HSG Lauf/Heroldsberg – TSV Roßtal 31:31 (19:14)

Derby mit Charakter
In einem emotionalen und über weite Strecken hitzigen Derby trennten sich die HSG und der TSV Roßtal mit einem leistungsgerechten 31:31-Unentschieden. Für die Tabelle hatte die Partie keine großen Auswirkungen mehr – beide Teams müssen den Gang zurück in die Oberliga antreten. Doch das tat dem Einsatz keinen Abbruch: Beide Mannschaften wollen sich mit einem positiven Gefühl aus der Saison verabschieden und den prestigeträchtigen Derbysieg einfahren. Rote Karte, 5 Tore Rückstand und am Ende die Möglichkeit zum Sieg. Doch nun der Reihe nach…

Nach der unnötigen Niederlage und dem damit einhergehenden Abstieg gegen Waldbüttelbrunn stand nichtsdestotrotz das Derby gegen Lauf-Heroldsberg an, das älter als der Handball selbst ist. Man wollte sich für die knappe Hinspielniederlage Anfang Jänner revanchieren und sich zumindest Mittelfrankenmeister nennen. Kleiner Scherz. Dieser Titel ist völlig belanglos – man wollte nur gewinnen und seine Burger im Burgerheart genießen. Die Halle war dementsprechend voll und beide Mannschaften waren heiß auf das Spiel wie die Fritten. Dass das nicht einfach werden würde, war klar und so ging man hochmotiviert in das Spiel!

Die Roßtaler begannen furios und stellten gleich zu Beginn unter Beweis, dass sie in der Rückrunde deutlich an Stabilität und Spielfreude gewonnen haben. Nach acht Minuten lag das Team von Trainer Carsten Peine mit 7:4 vorne und dominierte das Geschehen. Doch die HSG fand mit zunehmender Spielzeit besser ins Spiel, insbesondere defensiv. Roßtal Mannschaft verlor in der Folge ein wenig den Zugriff und ließ sich durch schnelles Tempospiel der Hausherren aus dem Konzept bringen. Vor allem der Außen Scholz war kaum zu stoppen und erzielte allein in der ersten Halbzeit sechs Tore. Zur Pause lag Roßtal mit 14:19 hinten – ein Rückstand, der deutlicher ausfiel, als der Spielverlauf es eigentlich hergab.
Doch wie schon so oft in dieser Saison zeigte der TSV R in der zweiten Halbzeit große Moral. Mit einer taktischen Umstellung und einer Manndeckung gegen Schindler störte man erfolgreich den Spielfluss der HSG. In der Defensive wurde wieder konsequenter gearbeitet, im Angriff sorgten Bühler, die rechte Rückraumseite sowie das Kreisläuferspiel für stetige Gefahr. Tor um Tor kämpfte sich Roßtal zurück und glich in der 45. Minute durch Bühler zum 24:24 aus.

In der Schlussphase wurde das Derby zunehmend ruppiger, Zeitstrafen auf beiden Seiten sorgten für Hektik. Nach der roten Karte gegen Ehrmann witterte die HSG beim Stand von 28:26 erneut ihre Chance, das Spiel zu entscheiden. Doch der TSV blieb cool und kämpfte sich erneut zurück. Mit starker Defensivarbeit, cleveren Angriffen und viel Herz ging Roßtal kurz vor Schluss sogar mit 31:30 in Führung – die erste seit der zehnten Minute.
Der Ausgleich fiel schließlich in einer kuriosen Szene in der letzten Sekunde: Ein abgewehrter Ball landete über Umwege bei Reisinger, der den Ball doch noch zum 31:31-Endstand im Netz unterbrachte.

Fazit:
Die Mannschaft hat erneut Charakter bewiesen und sich nie aufgegeben. Das Derby war ein Spiegelbild der Saison: kämpferisch, emotional und mit Höhen und Tiefen. Auch wenn es am Ende nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, können sich die Jungs bald erhobenen Hauptes in die Sommerpause verabschieden. Bevor es soweit ist, werden nun 2 Schlachten geschlagen werden. Stichwort schlagen: am kommenden Wochenende gastiert Anzing in Roßtal. Das wird dann das letzte Heimspiel der Saison sein, bevor man in der Woche drauf sein vorerst letztes Regionalligaspiel in Günzburg spielt. Ende Mai ist endlich Ende und man ist reif für DIE Insel. HAGW