem 4 Tore Run den Spielstand auf den Kopf stellen. Aus einem 23:20 wurde ein 23:24. Diesen Vorsprung gaben die Günzburger auch nicht mehr her – leider. Zu nervös agierte man wieder im Angriff, vergab gute Gelegenheiten und bekam leichte Tore. Zwar konnte Schmidt mit einem Strafwurf 30 Sekunden vor Schluss wieder den Anschluss schaffen (29:30) – doch dieses Tor war auch das Letzte des heutigen Abends.
So stand man wieder mit leeren Händen da, doch Capitano Nepf war „gut“ gelaunt wäre übertrieben, aber nicht sauer oder geknickt wie sonst. Zitat: „Es hat mal wieder Spaß gemacht.“ – Mag komisch anmuten, aber enge, kampfbetonte Spiele machen Spaß! Und diesen Spaß muss man in die Rückrunde mitnehmen, denn dann kann man auch noch die eine oder andere Mannschaft ärgern – auch die Gegner des TSV R stehen immer unter Druck: keiner darf und will gegen den letzten Platz verlieren!
Und das soll gleich beim nächsten Heimspiel Allach widerfahren! Das wird nicht leicht, dessen ist man sich bewusst, aber warum soll dem TSV Roßtal mal nicht alles gelingen und den Reptilien aus München wenig(er)? In diesem Sinne: See you later, alligator!
HAGW