Das gute an Bayreuth ist das Bier
Das soll keine Diffamierung gegen die Stadt oder die Mannschaft von Bayreuth sein, sondern ist nur die persönliche Erfahrung des TSV Roßtal gegen die Handballer eben jener Stadt. Nach einer guten und kämpferisch starken ersten Halbzeit musste man sich – man muss es leider immer wieder sagen – erneut zu hoch geschlagen geben. Wöchentlich grüßt das Murmeltier. Der Tabellenzweite agierte in der zweiten Hälfte cleverer, effektiver und im Stile einer Topmannschaft und ließ dem Aufsteiger am Ende wenig Chancen. Am Ende steht eine vielleicht 3-4 Tore zu hohe Niederlage in den Büchern. Unverdient war die Niederlage nicht – nur nicht so deutlich wie es das Ergebnis vermuten lässt. Doch nun der Reihe nach…
Nachdem man in der Vorwoche in Bruck aus nächster Nähe gezeigt bekommen hat, wie schnelles Umschaltspiel im Handball praktiziert wird, stand gleich die nächste Herkulesaufgabe an der Tagesordnung. Man durfte gegen die sehr offensiv spielende Mannschaft, die nach dem Sieg gegen Roßtal auf Rang 2 vorrückte, aus Bayreuth spielen. Schon in der Hinrunde lieferte man eine sehr starke erste Halbzeit ab, in der man mit 16:16 in die Pause ging und leider hinten raus wieder den Kürzeren ziehen musste. Ähnliches sollte an der Red-Night wieder passieren. Man hat einfach nicht die nötige Konzentration oder auch Ausdauer, um die Spiele länger offen zu halten als 45 Minuten. Das ist ärgerlich und auch im Nachhinein gesehen oft unnötig. Doch diese Saison ist einfach verzwickt. Krankheitswellen durchziehen das Roßtaler Lager seit mehreren Wochen. Diese Woche traf es Althasen und Allrounder Schmidt und Jungspund Krach. Eine weitere Schwächung im bereits dünn besetzten Kader. Doch man muss die Karten ausspielen, die man zugeteilt bekommt.
Das Spiel startete ausgeglichen. Man war auf die offensive Deckung der Gäste vorbereitet. Dennoch tat man sich schwer, was auch ganz normal ist, denn man hat ja meistens nur 3 Trainingseinheiten Zeit sich auf die teils sehr offensive und eingespielte 3:3 Deckung vorzubereiten. Man erspielte sich trotzdem immer wieder gute Wurfgelegenheiten, scheiterte leider immer wieder gegen den starken Torhüter der Bayreuther. Aber auch Schramm hielt viele wichtige und auch freie Würfe und hielt seinen Vorderleuten den Rücken so gut es ging frei und sorgte damit, dass man immer in Schlagdistanz blieb (2:2; 4:6; 8:11; 12:14). Leider verlor man in den letzten Minuten der ersten Halbzeit etwas die Konzentration, verwarf klare Bälle und Bayreuth schlug daraus Kapital und ging mit einer 3 Tore Führung in die Kabine.
Fazit der ersten Hälfte: Es war deutlich mehr drin! Aber noch ist das Spiel nicht gelaufen. Also mehr Fokus im Abschluss und aggressiveres Heraustreten gegen den Halblinken Brückner. Spoiler: hat nicht ganz geklappt.
Die ersten 5 Minuten der zweiten Hälfte brachen der Heimmannschaft das Genick. Man ließ eben jenen Brückner zu frei walten und er bestrafte die Passivität mit schönen Würfen. Leider scheiterte man auch wieder teils sehr frei vor dem gegnerischen Tor und somit stand es nach 6 gespielten Minuten 15:21 aus Sicht der Roschdler. Sechs Tore aufzuholen ist natürlich machbar in 25 Minuten, aber es kostet enorm viel Kraft und auch etwas Glück. Doch Bayreuth ließ an dem Abend nichts anbrennen und spielte seinen Stiefel herunter, blieb effizient in der Chancenverwertung, wehrte immer wieder Bälle ab und somit wurde der Vorsprung kontinuierlich größer. Am Ende stand ein 23:32 auf der Anzeigentafel.
In der Kabine sprach Coach Peine von einer etwas zu hohen Niederlage. Gefühlt und auch von außen betrachtet, war das Spiel enger. Roßtal hatte seine Chancen und hätte man diese in den wichtigen und engen Phasen des Spiels besser verwertet, hätte es ein knappes Spiel werden können. Doch hätte, wäre, wenn… Vom Konjunktiv kann man sich nicht viel kaufen. Man steht weiter am unteren Ende der Tabelle und muss unbedingt und dringend weiter an sich arbeiten und an sich Glauben. Der versetzt ja bekanntlich Berge. Daher aufe auf den Berg und owe mit de Schi…
HAGW